Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum ist Zen­trum für Per­so­na­li­sierte Medi­zin

Das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm wurde am 15. Novem­ber 2019 als Zen­trum für Per­so­na­li­sierte Medi­zin (ZPM) aus­ge­wie­sen.

Hin­ter­grund ist eine Initia­tive der baden-​württembergischen Lan­des­re­gie­rung, die die per­so­na­li­sierte Medi­zin im Land wei­ter auf- und aus­bauen möchte.

Per­so­na­li­sierte Medi­zin zielt dar­auf ab, pass­ge­naue Behand­lungs­stra­te­gien zu fin­den, d.h. die opti­male The­ra­pie für eine bestimmte Erkran­kung einer Pati­en­tin oder eines Pati­en­ten zum rich­ti­gen Zeit­punkt ein­zu­set­zen. Dabei wer­den inno­va­tive Diagnostik-​ und The­ra­pie­for­men genutzt, u.a. mole­ku­lar­ge­ne­ti­sche, -​pathologische und bild­ge­bende Ver­fah­ren.

Am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm ergänzt das Zen­trum für Per­so­na­li­sierte Medi­zin die onko­lo­gi­sche Spit­zen­me­di­zin am Com­pre­hen­sive Can­cer Cen­ter Ulm (CCCU), dem inte­gra­ti­ven Tumor­zen­trum des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums und der Medi­zi­ni­schen Fakul­tät. „Wir arbei­ten im ZPM inter­dis­zi­pli­när. Im Hin­blick auf die Dia­gnose und The­ra­pie schwer kran­ker onko­lo­gi­scher Pati­en­ten stärkt das ZPM das Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum als Gan­zes“, so Pro­fes­sor Dr. Tho­mas Seuf­fer­lein, Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Innere Medi­zin I und stell­ver­tre­ten­der Spre­cher des CCCU.

Wei­tere ZPM Stand­orte in Baden-​Württemberg sind die Uni­ver­si­täts­kli­nika in Hei­del­berg, Frei­burg und Tübin­gen. Alle vier Zen­tren basie­ren auf einer gemein­sa­men Fach­kon­zep­tion, die in den letz­ten drei Jah­ren mit dem Minis­te­rium für Sozia­les und Inte­gra­tion, den Ver­tre­tern der Leis­tungs­trä­ger und den Uni­ver­si­täts­kli­nika ent­wi­ckelt und im Juli vom Lan­des­kran­ken­haus­aus­schuss ver­ab­schie­det wurde. Zunächst wer­den sich die vier Zen­tren für Per­so­na­li­sierte Medi­zin in Baden-​Württemberg auf die Ent­wick­lung moder­ner Dia­gno­se­ver­fah­ren und The­ra­pien im Bereich der Onko­lo­gie fokus­sie­ren. Als Nächs­tes ist ein Aus­bau des Kon­zep­tes geplant, sowohl im Hin­blick auf Part­ner­stand­orte als auch auf andere Fach­ge­biete, wie z.B. Neu­ro­lo­gie oder Infek­ti­ons­krank­hei­ten.

Sechs Arbeits­grup­pen, die sich aus Ver­tre­tern der vier Uni­ver­si­täts­kli­nika zusam­men­set­zen, erar­bei­ten gemein­same Struk­tu­ren und Ver­fah­ren für die Dia­gnos­tik und die The­ra­pie fort­ge­schrit­te­ner onko­lo­gi­scher Erkran­kun­gen. „Wir spre­chen hier von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mit fort­ge­schrit­te­ner Tumor­er­kran­kung, für die keine wei­te­ren eta­blier­ten The­ra­pien mehr zur Ver­fü­gung ste­hen oder mit sel­te­nen Tumo­ren. Daher ist bei die­sen Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten eine erwei­terte Dia­gnos­tik, z.B. die Sequen­zie­rung von Tei­len des Tumor­ge­noms sinn­voll, um mög­li­che wei­tere The­ra­pie­op­tio­nen zu fin­den“, erklärt Pro­fes­sor Dr. Tho­mas Seuf­fer­lein.

Diese Pati­ent*innen wer­den im Mole­ku­la­ren und Fami­liä­ren Tumor­board (MoFa) am CCCU bespro­chen. Dort wer­den inno­va­tive The­ra­pie­op­tio­nen anhand der mole­ku­la­ren Dia­gnos­tik gemein­sam im Aus­tausch zwi­schen Kli­ni­kern und Wis­sen­schaft­lern erar­bei­tet und es ergeht eine evi­den­z­ba­sierte Therapie-​ bzw. Vor­sor­ge­emp­feh­lung. Zusätz­lich kön­nen Pati­ent*innen mit bekann­ten erb­li­chen Tumor­er­kran­kun­gen (Tumor­dis­po­si­ti­ons­syn­dro­men/TDS) vor­ge­stellt wer­den. Im Rah­men der Dia­gnos­tik kön­nen zudem Pati­ent*innen iden­ti­fi­ziert wer­den, bei denen eine erb­li­che Tumor­er­kran­kung ver­mu­tet wird. Die­sen Per­so­nen wird dann eine human­ge­ne­ti­sche Bera­tung ange­bo­ten. Für das Board kön­nen Pati­ent*innen des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Ulm ange­mel­det wer­den, aber auch Pati­ent*innen der Koope­ra­ti­ons­part­ner des CCCU.

Ansprech­part­ner:

Prof. Dr. Tho­mas Seuf­fer­lein
Spre­cher Zen­trum für Per­so­na­li­sierte Medi­zin am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm
Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Innere Medi­zin I
Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm

PD Dr. Verena Gaid­zik
Koor­di­na­to­rin des Mole­ku­la­ren und Fami­liä­ren Tumor­boards im ZPM und CCCU
Kli­nik für Innere Medi­zin III
Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm

 

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