Die Zukunftsvision der Ulmer Universitätsmedizin
Bestmögliche Bedingungen für Medizin, Forschung, Lehre und Innovation
Die Bündelung aller Kliniken am Oberen Eselsberg ist die Zukunftsvision des UKU. Damit die Ulmer Universitätsmedizin auch künftig den Ansprüchen der Gesundheitsversorgung gerecht werden kann, braucht es dafür ein ganzheitliches Konzept. Diese strukturelle Weiterentwicklung der Universitätsmedizin – Masterplanung genannt – nimmt fortwährend konkretere Gestalt an.
Parallel zur laufenden Konzeptionierung der Masterplanung werden bereits jetzt die Voraussetzungen für deren Umsetzung geschaffen. Diese beinhalten verschiedene Baumaßnahmen auf dem Campus Oberer Eselsberg, um vorhandene Baustrukturen weiterzuentwickeln und für die Zukunft neu aufzustellen. Darüber hinaus sichert die Ulmer Universitätsmedizin durch Investitionen in neue spezialisierte Forschungs- und Laborstandorte medizinische Innovationen langfristig.
Die Masterplanung
Alle Einheiten der Universitätsmedizin sollen räumlich näher zusammenrücken. Langfristig sollen daher alle Kliniken des UKU am Standort Oberer Eselsberg in unmittelbarer Nachbarschaft zur Universität Ulm verortet werden. Nur so können Synergien genutzt werden, die für die Systemleistungen der Universitätsmedizin zentral sind. Fächerübergreifende Diagnostik und Therapie komplexer Krankheiten werden in der Zukunft noch wichtiger sein.
Ziel der Masterplanung ist es, die Fachabteilungen an einem Ort zu versammeln und so den Anforderungen der Hochschulmedizin der Zukunft auch baulich, infrastrukturell und in Bezug auf die Prozesse zu entsprechen. Das gesamte moderne, universitäre Leistungsspektrum inklusive der gesamten stationären Notfallversorgung wird auf dem höchsten Versorgungsniveau abgebildet. So werden bestmögliche Bedingungen für Forschung, Lehre und Innovation geschaffen. Auch sollen betriebswirtschaftliche Synergien und Optimierungen durch die Konsolidierung an einem Klinikstandort erreicht werden.
Die Umsetzung der Masterplanung wird in mehreren Bauabschnitten erfolgen. Die zeitliche Abfolge lässt Anpassungen zu, die den künftigen medizinischen Entwicklungen und Anforderungen gerecht werden. Durch den modularen Aufbau können Funktionen je nach Bedarf angepasst werden.
Die aktuellen Ordnungsprinzipien sind stark an einzelnen Kliniken orientiert. Die Kliniken sind jedoch teilweise jetzt schon zu Zentren verbunden: zum Beispiel die drei internistischen Kliniken als Zentrum für Innere Medizin oder das Zentrum für Chirurgie. Am Universitätsklinikum gibt es darüber hinaus eine Fülle von thematischen Fragestellungen, die Fächergrenzen überspannen, wie zum Beispiel in der Onkologie.
Im Comprehensive Cancer Center (CCCU) werden sehr komplexe und innovative Leistungen erbracht, an denen nicht nur Spezialist*innen aus der Inneren Medizin und Chirurgie, sondern zum Beispiel auch aus der Radiologie, Palliativmedizin oder Strahlentherapie entscheidend beteiligt sind. Das Ziel wird sein, die bereits heute im CCCU etablierte Struktur zu stärken und ihr einen übergeordneten, infrastrukturellen Rahmen zu geben.
So können wir Patient*innen, die an einer tumor- oder kardiovaskulären Erkrankung leiden, eine Adresse anbieten, bei der alle nötigen Spezialist*innen gemeinsam die optimale Therapie erarbeiten.
Die Masterplanung konzentriert sich auf den Oberen Eselsberg, wo bereits ein großer Teil der klinischen Medizin verortet ist. Auch befindet sich hier die gesamte Universität, mit der das UKU in Zukunft eine noch stärkere Vernetzung anstrebt. Das „Gravitationszentrum“ wird die neue Chirurgie sein.
Der nächste große Schritt ist die Umsetzung des sogenannten Moduls 1 entlang der Albert-Einstein-Allee in östlicher Richtung, wo ein äußerst leistungsfähiges Gebäude entstehen wird. Um den Patient*innen eine zentrale, klar identifizierbare Anlaufstelle zu bieten, wird auf dem derzeit nicht bebauten Areal vor dem Haupteingang ein Zwischengebäude errichtet. Dieses dient als einladendes Eingangsportal und verbindet die Gebäudekomplexe Chirurgie und Neubau miteinander.
Die Planungsschritte sind in intensiver und enger Abstimmung mit dem Land Baden-Württemberg, der Universität und Medizinischen Fakultät sowie der Stadt Ulm erfolgt.
Ein wesentlicher Vorteil der neuen Struktur besteht darin, dass die Wege kürzer werden. Die Transportwege zwischen Chirurgie und Innerer Medizin sind derzeit zum Teil sehr lang. Geplant ist, dass Patient*innen später ein Gebäude vorfinden, in welchem diejenigen Leistungen verortet sind, die für eine entsprechende Diagnostik erforderlich sind. Speziell das Thema Onkologie, also Krebsmedizin, wird auf diese Weise dann erkennbar baulich abgebildet.
Neben effizienteren Prozessen soll die neue Struktur auch dazu beitragen, Ressourcen und Fachkompetenzen zu bündeln, identische Leistungen werden etwa nicht mehr an unterschiedlichen Standorten doppelt erbracht. Dies stärkt die interdisziplinäre Zusammenarbeit und optimiert damit die Versorgungsqualität am UKU.
Für Mitarbeiter*innen, die heute an den Kliniken am Michelsberg und Safranberg arbeiten, verändert sich mit dem Umzug aller Kliniken an den Oberen Eselsberg natürlich auch der Arbeitsort und ihr bisheriges Arbeitsumfeld. Mit den neuen Gebäuden und der neuen Struktur wird eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen angestrebt, um einen erkennbaren Mehrwert in der Krankenversorgung, Forschung und Lehre zu erreichen.