Mul­ti­pa­ra­me­tri­sche Bild­ge­bung (mpRa­dio­mics)

Die Bedeu­tung der mul­ti­pa­ra­me­tri­schen Bild­ge­bung in Kom­bi­na­tion mit inno­va­ti­ven Bild­ge­bungs­ver­ar­bei­tungs­me­tho­den hat in den letz­ten Jah­ren für die Pla­nung von ope­ra­ti­ven Ein­grif­fen stark zuge­nom­men. Die rein auf der Ana­to­mie basie­ren­den Infor­ma­tio­nen über ver­mu­tete und gesi­cherte Tumore wur­den in den letz­ten Jah­ren durch Ergän­zung von Infor­ma­tio­nen über den Stoff­wech­sel oder krank­heits­spe­zi­fi­sche Mar­ker wie dem PSMA beim Pro­sta­ta­kar­zi­nom ergänzt. Auch Infor­ma­tio­nen zum Blut­fluss und wei­tere Gewe­be­ei­gen­schaf­ten wie die Zell­dichte flie­ßen in die Ana­lyse der Tumore und die Pla­nung für den ope­ra­ti­ven Ein­griff ein.

Zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen wer­den in den letz­ten Jah­ren durch wei­ter­ge­hende Bild­ana­ly­sen gewon­nen, die die Tex­tur (Radio­mics) der Tumore in Kom­bi­na­tion mit wei­ter­ge­hen­den Infor­ma­tio­nen aus der MRT und PET-​Bildgebung (mpRa­dio­mics) kom­bi­nie­ren und erfas­sen. Machine lear­ning Ansätze mit gro­ßen Daten­men­gen ver­fol­gen zudem die Absicht, pro­gnos­tisch rele­vante Infor­ma­tio­nen aus der Bild­ge­bung abzu­lei­ten, die zukünf­tig der Pati­en­ten­ver­sor­gung zugu­te­kom­men kön­nen. Die Berei­che wer­den aktu­ell inten­siv beforscht.

PET/MR-​TRUS Fusi­ons­bi­op­sie

Pla­nung einer Biop­sie der Pro­stata bei Ver­dacht auf das Vor­lie­gen eines bös­ar­ti­gen Tumors der Pro­stata
(PET/MR-​TRUS Fusi­ons­bi­op­sie)

Die Kom­bi­na­tion aus mul­ti­pa­ra­me­tri­scher MRT (mpMRT) und dem trans­rek­ta­len Ultra­schall für die Fusi­ons­bi­op­sie der Pro­stata hat sich in den letz­ten Jah­ren eta­bliert. Die Kom­bi­na­tion der mpMRT mit der pro­sta­ta­spe­zi­fi­sche Mem­bra­nan­ti­gen (PSMA)-PET Bild­ge­bung (mpPET/MR) kann zusätz­li­che rele­vante Infor­ma­tio­nen für die Biopsie-​Planung bie­ten, ins­be­son­dere in bei kom­ple­xen Fäl­len und nach nega­ti­ver Biop­sie aber hohem kli­ni­schem Ver­dacht für das Vor­lie­gen eines Pro­sta­ta­kar­zi­noms. Diese Unter­su­chung dau­ert nur unwe­sent­lich län­ger als eine mpMRT der Pro­stata und ergänzt die Infor­ma­tion über die PSMA-​Expression, wel­ches auf Pro­sta­ta­tu­mor­zel­len vor­kommt.

FDG-​mpPET/MR beim Harn­bla­sen­kar­zi­nom

Die Kom­bi­na­tion aus mul­ti­pa­ra­me­tri­scher MRT (mpMRT) und der Stoff­wech­sel­in­for­ma­tion aus der FDG-​PET kann beim Harn­bla­sen­kar­zi­nom rele­vante Zusatz­in­for­ma­tio­nen über aggres­sive Tumor­an­teile und dem Tie­fen­wachs­tum in die Harn­bla­sen­mus­ku­la­tur bie­ten. Diese Kom­bi­na­ti­ons­un­ter­su­chung wird in der OP-​Planung von kli­nisch bedeut­sa­men Fäl­len ange­bo­ten. Auch in die­ser Unter­su­chung las­sen sich auf Ebene der kleins­ten Infor­ma­ti­ons­ein­heit (Voxel) Ana­ly­sen meh­re­rer Para­me­ter durch­füh­ren.