Fortschritt bei der Behandlung von Brustkrebs ausgezeichnet

Dr. Stefan Lukac erhält Florence-Nightingale-Preis

Etwa jede achte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Wegweisende medizinische Forschungsprojekte zur Früherkennung, Behandlung und Nachsorge von Mammakarzinomen stellen sich der lebensbedrohlichen Erkrankung entgegen. So auch die wissenschaftliche Arbeit des Expertenteams der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Ulm (UKU). Dr. Stefan Lukac, Facharzt der Klinik, erhält dafür gleich zwei Auszeichnungen.

„Die Brustkrebsforschung ist uns ein großes Anliegen und von entscheidender Bedeutung, um die Lebensqualität und die Gesundheit von Frauen zu verbessern“, so Dr. Stefan Lukac. „Durch kontinuierliche wissenschaftliche Untersuchungen und klinische Studien können wir neue, effektivere Behandlungsmethoden entwickeln und die Heilungschancen erheblich steigern. Unsere Arbeit in der Frauenklinik ist darauf ausgerichtet, sowohl präventive Maßnahmen, als auch innovative Therapien voranzutreiben, um Patientinnen die bestmögliche Versorgung zu bieten. Jede Erkenntnis, die wir gewinnen, bringt uns einen Schritt näher an das Ziel, Brustkrebs weitmöglichst zu besiegen.“
In einer aktuellen Studie geht es dabei um den Einsatz von Anthrazyklinen bei älteren Patientinnen mit einer Form von Brustkrebs, die durch ein besonders aggressives Wachstum und ein hohes Risiko der Metastasenbildung gekennzeichnet ist, das sogenannte triple-negative Mammakarzinom (TNBC). Anthrazykline sind sehr effektive Chemotherapeutika, die jedoch oftmals ein erhöhtes Risiko für herztoxische Nebenwirkungen aufweisen, was insbesondere bei älteren Patient*innen von Bedeutung ist.
Die Studie untersuchte und verglich die Wirksamkeit der anthrazyklinbasierten (AB) sowie der anthrazyklinfreien (AF) Chemotherapie-Regime bei insgesamt 221 Frauen im Alter von 65 Jahren oder älter. In den klinisch-pathologischen Parametern oder Überlebensraten ergaben sich zwischen den Gruppen dabei keine relevanten Unterschiede, jedoch konnten bei den Patientinnen, die eine anthrazyklinfreie Chemotherapie erhalten hatten, signifikant weniger Nebenwirkungen festgestellt werden. Daher zeigen die Ergebnisse die Tendenz, dass die anthrazyklinfreie Regime bei älteren TNBC-Patientinnen aufgrund der geringeren Nebenwirkungen eine gleichwertige Therapieform darstellen könnten, die gleichzeitig das Herz-Kreislauf-System weniger belasten. Für diese wichtige Erkenntnis erhielt Dr. Stefan Lukac auf dem diesjährigen 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) einmal den Florence-Nightingale-Preis, der für Arbeiten, die sich mit der Verbesserung von Gesundheitsvorsorge, Krankenversorgung und Lebensqualität bei Patientinnen mit Brusterkrankungen befassen, vergeben wird, sowie auch einen Vortragspreis.

Die Auszeichnung spiegelt die hohe Bedeutung der Brustkrebsforschung am Universitätsklinikum Ulm. V.l.n.r.: Prof. Dr. Bernd Gerber (für die Deutschen Gesellschaft für Senologie), Dr. Visnja Fink (Leiterin Brustzentrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am UKU), Dr. Stefan Lukac und Prof. Dr. Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am UKU).