Nicht nur geografisch liegen das Universitätsklinikum Ulm (UKU) und das Bundeswehrkrankenhaus Ulm (BWK) nah beieinander – auch inhaltlich findet zwischen verschiedenen Kliniken und Abteilungen der beiden Maximalversorger eine intensive Zusammenarbeit sowie ein regelmäßiger Austausch statt. Die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKU und die Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am BWK beteiligen sich schon seit einigen Jahren an gemeinsamen Projekten, bei denen der Transfer von Wissen und praktischem Know-how im Vordergrund steht. Nun haben beide Kliniken die zehnte Assistenzarzt-Rotation erfolgreich abgeschlossen.
Ein kleines Jubiläum feierten die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKU und die Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am BWK Ende März: Nachdem Oberstabsarzt Christoph Lauterbach vom BWK sechs Monate lang am UKU Einblicke in verschiedene Bereiche erhielt, endete die mittlerweile 10. Assistenzarzt-Rotation zwischen UKU und BWK. „Seit nunmehr Mai 2016 ist die Rotation auf Assistenzarztebene in beiden Häusern ein fest etablierter Arbeitsplatz in der hiesigen Facharztausbildung und ein weiterer wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit zwischen den beiden Maximalversorgern“, so Prof. Dr. Meinrad Beer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKU. In dem 6-monatigen Austausch werden die Kolleg*innen aus dem BWK vorwiegend am Michelsberg eingesetzt und sammeln dort in verschiedenen medizinischen Fachbereichen Erfahrungen. „Mit dem umfänglichen Spektrum an u.a. gynäkologischen und pädiatrischen Erkrankungen, die hier am Michelsberg diagnostiziert und behandelt werden, können die jungen Kolleginnen und Kollegen aus dem BWK ein enormes zusätzliches Spezialwissen erlernen“, erklärt Stefanie Lorenz, Oberärztin und stellv. Standortleiterin der Radiologie am Michelsberg des Universitätsklinikums Ulm.
Besonders die bildgebenden Verfahren in der Pädiatrie, inklusive der Neonatologie, stellen für die Bundeswehr-Kolleg*innen eine meist völlig neue und ungewohnte Erfahrung dar. „Ist zu Beginn der Rotation noch eine gewisse Berührungsangst im Umgang mit den kleinen Patientinnen und Patienten und deren Eltern erkennbar, so zeigt sich im Verlauf unter Supervision rasch eine zunehmende klinische Routine. Auf diese Weise können Spezialuntersuchungen, wie z.B. Miktionszystourethrogramme (MCU), also eine Röntgen-Kontrast-Untersuchung der ableitenden Harnwege, bei Kleinkindern und Säuglingen routiniert und selbständig durchgeführt werden“, schildert Dr. Matthias Schaal, kinderradiologischer Oberarzt und Standortleiter der Radiologie am Michelsberg. Im Gegenzug profitieren die Weiterbildungsassistent*innen der Uniklinik während ihrer Zeit am BWK vom dortigen umfangreichen Leistungsspektrum in der muskuloskelettalen Bildgebung, der Neuroradiologie und der interventionellen Angiographie, womit die Darstellung von Blutgefäßen anhand bildgebender Verfahren gemeint ist.
Von den gemeinsamen Kooperationen profitieren beide Seiten gleichermaßen und zeigen, wie gewinnbringend eine Zusammenarbeit zwischen dem Universitätsklinikum Ulm und dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm für die Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte und letztendlich auch für die medizinische Behandlung und Versorgung der Patient*innen ist. „Durch den nun schon langjährigen Austausch wachsen die beiden Radiologien stetig enger zusammen. Man kennt sich, was im Arbeitsalltag immer von Vorteil ist“, so Stefanie Lorenz. „Außerdem sind wir immer gespannt, wer als nächstes zur Rotation zu uns kommt und unser Team temporär unterstützt“, fügt ihr Kollege Dr. Matthias Schaal ergänzend hinzu. Inzwischen konnte das radiologische Team am Michelsberg die nächste Oberstabsärztin vom BWK begrüßen und freut sich auf die Zusammenarbeit.