Dr. Claudia Friesen von der Ulmer Universitätsklinik für Nuklearmedizin nimmt den mit 6000 Euro dotierten Preis am Samstag, den 16. Juni, in Freiburg entgegen.
Wie genau wirken Medikamente, die bei Krebs in der Chemotherapie eingesetzt werden, in der Krebszelle? Welche Mechanismen werden in den Zellen bei einer Strahlentherapie ausgelöst? Was kann der Grund dafür sein, dass manche Krebszellen gar nicht auf die Therapie ansprechen, sich resistent zeigen? Diesen und anderen Fragen geht die Preisträgerin in ihrer langjährigen Forschungstätigkeit nach. Dabei hat sie Grundlagen für die Entwicklung neuer, wirksamerer Krebsmedikamente gelegt. Ihre Erkenntnisse hat Frau Dr. Friesen in hochrangigen wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht, zum Beispiel in Nature Medicine, Cancer Research und im Journal of Nuclear Medicine.
Der Dietrich-Schmähl-Preis würdigt ihre gesamte Forschungstätigkeit. Er wird für herausragende Arbeiten alle zwei Jahre von der (CESAR) Central European Society for Anticancer Drug Research (EWIV) vergeben, einer europäischen Organisation, die die Erforschung neuer Krebsmedikamente fördert. Namensgeber des Preises ist Dietrich Schmähl – er war ein Pionier in der experimentellen Krebsforschung, der lange am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg tätig war. Frau Dr. Friesen teilt sich die Auszeichnung mit Herrn Prof. Thomas Szekeres von der Medizinischen Universität Wien
Für die Preisträgerin ist es die zweite Auszeichnung innerhalb weniger Wochen – im April erhielt sie für eine Arbeit im Bereich der Nuklearmedizin bereits den Georg-von–Hevesy-Preis. „Ich freue mich sehr, dass wissenschaftlich Arbeit so geehrt und gefördert wird“, sagt Frau Dr. Friesen.
Nach Studium und Forschungsarbeiten in Heidelberg, unter anderem am Deutschen Krebsforschungszentrum, ist Frau Dr. Friesen seit 1997 für das Ulmer Universitätsklinikum tätig. Sie war mit Prof. Klaus- Michael Debatin nach Ulm gekommen und arbeitete unter seiner Leitung an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin. Seitdem leitet sie auch verschiedene Projekte klinischer Forschergruppen, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert werden. Seit drei Jahren arbeitet sie an der Universitätsklinik für Nuklearmedizin unter der ärztlichen Direktion von Prof. Sven Norbert Reske.