Oft kündigen sich Krebserkrankungen des Magen- und Darmtraktes bereits in Vorläufererkrankungen wie z.B. Polypen des Dickdarms oder Sodbrennen der Speiseröhre an. Diese Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen, der möglichen Weiterentwicklung zu einer Krebserkrankung vorzubeugen und die Wahl der richtigen Überwachung der Patienten, sind Themen im Ulmer Stadthaus. Ärzte und Wissenschaftler des Universitätsklinikums informieren in Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen über Vorbeugung, Untersuchungsmethoden und neue Therapieansätze. Aufklärung soll helfen, die erschreckende Zahl von mehr als 60.000 Menschen, die in Deutschland jedes Jahr an den Folgen einer Krebserkrankung des Magen-Darm-Traktes sterben, zu senken.
Warnsignale ernst nehmen
Fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet regelmäßig unter Sodbrennen, wobei Magensaft in die Speiseröhre gelangt. „Sodbrennen ist nicht nur unangenehm. Der aggressive Magensaft kann auf Dauer die Zellen in der Speiseröhre verändern und zu einer Vorläufererkrankung des Speiseröhrenkrebses, medizinisch Barrett-Ösophagus, führen“, erläutert Dr. Sven Walter, Tumorreferent der Klinik für Innere Medizin I. „Daher ist es wichtig, Sodbrennen ernst zu nehmen und die Ursachen beispielsweise durch eine Magenspiegelung mit Entnahme einer Gewebeprobe untersuchen zu lassen. Dann können Risikopatienten erkannt und in ein Überwachungsprogramm aufgenommen werden“, so Dr. Walter. Auch Zivilisationskrankheiten wie die Fettleber, bei der die Einlagerung von Fett die Funktionsfähigkeit der Leber hemmt, können z.B. zu einer Leberentzündung führen, die wiederum zur Leberzirrhose und zum Leberkrebs führen kann. Daher sollten auch erhöhte Leberwerte stets abgeklärt werden.
Besucher können Fragen stellen
Die Ärzte und Wissenschaftler erläutern im Stadthaus, wie Magen- und Darmuntersuchungen vor sich gehen, um den Besuchern häufig vorherrschende Vorbehalte oder Ängste zu nehmen. Ernährungswissenschaftler geben bei der Veranstaltung Auskunft über die gesunde Ernährung bei Tumorerkrankungen und welche Rolle eine falsche Ernährung bei der Entstehung von Krebserkrankungen im Magen-Darm-Trakt spielt.
Neue Behandlungsmethoden sind ein weiterer Schwerpunkt. „Gute Erfolge zeigen bei Speiseröhren- und Magenkrebs beispielsweise neuere Therapien mit Taxanen“, berichtet Dr. Walter. „Insgesamt zeigen aktuelle Studien, dass viele in der Darmkrebstherapie gut etablierte Medikamente auch bei anderen Tumoren des Magen-Darm-Traktes wirksam sind, was vielfältige Behandlungsmöglichkeiten eröffnet.“ (Taxane hemmen das Zellwachstum bzw. die Zellteilung)
Besucher können Fragen stellen und mit Ärzten, Vertretern von Selbsthilfegruppen und Verbänden ins Gespräch kommen.
Das unten angehängte Bild zeigt eine Sonographie-Untersuchung (Foto: UK Ulm).
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