Ulmer Dop­pel­er­folg beim Würt­tem­ber­gi­schen Krebspreis 2018

Zwei For­scher des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ulm aus­ge­zeich­net

Am Don­ners­tag wurde an der Uni­ver­si­tät Tübin­gen der Würt­tem­ber­gi­sche Krebspreis 2018 ver­lie­hen, der zu den höchst­do­tie­ren Aus­zeich­nun­gen in der deut­schen Krebs­for­schung gehört. Ver­ge­ben wird der Preis von der Dres. Carl Maxi­mi­lian und Carl Man­fred Bayer-​Stiftung. Dabei waren Ulmer Medi­zi­ner gleich dop­pelt erfolg­reich.

Den Preis für das beste Pro­jekt in Höhe von 25 000 Euro erhielt PD. Dr. Johan­nes Lemke. Der 34-​jährige Medi­zi­ner forscht als Assis­tenz­arzt und Arbeits­grup­pen­lei­ter an der Ulmer Uni­ver­si­täts­kli­nik für Allgemein-​ und Vis­ze­ral­chir­ur­gie. Der Ulmer For­scher hat mit sei­ner Arbeits­gruppe eine neue The­ra­pie­kom­bi­na­tion für Leber­krebs ent­wi­ckelt, die Krebs­zel­len hoch­ef­fek­tiv abtö­tet. Das Pro­jekt trägt den Titel „TRAIL-​basierte Kom­bi­na­ti­ons­the­ra­pie für das Sorafenib-​resistente hepa­to­zel­lu­läre Kar­zi­nom“. Das Beson­dere daran: Es las­sen sich damit auch sol­che Krebs­zel­len aus­schal­ten, die auf­grund von Resis­ten­zen nicht mehr auf gän­gige Tumor­the­ra­pien anspre­chen. „Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit Leber­krebs haben eine schlechte Pro­gnose. Ins­be­son­dere wenn sie unter fort­ge­schrit­te­nen Tumo­ren lei­den, gibt es bis­lang kaum effek­tive The­ra­pie­mög­lich­kei­ten. Denn die meis­ten Tumor­zel­len sind resis­tent gegen­über her­kömm­li­cher Che­mo­the­ra­pie. Mit der von uns ent­wi­ckel­ten Kom­bi­na­ti­ons­the­ra­pie las­sen sich genau diese Resis­ten­zen gezielt adres­sie­ren“, erläu­tert Krebspreis­trä­ger Lemke. „Ich freue mich sehr über diese bedeu­tende Aus­zeich­nung. Das ist für mich eine schöne Moti­va­tion, meine For­schun­gen auf die­sem Gebiet wei­ter vor­an­zu­trei­ben, damit in Zukunft Men­schen mit Leber­krebs eine bes­sere Über­le­bens­chance haben", so Lemke.


Einer der bei­den mit ins­ge­samt 30 000 Euro dotier­ten Nach­wuchs­preise ging an die Ulmer Wis­sen­schaft­le­rin Dr. Marie-​Nicole Theodo­raki. Die 28-​jährige gebür­tige Münch­ne­rin forscht als Assis­tenz­ärz­tin an der Kli­nik für Hals-, Nasen-​ und Ohren­heil­kunde, Kopf- und Hal­s­chir­ur­gie des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ulm. Ihr wis­sen­schaft­li­ches Inter­esse gilt den soge­nann­ten Tumor­spe­zi­fi­schen Exo­so­men (TEX). Dar­un­ter ver­steht man kleine, mem­branum­hüllte bläs­chen­ar­tige Gebilde, die in Tumor­zel­len gebil­det und aus­ge­schie­den wer­den. „In die­sen Exo­so­men fin­den sich zahl­rei­che Mole­küle, die das Immun­sys­tem schwä­chen und so die Immun­ant­wort gegen dem Tumor blo­ckie­ren“, erklärt Theodo­raki. Die Wis­sen­schaft­le­rin hat nun eine neue Methode eta­bliert, um die Tumor­spe­zi­fi­schen Exo­so­men im Blut von Tumor­pa­ti­en­ten anzu­rei­chern. Damit soll nun unter­sucht wer­den, wie ver­schie­dene Immun­zel­len auf TEX wir­ken. Außer­dem wird geprüft, ob diese Exo­so­men mög­li­cher­weise als Bio­mar­ker Tumor­zel­len im Blut­se­rum nach­wei­sen kön­nen.

Einen wei­te­ren Nach­wuchs­preis, eben­falls dotiert auf 15 000 Euro, erhielt Dr. Diet­rich Alex­an­der Ruess von der Kli­nik für Allgemein-​ und Vis­ze­ral­chir­ur­gie des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Frei­burg für sein Pro­jekt zur Behand­lung fes­ter Tumo­ren mit soge­nann­ten Typrosin-​Phophatasen.

Pro­fes­sor Claus D. Clau­s­sen, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Dres-​Bayer-Stiftung, sagte anläss­li­che der Preis­ver­lei­hung: „Wir freuen uns sehr, dass in die­sem Jahr so zahl­rei­che her­aus­ra­gende Anträge für den Würt­tem­ber­gi­schen Krebspreis ein­ge­gan­gen sind. Die Preis­trä­ger zei­gen mit ihrer Arbeit ein­drucks­voll das hohe Niveau der deut­schen Krebs­for­schung. Wir sind uns sicher, dass sie als Ärzte und Wis­sen­schaft­ler die Gren­zen des medi­zi­nisch mach­ba­ren in Zukunft noch erwei­tern wer­den und unter­stüt­zen sie des­halb mit dem Würt­tem­ber­gi­schen Krebspreis der Dres-​Bayer-Stiftung.“


Vor­schlag BU1 (Foto: Dr. Heike Leh­mann): Die Preis­trä­ger mit dem Vor­stand der Dres-​Bayer-Stiftung (v.li.): Prof. Dr. Lothar Kanz, Prof. Dr. Claus D. Clau­s­sen (beide Uni­ver­si­tät Tübin­gen), die Preis­trä­ger PD Dr. Johan­nes Lemke und Dr. Marie-​Nicole Theodo­raki (beide Uni­ver­si­tät Ulm), Dr. Diet­rich Alex­an­der Ruess (Uni­ver­si­tät Frei­burg), Domi­nik Schus­ter (Steu­er­be­ra­ter, Ravens­burg) und Prof. Dr. Mar­tin Heu­schmid (Kli­ni­kum Ravens­burg) sowie Ulrich Kern (Deut­sche Bank, Stutt­gart)

Vor­schlag BU2 (Foto: Dr. Heike Leh­mann): Die Preis­trä­ger PD Dr. Johan­nes Lemke und Dr. Marie-​Nicole Theodo­raki (beide Uni­ver­si­tät Ulm) sowie Dr. Diet­rich Alex­an­der Ruess (Uni­ver­si­tät Frei­burg)

Kon­takt:
Dr. Heike Leh­mann
Koor­di­na­tion Dres. Carl Maxi­mi­lian und Carl Man­fred Bayer – Stif­tung
Email: leh­mann@dres-​bayer-stiftung.de

 

Über den Würt­tem­ber­gi­schen Krebspreis
Seit 2009 lobt die Dres. Carl Maxi­mi­lian und Carl Man­fred Bayer – Stif­tung (kurz Dres. Bayer-​Stiftung) jähr­lich den Würt­tem­ber­gi­schen Krebspreis als Pro­jekt­preis und/oder Nach­wuchs­preis aus. Mit dem Preis sol­len junge, begabte Medi­zi­ner/innen geför­dert wer­den, die auf dem Gebiet der Krebs­for­schung tätig sind. Die Preise wer­den für Wis­sen­schaft­ler unter 40 Jah­ren aus­ge­schrie­ben, die ihre For­schung in Würt­tem­berg durch­füh­ren oder die gebür­tige Würt­tem­ber­ger sind. Die Preise für 2018 sind mit ins­ge­samt 55.000 Euro dotiert.

Über die Dres. Carl Maxi­mi­lian und Carl Man­fred Bayer – Stif­tung
Die Stif­tung des Würt­tem­ber­gi­schen Krebsprei­ses trägt den Namen des an Krebs ver­stor­be­nen Stif­ters Dr. Carl Man­fred Bayer und sei­nes Vaters Dr. Carl Maxi­mi­lian Bayer. Beide waren mehr als sech­zig Jahre in der Nähe von Ravens­burg als nie­der­ge­las­sene Lan­d­ärzte tätig. Dr. Carl Man­fred Bayer stu­dierte Medi­zin an der Uni­ver­si­tät Tübin­gen. Vor­sit­zen­der der Stif­tung ist Prof. Dr. Claus D. Clau­s­sen, ehem. Direk­tor der Radio­lo­gi­schen
Uni­ver­si­täts­kli­nik Tübin­gen.

www.dres-​bayer-stiftung.de

Die Preisträger mit dem Vorstand der Dres-Bayer-Stiftung (v.li.): Prof. Dr. Lothar Kanz, Prof. Dr. Claus D. Claussen (beide Universität Tübingen), die Preisträger PD Dr. Johannes Lemke und Dr. Marie-Nicole Theodoraki (beide Universität Ulm), Dr. Dietrich Alexander Ruess (Universität Freiburg), Dominik Schuster (Steuerberater, Ravensburg) und Prof. Dr. Martin Heuschmid (Klinikum Ravensburg) sowie Ulrich Kern (Deutsche Bank, Stuttgart)

Die Preis­trä­ger mit dem Vor­stand der Dres-​Bayer-Stiftung (v.li.): Prof. Dr. Lothar Kanz, Prof. Dr. Claus D. Clau­s­sen (beide Uni­ver­si­tät Tübin­gen), die Preis­trä­ger PD Dr. Johan­nes Lemke und Dr. Marie-​Nicole Theodo­raki (beide Uni­ver­si­tät Ulm), Dr. Diet­rich Alex­an­der Ruess (Uni­ver­si­tät Frei­burg), Domi­nik Schus­ter (Steu­er­be­ra­ter, Ravens­burg) und Prof. Dr. Mar­tin Heu­schmid (Kli­ni­kum Ravens­burg) sowie Ulrich Kern (Deut­sche Bank, Stutt­gart)

Die Preisträger PD Dr. Johannes Lemke und Dr. Marie-Nicole Theodoraki (beide Universität Ulm) sowie Dr. Dietrich Alexander Ruess (Universität Freiburg)

Die Preis­trä­ger PD Dr. Johan­nes Lemke und Dr. Marie-​Nicole Theodo­raki (beide Uni­ver­si­tät Ulm) sowie Dr. Diet­rich Alex­an­der Ruess (Uni­ver­si­tät Frei­burg)