„Ich gebe niemals auf!“, schreibt Rola El-Halabi in ihrer Autobiografie „Stehaufmädchen. Wie ich mich nach dem Attentat meines Stiefvaters zur Boxweltmeisterschaft zurückkämpfte“. Am heutigen Mittwochabend, 29. Mai, sprach die Ulmer Profiboxerin mit Ärzten und Patienten in der Klinik für Innere Medizin III des Universitätsklinikums Ulm über Wege, Schicksalsschläge zu verarbeiten und neuen Lebensmut zu finden.
„Rola El-Halabi hat, wie viele unserer Patienten, ein schweres persönliches Schicksal erlitten. Sie hat nie aufgegeben und mit viel Willenskraft den Weg zurück ins Leben geschafft. Menschen wie sie zeigen, dass es sich lohnt auch in scheinbar ausweglosen Momenten zu kämpfen“, eröffnete Prof. Dr. Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III, die Veranstaltung am Abend. 2011 wurde El-Halabi unmittelbar vor dem WM-Titelkampf gegen die Bosnierin Irma Adler von ihrem Stiefvater und ehemaligem Manager angeschossen. Nach mehreren Operationen hat sich die Ulmerin Schritt für Schritt zurück ins Leben als Boxerin gekämpft.
Nie den Mut verlieren
Im Rahmen einer Lesung gab Rola El-Halabi Einblicke in ihre bewegende Biografie, diskutierte mit Ärzten und Patienten über den Umgang mit Schicksalsschlägen und die Motivation, den eigenen Lebensmut wiederzufinden. Das Interesse an der Lebensgeschichte der Profiboxerin war groß, viele der rund 40 Patienten nutzten die Gelegenheit, um mit ihr ins Gespräch zu kommen. „Ich habe nie den Glauben an das Leben oder an mich selbst verloren und immer für meine Ziele gekämpft. Diese Willensstärke möchte ich auch anderen Menschen vermitteln“, betonte die 28-Jährige.
Dr. Florian Kuchenbauer, Assistenzarzt an der Klinik für Innere Medizin III und Initiator der Veranstaltung, weiß, dass Menschen, die Leid erlebt haben, besondere Unterstützung in ihrer Situation benötigen. „Wir möchten Patienten mit dem Besuch von Rola El-Halabi Hoffnung vermitteln und Mut machen. Als Arzt kann ich zwar die medizinischen Aspekte erklären, aber Menschen wie sie zeigen eine ganz andere Art der Motivation, die den Betroffenen mitunter leichter zugänglich ist“, so Dr. Kuchenbauer.
Weitere Informationen:
Die angefügten Bilder zeigen: 1. (v.l.) Jelena Kunecki und Michael Kendel, beide Stationsleiter in der Klinik für Innere Medizin III, Dr. Florian Kuchenbauer, Assistenzarzt an der Klinik für Innere Medizin III, Rola El-Halabi und Prof. Dr. Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III (Foto: Universitätsklinikum Ulm); 2. Rola El-Halabi bei der Lesung aus ihrer Autobiografie (Foto: Universitätsklinikum Ulm).
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