Im Falle einer Bedrohungslage für Patient*innen und Klinikmitarbeiter*innen müssen diese schnellstmöglich aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Die Vorbereitung auf ein solches Ereignis ist entscheidend für den reibungslosen Ablauf im Ernstfall. Aus diesem Grund hat das Universitätsklinikum Ulm zusammen mit dem Polizeipräsidium Ulm am Montag, 29. April, erfolgreich eine Evakuierungsübung an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III am Standort Safranberg durchgeführt. Zeitgleich trat die Klinikumseinsatzleitung (KEL) des Universitätsklinikums zusammen.
„Die Sicherheit und der Schutz unserer Patient*innen und Mitarbeiter*innen stehen für uns an erster Stelle. Deshalb ist es unerlässlich, regelmäßig Katastrophenschutzübungen durchzuführen, bei denen wir den Ernstfall proben und unsere Katastrophenschutzpläne auf mögliche Optimierungen hin testen“, betont Professor Dr. Udo X. Kaisers, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm. Von 14:00 bis 15:30 Uhr übte daher das medizinische und pflegerische Personal der psychiatrischen Klinik am Safranberg – begleitet von den Stabsstellen Sicherheit und Katastrophenschutz – das Vorgehen während eines solchen Szenarios. Aufgrund einer fiktiven bedrohlichen Lage setzten sie zunächst einen Notruf an die Polizei ab und evakuierten daraufhin 13 Statist*innen, die Patient*innen darstellten, in ein benachbartes Gebäude. Die Mehrzahl der „Patient*innen“ wurde aus den offenen Stationen in Sicherheit gebracht. Zwei Personen befanden sich zum Zeitpunkt der Alarmauslösung in einer geschlossenen Station – was eine besondere Herausforderung darstellte. Aufgrund der räumlichen Nähe wurden die Statist*innen in ein Gebäude der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin geführt, wo Sie im Notfall mit Medikamenten, Getränken, Speisen und allem Nötigen versorgt würden. Die Polizei war mit zwei Beamt*innen vor Ort, die als polizeiliche Einsatzleitung an der Übung teilnahmen. „Was den Katastrophenschutz angeht, haben wir am Universitätsklinikum Ulm viel Erfahrung. Durch regelmäßige und sehr aufwendige Übungen, federführend koordiniert von den Stabsstellen Sicherheit und Katastrophenschutz, waren wir daher auch bestens auf das heutige Szenario vorbereitet. Unsere entwickelten Konzepte funktionieren und halten der Praxis stand“, resümiert Professor Dr. Ernst Pfenninger, Leiter Stabsstelle Katastrophenschutz am Universitätsklinikum Ulm.
Parallel zur Evakuierungsübung trat die Klinikumseinsatzleitung (KEL) des Universitätsklinikums zusammen, die aus dem Vorstand sowie den Leitungen verschiedener Geschäftsbereiche und Stabsstellen, darunter Personal, Sicherheit, Infrastruktur und Unternehmenskommunikation, besteht. Diese probten das Vorgehen der Führungsebene im Katastrophenfall.
Während am Safranberg tatsächlich nur 13 Personen evakuiert wurden, übte die KEL ein Szenario in größerem Maßstab: dort ging man von der Evakuierung der gesamten psychiatrischen Klinik mit über 100 Patient*innen und Beschäftigten aus. In regelmäßigen Abständen wurde die KEL über den Fortgang der Übung im Klinikum informiert und hatte verschiedene Aufgaben zu bewältigen. So musste sie etwa die Versorgung der Evakuierten mit Verpflegung sowie mit den verschiedensten Medikamenten organisieren und Presse- und Behördenanfragen beantworten. „Für die Mitglieder der KEL ist es sehr wichtig, das Vorgehen im Falle eines Zusammentretens zu trainieren. Wir können so Schnittstellenprobleme erkennen und diese beheben noch bevor es zu einem realen Vorfall kommt“, erklärt Professor Dr. Udo X. Kaisers, der der KEL vorsteht. „Mit dem heutigen Übungsverlauf sind wir sehr zufrieden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden wir nun analysieren und herausarbeiten, wo sich unsere Prozesse noch weiter verbessern lassen.“