Laut Umfragen greifen mehr als zwei Drittel der Bevölkerung zu Naturheilmitteln wie Akupunktur TCM oder Homöopathie. Aber noch fehlt es bei vielen Verfahren der Komplementärmedizin an wissenschaftlichen Studien zu Wirksamkeit und Sicherheit, besonders im Zusammenspiel mit konventionellen Therapien. Im neu gegründeten Akademischen Zentrum für Komplementäre und Integrative Medizin (AZKIM) werden die Universitätsklinika Ulm, Heidelberg, Freiburg und Tübingen diese Verfahren wissenschaftlich untersuchen. Dabei soll besonders die Integrative Medizin gefördert werden, also die Ergänzung von konventionellen Therapien mit wissenschaftlich fundierten naturheilkundlichen und komplementärmedizinischen Ansätzen.
Das Universitätsklinikum Ulm wird sich besonders mit dem Bereich Pflanzenheilkunde befassen und phytotherapeutische Aspekte der Komplementärmedizin unter die Lupe nehmen. „Die Pflanzenheilkunde ist eine der ältesten medizinischen Therapien überhaupt“, so Prof. Dr. Thomas Simmet, Ärztlicher Direktor des Instituts für Naturheilkunde und Klinische Pharmakologie am Universitätsklinikum Ulm. „Es sind viele Wirkstoffe pflanzlichen Ursprungs bekannt und sie werden teilweise auch in der konventionellen Medizin angewendet. Aber viele Aspekte sind noch unerforscht und beruhen lediglich auf Erfahrungswerten.“
Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten des Akademischen Zentrums sollen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Ärzte, Patienten und Interessierte sollen so einen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen der Komplementärmedizin erhalten. „Es gibt eine Reihe von komplementärmedizinischen Ansätzen, die den Patienten helfen – das bestätigt die Erfahrung vieler Kolleginnen und Kollegen“, meint Prof. Dr. Udo X. Kaisers, der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Ulm. „Das AZKIM wird dazu beitragen, den wichtigen Schritt von erfahrungsbasierter Naturheilkunde hin zu evidenzbasierter Medizin zu vollziehen.“
Weitere Information finden Sie in der Pressmitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg.
Anbei zwei Fotos. 1. Kann Akupunktur die Therapie bei chronischen Erkrankungen unterstützen? (Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg) 2. Pflanzenheilkunde: Viele Wirkstoffe pflanzlichen Ursprungs sind bekannt – aber längst nicht alle (Quelle: Universitätsklinikum Ulm)