Spit­zen­me­di­zin durch hoch­prä­zise CT-​Bildgebung

Der neue Computer-​Tomograph ist seit fast einem hal­ben Jahr inter­dis­zi­pli­när am UKU im Ein­satz

Mit der Instal­la­tion des neuen High-​end-CT Som­atom Force ist in der Kli­nik für Dia­gnos­ti­sche und Inter­ven­tio­nelle Radio­lo­gie des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ulm (UKU) eine neue Ära ange­bro­chen. Seit Sep­tem­ber 2020 steht am UKU damit einer der moderns­ten und leis­tungs­fä­higs­ten Com­pu­ter­to­mo­gra­phen (CT) im wei­ten Umkreis zur Ver­fü­gung. Davon pro­fi­tie­ren die ver­schie­de­nen Kli­ni­ken und Berei­che des UKU, die Pati­ent*innen und sowie zuwei­sende Ärz­tin­nen und Ärzte glei­cher­ma­ßen. Die zurück­lie­gen­den Monate haben gezeigt, dass mit Hilfe des neuen CT weit detail­lier­tere und gleich­zei­tig scho­nen­dere Ein­bli­cke in den Kör­per mög­lich sind. Zum Ein­satz kom­men diese her­aus­ra­gen­den tech­ni­schen Eigen­schaf­ten in der Zusam­men­ar­beit mit meh­re­ren kli­ni­schen Spit­zen­zen­tren des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums.

„Das neue Gerät ist ein­ma­lig, dafür gibt es gleich meh­rere Gründe“, erklärt Pro­fes­sor Dr. Mein­rad Beer, Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Dia­gnos­ti­sche und Inter­ven­tio­nelle Radio­lo­gie. Zu den beson­de­ren Eigen­schaf­ten gehö­ren die ultra­kur­zen Unter­su­chungs­zei­ten. Koro­nar­ge­fäße las­sen sich so mit dem neuen CT in bis­lang uner­reich­ter Weise dar­stel­len. Selbst bei sehr klei­nen Kin­dern sind auf diese Weise Unter­su­chun­gen ohne Nar­kose mög­lich. Durch die spek­trale Bild­ge­bung bie­tet das CT außer­dem die Mög­lich­keit, Infor­ma­tio­nen aus dem mensch­li­chen Kör­per in unter­schied­li­chen Dar­stel­lungs­wei­sen auf­zu­neh­men. Das bedeu­tet, dass sich etwa Tumor­er­kran­kun­gen und deren Aus­brei­tung höchst­de­tail­liert abbil­den las­sen, aber auch trau­ma­tisch bedingte Ver­let­zun­gen kön­nen umfas­send dar­ge­stellt wer­den. Wei­te­rer wich­ti­ger Vor­teil: Die für die Unter­su­chung not­wen­dige Strah­len­do­sis ist durch den Ein­satz spe­zi­el­ler Fil­ter­tech­ni­ken signi­fi­kant gerin­ger.

Das CT wird am UKU inter­dis­zi­pli­när genutzt und hat etwa für die kar­dio­vas­ku­läre Medi­zin, also die Medi­zin rund um Herz und Gefäße, eine große Bedeu­tung. Für Pati­ent*innen mit koro­na­rer Herz­er­kran­kung (KHK) oder Herz­klap­pen­er­kran­kun­gen erge­ben sich in Zusam­men­ar­beit mit den Kli­ni­ken für Innere Medi­zin II (Ärzt­li­cher Direk­tor Prof. Dr. Wolf­gang Rott­bauer) und der Herz-,Thorax-​ und Gefäß­chir­ur­gie (Ärzt­li­cher Direk­tor Prof. Dr. Andreas Lie­bold) neue, indi­vi­du­ell opti­mierte nicht-​invasive Unter­su­chungs­mög­lich­kei­ten.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Bereich ist die Krebs­me­di­zin. Hier kommt das neue CT der indi­vi­dua­li­sier­ten Hoch­prä­zes­si­ons­me­di­zin zugute. Dabei arbei­tet das Team von Prof. Dr. Mein­rad Beer eng mit den Kli­ni­ken für Innere Medi­zin I (Ärzt­li­cher Direk­tor Prof. Dr. Tho­mas Seuf­fer­lein),  Innere Medi­zin III (Ärzt­li­cher Direk­tor Prof. Dr. Hart­mut Döh­ner), Allgemein-​ und Vis­ze­ral­chir­ur­gie (Ärzt­li­cher Direk­tor Prof. Dr. Chris­toph Michal­ski) sowie Uro­lo­gie und Kin­der­uro­lo­gie (Ärzt­li­cher Direk­tor Prof. Dr. Chris­tian Bolenz) zusam­men. Krebs­pa­ti­ent*innen am UKU pro­fi­tie­ren von hoch­prä­zi­sen Nach­wei­sen und Cha­rak­te­ri­sie­run­gen der Tumor­er­kran­kun­gen. Ein wich­ti­ges Qua­li­täts­merk­mal für das UKU als natio­na­les Tumor­zen­trum (NCT) und geför­der­tes onko­lo­gi­sches Spit­zen­zen­trum der Deut­schen Krebs­hilfe.

Für Pati­ent*innen, die infolge eines Trau­mas in der Kli­nik für Unfall-​, Hand-, Plas­ti­sche und Wie­der­her­stel­lung­s­chir­ur­gie (Ärzt­li­cher Direk­tor Prof. Dr. Flo­rian Geb­hard) ver­sorgt wer­den, ist eine mög­lichst schnelle und umfas­sende Dar­stel­lung der Ver­let­zun­gen essen­ti­ell. Auch hier leis­tet das neue CT einen wich­ti­gen Bei­trag dazu, die Ver­sor­gungs­struk­tu­ren im UKU als über­re­gio­na­les und her­aus­ra­gen­des Trau­ma­zen­trum zu ver­bes­sern. Trau­ma­er­kran­kun­gen und deren Fol­gen las­sen sich damit detail­reich und in kür­zes­ter Zeit erfas­sen.

Die Kom­bi­na­tion aus höchst­mög­li­cher Auf­lö­sung, kür­zes­ten Unter­su­chungs­zei­ten bei geringst­mög­li­cher Strah­len­do­sis wird auch für die Bild­ge­bung neu­ro­lo­gisch und neu­ro­chir­ur­gisch erkrank­ter Pati­ent*innen am UKU neue Maß­stäbe set­zen. Für die Erken­nung und Vor­her­sage von The­ra­pie­mög­lich­kei­ten eröff­nen sich damit neue Per­spek­ti­ven – sowohl für Ver­sor­gung in der Zen­tra­len Inter­dis­zi­pli­nä­ren Not­auf­nahme (ZINA, Ärzt­li­che Lei­tung Prof. Dr. Hen­drik Bracht) als auch für neu­ro­chir­ur­gi­sche Erkran­kun­gen von Erwach­se­nen und Kin­dern (Ärzt­li­cher Direk­tor Prof. Dr. Rai­ner Wirtz, Sek­ti­ons­lei­tung Kin­der­n­eu­ro­chir­ur­gie Prof. Dr. Aure­lia Per­aud).

Das Team der Kli­nik für Dia­gnos­ti­sche und Inter­ven­tio­nelle Radio­lo­gie freut sich dar­auf, in enger Zusam­men­ar­beit mit den kli­ni­schen Part­nern die neuen Mög­lich­kei­ten im Sinne der Pati­ent*innen opti­mal ein­zu­set­zen und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.  

Der neue Computertomograph

Seit Sep­tem­ber 2020 steht am UKU einer der moderns­ten und leis­tungs­fä­higs­ten Com­pu­ter­to­mo­gra­phen im wei­ten Umkreis zur Ver­fü­gung.

Professor Dr. Meinrad Beer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Pro­fes­sor Dr. Mein­rad Beer, Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Dia­gnos­ti­sche und Inter­ven­tio­nelle Radio­lo­gie

Abbildung des Herzens

Für die kar­dio­vas­ku­läre Medi­zin erge­ben sich mit dem CT-​Scanner indi­vi­du­elle nicht-​invasive Unter­su­chungs­mög­lich­kei­ten.

Bild einer Fraktur

Auch Frak­tu­ren kön­nen im Detail dar­ge­stellt wer­den.

CT-Abbildung eines Tumors

Krebs­pa­ti­ent*innen am UKU pro­fi­tie­ren von hoch­prä­zi­sen Nach­wei­sen und Cha­rak­te­ri­sie­run­gen der Tumor­er­kran­kun­gen.