In der Sektion Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Ulm (UKU) werden Kinder aller Altersgruppen mit akut lebensbedrohlichen Erkrankungen versorgt. Für ein möglichst echtes und intensives Training des interdisziplinären Teams wurden der Station vom Förderverein für intensivpflegebedürftige Kinder e.V. unter der Leitung von Mathilde Maier zwei Simulationspuppen mit dazugehörigem Monitoring als Spende übergeben.
Während der Arbeit auf einer Intensivstation sind die Mitarbeiter*innen regelmäßig mit medizinischen Notfällen konfrontiert. Um darauf optimal vorbereitet zu sein, ist ein kontinuierliches Training der Kolleg*innen in verschiedenen Notfallsituationen notwendig und erhöht die Patientensicherheit. Dabei helfen Simulationstrainer, die mögliche Notfälle, wie zum Beispiel einen Herzstillstand oder Atemwegsprobleme, realitätsnah vermitteln. Durch den Einsatz von Puppen, die anatomische Merkmale und Reaktionen eines echten Patienten nachbilden, können medizinische Fachkräfte wichtige Fähigkeiten wie effektive Herzdruckmassagen üben. Gleichzeitig schulen sie in einem sicheren Umfeld ihre Zusammenarbeit und Kommunikation im Team. „Durch die gespendeten Simulationspuppen können wir auf der Neugeborenen- und Kinderintensivstation noch effektivere Reanimationstrainings für alle medizinischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbieten und steigern dadurch die Qualität der Versorgung sowie die Patientensicherheit“, so Prof. Dr. Harald Ehrhardt, Leiter der Sektion Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin am UKU.
Die Simulationspuppen, eine im Neugeborenenalter und eine im Schulkindalter, können sowohl neonatale als auch pädiatrische Notfallsituationen realitätsnah nachstellen. Durch das zusätzliche Monitoring können alle Vitalparameter angezeigt werden, sodass z.B. auch Rhythmusanalysen, Defibrillation und Kardioversion geübt werden können. Durch eine Feedback-Funktion kann bei der Herzdruckmassage die richtige Kompressionstiefe sowie Frequenz der Kompressionen geübt werden. Darüber hinaus bieten die Phantome die Möglichkeit, praktische Fertigkeiten wie das Legen intraossärer Kanülen, Lumbalpunktionen, das Legen von Thoraxdrainagen etc. zu trainieren.
Die Simulationspuppen werden einerseits für das Training des medizinischen Personals eingesetzt. Andererseits werden sie auch im von Dr. Sandra Koch, Oberärztin der Sektion, sowie Dr. Stephanie Ströbele, Fachärztin, geleiteten Reanimationstraining für Hebammen, Gynäkolog*innen und Anästhesist*innen der kooperierenden Geburtskliniken verwendet.