Das Ziel ist Hei­lung

Rad­tour von Ulm nach Hei­del­berg für Kin­der mit Lun­gen­hoch­druck

Eine Gruppe von sechs Rad­fah­re­rin­nen und Rad­fah­rern des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins „Team PHe­no­me­nal Hope Ger­many e.V.“ star­tete am Frei­tag, 30.06.2023 ihre drei­tä­gige Tour mit dem Gra­vel­bike am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm. Ihr geo­gra­fi­sches Ziel ist Hei­del­berg, die Rad­tour dient jedoch in ers­ter Linie dazu, öffent­li­ches Bewusst­sein für die sel­tene Krank­heit Lun­gen­hoch­druck zu schaf­fen.

Lun­gen­hoch­druck, auch Pul­mo­n­ale Hyper­to­nie (PH) genannt, ist eine bis­her unheil­bare, chro­ni­sche Erkran­kung, bei der der arte­ri­elle Blut­druck im Lun­gen­kreis­lauf krank­haft erhöht ist. Dar­un­ter lei­det auch das Herz: es muss gegen einen erhöh­ten Wider­stand arbei­ten. Durch ver­engte oder geschä­digte Gefäße kann das Blut immer schlech­ter trans­por­tiert wer­den. Das führt dazu, dass der Kör­per nicht mehr so gut ver­sorgt wer­den kann, zum Bei­spiel mit Sauer­stoff. Da die Beschwer­den unspe­zi­fisch sind und zunächst nur unter Belas­tung vor­kom­men, erken­nen viele Pati­ent*innen die Schwere der Erkran­kung oft­mals erst bei fort­schrei­ten­den Sym­pto­men. Anfangs macht sich eine zuneh­mende Leis­tungs­schwä­che bemerk­bar, Betrof­fene sind oft müde und ent­wi­ckeln bei Anstren­gung häu­fi­ger Kurz­at­mig­keit oder Atem­not. Im spä­te­ren Ver­lauf der Krank­heit kom­men Beschwer­den wie Schwin­del, Herz­klop­fen, ein Gefühl der Brust­enge, eine Blau­fär­bung der Lip­pen, Ohn­macht oder Bein­ödeme hinzu. Lang­fris­tig kann es zur Schä­di­gung des Her­zens bis zur Herz­in­suf­fi­zi­enz kom­men.

„Mit­hilfe von moder­nen bild­ge­ben­den Ver­fah­ren, wie der Echo­kar­dio­gra­phie kön­nen wir eine pul­mo­n­ale Hyper­to­nie schon früh­zei­tig erken­nen und eine gezielte The­ra­pie ein­lei­ten, um die Sym­pto­ma­tik und Pro­gnose der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten zu ver­bes­sern“, erklärt Prof. Dr. Chris­tian Apitz, Lei­ter der Sek­tion Päd­ia­tri­sche Kar­dio­lo­gie am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm und Spe­zia­list für die Behand­lung von Kin­dern und Jugend­li­chen mit pul­mo­n­a­ler Hyper­to­nie.

Lun­gen­hoch­druck kann im Kin­des­al­ter zum Bei­spiel bei ange­bo­re­nen Herz­feh­lern, sel­te­ner auch bei chro­ni­schen Lun­gen­er­kran­kun­gen (u.a. bei ehe­ma­li­gen Früh­ge­bo­re­nen) auf­tre­ten. Oft gibt es eine gene­ti­sche Ver­an­la­gung für die Ent­ste­hung eines Lun­gen­hoch­drucks. Bis­lang konn­ten For­sche­rin­nen und For­scher jedoch noch nicht alle ursäch­li­chen Hin­ter­gründe der Erkran­kung klä­ren.

Inner­halb von drei Tagen absol­vie­ren die Rad­le­rin­nen und Rad­ler eine Stre­cke von ca. 275 Kilo­me­tern – von Ulm über die Schwä­bi­sche Alb und durch den Schwarz­wald bis nach Hei­del­berg. Mit der Tour möchte das Rad­team vor allem auf die Erkran­kung auf­merk­sam machen, die For­schung zu Lun­gen­hoch­druck för­dern und betrof­fene Men­schen unter­stüt­zen. „Wir arbei­ten für eine Zukunft, in der Kin­der und Erwach­sene mit allen For­men von Lun­gen­hoch­druck rasch dia­gnos­ti­ziert und so behan­delt wer­den kön­nen, dass sie eine gute Lebens­qua­li­tät haben“, sagt Kat­rin Hete­brügge, Initia­to­rin des Ver­eins. „Bis dahin sol­len PH-​Patientinnen und -​Patienten eine opti­male medi­zi­ni­sche Behand­lung erfah­ren, soziale Unter­stüt­zung erhal­ten und in der Gesell­schaft wahr­ge­nom­men wer­den.“ Die Rad­tour ist eine von vie­len sport­li­chen Initia­ti­ven des gemein­nüt­zi­gen Ver­eins „Team PHe­no­me­nal Hope Ger­many e.V.“.

Das Rad­team „PHe­no­me­nal Hope Ger­many“ star­tete am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm seine Tour nach Hei­del­berg, um auf die sel­tene Erkran­kung Lun­gen­hoch­druck auf­merk­sam zu machen. (Von links nach rechts: Mat­thias Klöp­pel, Kat­rin Hete­brügge, Dr. Michael Kaes­t­ner (Ober­arzt der Sek­tion Päd­ia­tri­sche Kar­dio­lo­gie der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­me­di­zin am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm), Tobias Gold­ham­mer, Isa­belle Czerny).