Der Bundesfreiwilligendienst als Entscheidungshilfe: Bufdi Anne im Interview

In Deutschland leisten 2019 rund 40.500 Menschen einen Bundesfreiwilligendienst – umgangssprachlich Bufdi genannt. Auch am Universitätsklinikum Ulm gibt es zahlreiche Bereiche, in denen sich Freiwillige engagieren können. Einer davon ist die Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin am Safranberg. Wir haben mit Bufdi Anne über ihren Bundesfreiwilligendienst, ihre Aufgaben und bisherigen Erfahrungen gesprochen.

Warum hast du dich für den Bundesfreiwilligendienst in der Sport- und Rehamedizin am Universitätsklinikum Ulm entschieden?
Da ich selbst im Rudersport aktiv bin und die Sportmedizin Ulm dort in den Trainingslagern die Leistungsdiagnostik ausführt, habe ich von dieser Stelle erfahren. Ich plane ab Oktober Medizin zu studieren, war mir aber in der Oberstufe noch nicht vollkommen sicher, ob dies die richtige Wahl für mich ist.
Daher halte ich diese Stelle für eine gute Möglichkeit, nochmals Einblicke in den medizinischen Bereich zu erlangen. Ich hoffe, in meiner Entscheidung bestätigt zu werden oder ggf. noch genügend Zeit zu haben, mich über andere Studienangebote zu Informieren.

Was sind deine Aufgaben?
Zu meinen Aufgaben gehören die Leistungsdiagnostik der Sportler*innen, d.h. man belastet sie auf dem Laufband, Fahrrad oder Ruderergometer und nimmt Laktat ab und misst den Blutdruck. Außerdem vermesse und verwiege ich die Patient*innen und schreibe Ruhe-EKGs.
Zusätzlich habe ich einige Verwaltungsaufgaben, d.h. Briefe kopieren und verschicken und Akten sortieren.
 
Was macht dir besonders viel Spaß und was waren bisher die größten Herausforderungen für dich?
Am spannendsten finde ich es auf Feldtests zu gehen, d.h. man fährt direkt zu einer Mannschaft hin und führt die Untersuchung und Leistungsdiagnostik vor Ort durch. So durfte ich beispielsweise schon mit zur Mannschaft des 1. FC Heidenheim oder zur Rudernationalmannschaft nach Ratzeburg.
Die größte Herausforderung war zu Beginn in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit (30 s) eine korrekt verwertbare Laktatprobe am Ohr abzunehmen – doch je mehr ich geübt habe, desto besser hat es funktioniert.

Wie hast du dich für den Bundesfreiwilligendienst an der Universitätsklinikum Ulm beworben?
Ich habe eine Bewerbung mit Lebenslauf verfasst und wurde anschließend zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

Welche Erfahrungen nimmst du aus deiner Zeit als Bufdi mit?
Zu Beginn des Jahres habe ich gemerkt, dass eine 38-Stunden-Arbeitswoche verglichen zum doch eher entspannten Schulalltag eine ganz andere Herausforderung ist, auch wenn ich „nur“ Bufdi bin. Doch auch daran gewöhnt man sich schnell und somit habe ich alles in allem viele schöne Tage und Erfahrungen aus diesem Jahr mitgenommen.

Inwiefern beeinflusst der Bundesfreiwilligendienst deine Berufswahl?
Durch meinen Bundesfreiwilligendienst habe ich einige Einblicke in den Alltag eines Arztes erhalten und sowohl positive als auch negative Seiten dieses Berufs kennengelernt. Zusätzlich wurde mir auch noch gezeigt, welche Berufsalternativen es gäbe, die sich dennoch mit dem medizinischen Bereich befassen.

Welchen Rat würdest du anderen geben, die überlegen, ob sie Bufdi werden wollen?
Wenn ihr euch, wie ich auch, noch nicht genau sicher seid was ihr nach der Schule machen möchtet, ist dieses Jahr eine sehr gute Möglichkeit, um sich noch einmal mit verschiedenen Berufsfeldern auseinanderzusetzen. Außerdem erhält man einfach nochmals etwas Zeit, um sich genauer Gedanken über die Zukunft zu machen, ohne das Gefühl zu haben, diese Zeit nicht sinnvoll genutzt zu haben.

 

Bildquelle: Universitätsklinikum Ulm

Für die Leistungsdiagnose nimmt Anne Laktat ab. Bildquelle: Universitätsklinikum Ulm

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Teil der Leistungsdiagnose ist die Messung des Blutdrucks. Bildquelle: Universitätsklinikum Ulm

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Auch Verwaltungsaufgaben übernimmt Anne. Bildquelle: Universitätsklinikum Ulm

Bildquelle: Universitätsklinikum Ulm/ Nadia Saini

Anne bei einem Feldtest. Bildquelle: Universitätsklinikum Ulm/ Nadia Saini