PRESSEINFORMATION
(erstellt in Zusammenarbeit mit der Pressestelle der Deutschen Krebshilfe)
Eine interdisziplinäre Versorgung von Krebspatienten auf höchstem Niveau sicherstellen sowie die Weiterentwicklung von Krebsforschung und -medizin voranbringen – dieses Ziel verfolgt die Deutsche Krebshilfe mit den von ihr geförderten Onkologischen Spitzenzentren. Nun hat sie die Ergebnisse ihrer jüngsten Begutachtungen bekanntgegeben: Weitergefördert wird grundsätzlich für vier Jahre nach den Empfehlungen einer internationalen Gutachterkommission auch das Comprehensive Cancer Center (CCC) am Universitätsklinikum Ulm. Insgesamt unterstützt die Deutsche Krebshilfe derzeit bundesweit 13 Onkologische Spitzenzentren.
Eine zentrale Anlaufstelle für Krebspatienten, Tumorkonferenzen, eine interdisziplinäre Behandlung nach aktuellen medizinischen Leitlinien, ein modernes Qualitätssicherungssystem sowie innovative Forschungsaktivitäten – dies sind einige der Grundvoraussetzungen für Onkologische Spitzenzentren. In diesen Comprehensive Cancer Centers sollen Krebspatienten umfassend und qualitätsgesichert versorgt sowie psychosozial begleitet werden. Die Krebs-Exzellenzzentren werden von der Deutschen Krebshilfe jährlich mit jeweils 750.000 Euro für einen Zeitraum von grundsätzlich vier Jahren gefördert. Anschließend müssen sie sich erneut bewerben und sich einer eingehenden Prüfung durch eine internationale Gutachterkommission unterziehen.
„Das erneut positive Votum der Deutschen Krebshilfe ist für die Ulmer universitäre Krebsmedizin wieder eine hohe Auszeichnung. Wir können stolz auf unsere Leistungen in der Krebsforschung und -medizin sein, was uns von einer hochkarätigen internationalen Gutachterkommission erneut bestätigt wurde. Jetzt können wir unser Ziel, Krebspatientinnen und -patienten mit der für sie individuell am besten geeigneten Therapie zu versorgen, mit Konsequenz weiterverfolgen“, freut sich Prof. Dr. Hartmut Döhner, Sprecher am CCCU und Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III.
Prof. Dr. Thomas Seufferlein, Stellvertretender Sprecher des CCCU und Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I, ergänzt: „Für ein CCC ist nicht nur qualitativ hochwertige Krankenversorgung essenziell, sondern auch die enge Verzahnung mit der Grundlagen- und kliniknahen Krebsforschung. Dieses Grundprinzip ermöglicht, dass wir Betroffene zu einem sehr frühen Zeitpunkt mit innovativen Therapien unter Einsatz von neuesten Krebsmedikamenten behandeln können.“
„In den vergangenen Jahren haben wir ein umfassendes Netzwerk aufgebaut, das zum Ziel hat, qualitativ hochwertige Versorgung von Tumorpatienten auch in unsere Region zu tragen. Daran wollen wir weiter arbeiten“, betont Prof. Dr. Jens Huober, Sekretär des CCCU, Leiter der Sektion Konservative Gynäkologische Onkologie der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Im Jahr 2007 startete die Deutsche Krebshilfe ihr Förderprogramm ‘Onkologische Spitzenzentren‘ mit dem Ziel, die Krebsmedizin bundesweit stetig zu verbessern und auf ein hohes Niveau zu bringen. Am Comprehensive Cancer Center Ulm, dem Onkologischen Spitzenzentrum für die Region Alb-Allgäu-Bodensee, werden jährlich mehr als 12.000 Krebspatientinnen und -patienten betreut.
Zusammen mit den von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Onkologischen Zentren und Organkrebszentren bilden die Spitzenzentren ein umfassendes Netzwerk der onkologischen Versorgung, das dazu beiträgt, dass Krebspatienten in Deutschland flächendeckend nach einheitlichen hohen Qualitätsstandards behandelt werden. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir somit die Grundlagen für eine flächendeckende, strukturierte, leistungsfähige und zukunftsorientierte Patientenversorgung in Deutschland geschaffen“, erläutert der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven. „Dieses hohe Niveau der Patientenversorgung ist jedoch nur durch erhebliche Mehrleistungen der Zentren möglich, die weit über eine Regelkrankenversorgung hinausgehen und daher mit einem erheblichen finanziellen Mehraufwand in den Zentren verbunden sind. Unsere Förderung deckt nur einen Teil dieser Mehrleistungen ab. Wir haben dies kürzlich durch ein unabhängiges Gutachten ermitteln lassen“. Im Nationalen Krebsplan sei die Bedeutung zertifizierter Versorgungsstrukturen als essenziell für die Weiterentwicklung der onkologischen Versorgungsstrukturen und der Qualitätssicherung hervorgehoben und somit in der Gesundheitspolitik platziert. „In Zukunft wird es darum gehen, die Finanzierung dieser Strukturen adäquat und geregelt – auch durch die Krankenkassen – sicherzustellen“, so Nettekoven.
Weitere Informationen im Internet unter www.ccc-ulm.de und www.krebshilfe.de.