Professor Dr. Florian Gebhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Sektion Plastische Chirurgie am Universitätsklinikum Ulm hat die Einsatzmedaille in Bronze der Bundeswehr für die Teilnahme am Auslandseinsatz UNOSOM I in Somalia erhalten. Verliehen wurden die Medaille und die Urkunde durch den Generalarzt Dr. Ralf Hoffmann, Kommandeur und Ärztlicher Direktor des Bundeswehrkrankenhauses (BWK) in Ulm, am Montag, den 13. Januar 2020. Die Einsatzmedaille der Bundeswehr ist eine Auszeichnung für deutsche und ausländische Militärangehörige. Die Stufe der Medaille richtet sich nach der Anzahl der Einsatztage. Die Medaille hat einen Durchmesser von 35mm und trägt auf der Vorderseite den Bundesadler in einem stilisierten Lorbeerkranz. Die Rückseite ist frei. Die Auszeichnung wird an einem roten Band mit schwarz-rot-goldenem Randstreifen auf der Uniform getragen.
Professor Gebhard, Oberstabsarzt der Reserve, hat in der Zeit von Juni bis September 1993 logistische Unterstützung der Friedenstruppen sowie humanitäre Hilfe in Somalia und Kenia geleistet. Professor Gebhard war der erste deutsche Bundeswehrchirurg mit dem Vorauskommando in Belet Uen in Somalia.
„Trotz meiner militärischen Zusatzausbildung vor der Abreise war dieser Einsatz in Somalia eine Fahrt ins Ungewisse“, resümiert Professor Gebhard. Vor allem das sehr heiße Klima mit Temperaturen um die 40 Grad Celsius in Zentralsomalia sei herausfordernd gewesen. „Vor Ort hieß es dann anpacken. Wir haben ein von den Kanadiern angelegten Sanitätsbereich übernommen, der aus Bauwerken und Zelten bestand.“ Rasch seien die ersten Verwundeten gekommen, zum Beispiel mit einfachen Gelenkverletzungen, aber auch Schussverletzungen. „Wir haben die einheimische Bevölkerung medizinisch versorgt. Häufige Verletzungen waren Hautverbrennungen bei Kindern und infizierte Knochenbrüche “. In dieser Zeit in dem bürgerkriegsgeschüttelten Land habe Professor Gebhard das erste Mal sieben Tage die Woche 24 Stunden lang eine Schusswaffe zur Selbstverteidigung im Ernstfall bei sich tragen müssen. Der große Zusammenhalt und die Kameradschaft seien ebenfalls prägend gewesen bei diesem Auslandseinsatz.
Der deutsche Unterstützungsverband Somalia war ein Verband deutscher Blauhelmsoldaten, der von März 1993 bis März 1994 zur Unterstützung der friedenschaffenden und –sichernden UN-Operation UNOSOM II in Somalia eingesetzt wurde. Im April 1992 war UNOSOM I eingerichtet worden, um eine Waffenruhe zu überwachen und humanitäre Hilfe für die von Bürgerkrieg und Hungersnot Betroffenen zu koordinieren. Bereits ab August 1992 hatten Bundeswehrsoldaten des II. Korps hierbei an humanitären Aktionen (zum Beispiel UN-Luftbrücke) in Somalia mitgewirkt.
Der ostafrikanische Staat Somalia durchlebte nach dem Sturz der autoritären Regierung unter Siad Barre 1991 einen lange währenden Bürgerkrieg.
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Professor Dr. med. Florian Gebhard
Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Sektion Plastische Chirurgie
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