EPB
Entwicklungspsychologische Beratung für Familien mit Säuglingen und Kleinkindern
Schlagworte
Entwicklungspsychologische Beratung, Förderung elterlicher Feinfühligkeit, Bindung, Eltern-Kind-Beziehung
Kooperationspartner
Entwicklungspsychologische Beratung, Therapie und Weiterbildung e. V.
Institut Kindheit und Entwicklung
Inhalte und Ziele der EPB
EPB zur Prävention und frühen Intervention
Die Entwicklungspsychologische Beratung (EPB) ist ein Angebot zur Förderung der elterlichen Feinfühligkeit in der frühen Kindheit. Es dient dem Aufbau einer gelingenden Eltern-Kind-Beziehung und einer sicheren emotionalen Bindung beim Kind. Eine sichere emotionale Bindung ist ein wesentlicher Schutzfaktor für spätere Belastungssituationen und deren Bewältigung. Durch die EPB wird Entwicklungs- und Verhaltensproblemen vorgebeugt.
EPB für Familien mit Säuglingen und Kleinkindern
Die EPB richtet sich gleichermaßen an Familien mit entwicklungspsychologischem Interesse, an unsichere und belastete Eltern, an Familien mit Säuglingen und Kleinkindern in besonderen Lebenssituationen (z.B. Frühgeborene, Säuglinge mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen, Kinder jugendlicher oder psychisch kranker Eltern) sowie an Familien, mit denen die Jugendhilfe im Rahmen stationärer oder ambulanter Hilfen bereits Kontakt hat.
Familien beraten mit EPB
In allen Phasen der Beratung steht das Kind im Mittelpunkt. Die Eltern erfahren mehr über die Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern und beobachten die Fähigkeiten und Stärken ihres eigenen Kindes. Die Familie wird ganzheitlich betrachtet, die Bedürfnisse der Eltern wie des Kindes werden gleichermaßen in der Beratung berücksichtigt und zusammengeführt. Dadurch werden die Eltern in ihrer Elternrolle gestärkt. Zentrales diagnostisches und therapeutisches Instrument stellt dabei die Video-Analyse und das Video-Feedback dar. Die Beratung erfolgt in Anwesenheit des Säuglings bzw. Kleinkindes und ermöglicht damit eine unmittelbare Erprobung des am Video Gelernten.
Einsatzbereiche der EPB
Die EPB kann in verschiedenen Arbeitsfeldern eingesetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel die Frühförderung, die Schwangerenberatung, die Sozialpädagogische Familienhilfe und die Frühen Hilfen.
Berufsbegleitende Weiterbildung EPB
Ziel der Weiterbildung EPB
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern kompetent zu beobachten, zu beraten und gemeinsam mit den Eltern Handlungsstrategien zu erarbeiten. So fördern sie eine positive Eltern-Kind-Interaktion und die elterliche Feinfühligkeit.
Zielgruppe und Dauer der EPB-Weiterbildung
Zielgruppe für die EPB-Weiterbildung sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Einrichtungen und freiberuflich tätige Fachkräfte, die mit Familien mit Säuglingen und Kleinkindern arbeiten, z.B. (Familien-) Hebammen, (Familien-) Kinderkrankenschwestern, Psychologinnen/Psychologen, Pädagoginnen/Pädagogen, Therapeutinnen/ Therapeuten, Ärztinnen/Ärzte.
Die EPB-Weiterbildung umfasst 16 Kurstage (4 x 4 Tage) mit 128 Unterrichtseinheiten und erstreckt über einen Gesamtzeitraum von ca. 1 Jahr.
Inhalte der EPB-Weiterbildung
Theoretische Grundlagen: Die EPB verknüpft die bindungstheoretisch begründete Förderung feinfühligen elterlichen Verhaltens mit der spezifischen Vermittlung von
Ausdrucks-, Belastungs- und Bewältigungsverhaltensweisen von Säuglingen und Kleinkindern. Weitere Themen sind u.a. Regulationsstörungen in der frühen Kindheit, Frühe Hilfen und Kinderschutz, Kinder psychisch kranker Eltern, Kinder mit besonderen Belastungen wie Frühgeburtlichkeit, chronischen Erkrankungen und Behinderungen.
Transfer in die Praxis durch Fallbeispiele: Die Teilnehmenden erlernen anhand von Fallbeispielen Methoden zur Verhaltensbeobachtung (Video-Aufnahme, Video-Auswertung und Video-Feedback) sowie die darauf aufbauende entwicklungspsychologische Beratung der Familie.
Eigene Fälle gemeinsam erarbeiten und supervidieren: Zwischen den 4 Weiterbildungsblöcken arbeiten die Teilnehmenden mit 3 Familien aus ihrem Praxisalltag. Sie werden im Rahmen der Weitbildung diesbezüglich intensiv in und mit der Weiterbildungsgruppe supervidiert, sodass sie zunehmend Handlungskompetenzen in der eigenständigen videogestützten entwicklungspsychologischen Beratung aufbauen.
Publikationen und erstellte Materialien
Pillhofer, M., Spangler, G., Bovenschen, I., Künster, A.K., Gabler, S., Fallon, B., Fegert, J.M., & Ziegenhain, U. (2015). Pilot study of a program delivered within the regular service system in Germany: Effect of a short-term attachment-based intervention on maternal sensitivity in mothers at risk for child abuse and neglect. Child Abuse & Neglect, 42, 163-173.
Kontaktadresse
EPBTW e. V.: info@epb-verein.de
Institut Kindheit und Entwicklung: info@institut-ke.de
Sekretariat KJPP: forschungshaus.kjp@uniklinik-ulm.de