Jugend­li­che stark machen

Pro­jekt „Dazu­ge­hö­ren BaWü“: Fach­tag am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm zur indi­vi­du­el­len Unter­stüt­zung für benach­tei­ligte Jugend­li­che wäh­rend der Corona-​Pandemie

Die Corona-​Pandemie hat unser aller Leben ver­än­dert. Kin­der und Jugend­li­che muss­ten und müs­sen aller­dings die größ­ten Ein­schrän­kun­gen hin­neh­men. In den Lock­down­pha­sen der Pan­de­mie waren sie in ihren Bildungs-​ und Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten stark ein­ge­schränkt und sind dies oft noch immer. Durch diese Ein­schrän­kun­gen haben vor allem see­lisch beein­träch­tigte oder such­ter­krankte Jugend­li­che weni­ger Chan­cen, ihre Ent­wick­lungs­auf­ga­ben im Über­gang zum Erwach­se­nen­al­ter zu bewäl­ti­gen. Um die Teil­ha­be­chan­cen die­ser hilfs­be­dürf­ti­gen jun­gen Men­schen zu ver­bes­sern, star­tete im März 2021 das Pro­jekt „Dazu­ge­hö­ren BaWü: Indi­vi­du­elle Unter­stüt­zung für benach­tei­ligte Jugend­li­che im Corona-​bedingt erschwer­ten Über­gang zum Erwach­se­nen­al­ter“. Ziel des Pro­jekts ist die Sta­bi­li­sie­rung und Stär­kung der Jugend­li­chen mit Hilfe von Digi­ta­li­sie­rung. Das Pro­jekt­ma­nage­ment sowie die Pro­jekt­durch­füh­rung und -​steuerung lie­gen bei der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­psych­ia­trie/Psy­cho­the­ra­pie des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ulm (UKU) und der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­psych­ia­trie/Psy­cho­the­ra­pie Süd­würt­tem­berg. Außer­dem sind als Pra­xis­stand­orte die Land­kreise Biber­ach, Ess­lin­gen, Ost­alb­kreis und Sig­ma­rin­gen/Maria­berg am Pro­jekt betei­ligt. Am Diens­tag, 24. Mai, sind nun zum ers­ten Mal alle Pro­jekt­be­tei­lig­ten zu einem gemein­sa­men Prä­senz­fach­tag in Ulm zusam­men­ge­kom­men.

Ziel des Fach­tags war in ers­ter Linie der all­ge­meine Aus­tausch des Pro­jekt­teams und der Ver­tre­ter*innen der betei­lig­ten Stand­orte, aber auch die Vor­stel­lung des aktu­ells­ten Pro­jekt­stands. Außer­dem wurde sowohl inhalt­lich gear­bei­tet, als auch über struk­tu­relle bzw. orga­ni­sa­to­ri­sche Fra­ge­stel­lun­gen gespro­chen. „Trotz der Ein­schrän­kun­gen der Corona-​Pandemie und der dadurch erschwer­ten Zusam­men­ar­beit mit den Stand­or­ten läuft diese gut. Wir kom­men gut voran und konn­ten unsere ange­streb­ten Mei­len­steine trotz pan­de­mie­be­ding­ter Ein­schrän­kun­gen bis­her errei­chen. Daher freut es uns beson­ders, dass wir mit unse­rem Pro­jekt­tag die Mög­lich­keit schaf­fen konn­ten, dass sich die enga­gier­ten Koope­ra­ti­ons­part­ner nun auch unter­ein­an­der per­sön­lich ken­nen­ler­nen konn­ten“, sagt Pro­fes­sor Jörg Fegert, Pro­jekt­lei­ter und Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­psych­ia­trie/Psy­cho­the­ra­pie.

Das Pro­jekt
Das Pro­jekt „Dazu­ge­hö­ren BaWü: Indi­vi­du­elle Unter­stüt­zung für benach­tei­ligte Jugend­li­che im Corona-​bedingt erschwer­ten Über­gang zum Erwach­se­nen­al­ter“ ist ein vom Minis­te­rium für Sozia­les und Inte­gra­tion Baden-​Württemberg im Rah­men des Forum Gesund­heits­stand­ort Baden-​Württemberg geför­der­tes Ver­bund­pro­jekt. Es spricht Jugend­li­che und junge Erwach­sene zwi­schen dem 15. und 27. Lebens­jahr an und ist in ver­schie­dene Teil­pro­jekte geglie­dert.

Teil­pro­jekt 1: Par­ti­zi­pa­ti­ves Teil­ha­be­in­stru­ment
Ziel im Rah­men die­ses Teil­pro­jek­tes ist es, ein Instru­ment zu ent­wi­ckeln, das den Pro­zess der Bedarfs­er­mitt­lung digi­ta­li­siert und stan­dar­di­siert, unter­stützt und gleich­zei­tig den Über­gang in ein wei­ter­füh­ren­des Hil­fe­sys­tem ver­ein­facht. Das Instru­ment befin­det sich aktu­ell in der Pro­gram­mie­rung. Sobald der erste Pro­to­typ zur Ver­fü­gung steht, wer­den alle Pro­jekt­be­tei­lig­ten in der Nut­zung des Instru­ments geschult und es fol­gen Pra­xis­tests.

Teil­pro­jekt 2: Web­ba­sierte Grup­pen­in­ter­ven­tion
Der zen­trale sekun­där­prä­ven­tive For­schungs­aspekt des Pro­jekts liegt in der Ver­mei­dung von Aus­gren­zung auf­grund von Krank­heit und Beein­träch­ti­gung durch eine zeit­nahe Ver­net­zung in einem digi­tal orga­ni­sier­ten Netz­werk. Die Jugend­li­chen sol­len empowert und in ihrer Par­ti­zi­pa­tion gestärkt wer­den. Durch Grup­pen­mee­tings und eine beglei­tende App soll u.a. die Selbst­be­stim­mung der jun­gen Men­schen erhöht wer­den. Zen­trale Ziele sind außer­dem die Unter­stüt­zung der jun­gen Men­schen durch die Stei­ge­rung der Problemlöse-​ und Selbst­len­kungs­fä­hig­keit. Die Jugend­li­chen sol­len nach der Teil­nahme an sie­ben Sit­zun­gen der Inter­ven­tion in ihren Fähig­kei­ten dahin­ge­hend gestärkt sein, dass sie aktiv Hilfe auf­su­chen und äußern kön­nen, wel­che Unter­stüt­zung sie benö­ti­gen. Ein Leit­fa­den für die ein­zel­nen Sit­zun­gen wurde bereits erstellt und auch die beglei­tende App wird aktu­ell ent­wi­ckelt. In einem nächs­ten Schritt folgt die Schu­lung von Grup­pen­lei­ten­den und die Rekru­tie­rung von Jugend­li­chen.

 

Gruppenfoto der Beteiligten des Projekts „Dazugehören BaWü“

Am Diens­tag, 24. Mai, sind zum ers­ten Mal alle Betei­lig­ten des Pro­jekts „Dazu­ge­hö­ren BaWü“ zu einem gemein­sa­men Fach­tag in Ulm zusam­men­ge­kom­men.