Rund 200 Gäste aus Politik, Kultur, Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft folgten heute der Einladung des Ärztlichen Direktors Prof. Dr. Harald Gündel zur Einweihung des Neubaus der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. „Der Festakt ist rundum gelungen“, freute sich Professor Gündel im Anschluss an eine Veranstaltung, auf der u.a. Hartmut Schrade, Leitender Ministerialrat sowie Vorsitzender des Aufsichtsrats des Universitätsklinikums Ulm, Dr. Joachim Kohler, Ministerialrat im Sozialministerium Baden-Württemberg, und Iris Mann, Bürgermeisterin für Bildung, Soziales und Kultur der Stadt Ulm, zu den Festrednern gehörten.
Besonderes Ambiente
„Wir knüpfen heute nahtlos an die nahezu problemlose Bau- und Umzugsphase sowie die ersten Arbeitswochen seit der Inbetriebnahme am 10. September an“, zeigte sich Professor Gündel nicht nur mit seinem Team zufrieden, sondern auch mit den am Projekt beteiligten Firmen und Ämtern. Er fügte hinzu: „Viele Gäste haben ihr Lob über die auch auf den zweiten Blick klare und lichte Architektonik und das besondere Ambiente zum Ausdruck gebracht.“
Was ist typisch für eine Klinik? Woran denkt der Außenstehende zuerst? Wuselnde Krankenschwestern auf langen Fluren? Von kaltem Neonlicht erleuchtete und mit grünen Kacheln verzierte Gipsräume? Ganz in Weiß gekleidete Ärzte, die in Mannschaftsstärke auf Visite-Tour sind? Den kaum zu ignorierenden Geruch eines frisch gereinigten Linoleumbodens?
All das – und davon konnten sich die Gäste während verschiedener Führungen durch den Neubau überzeugen – „bietet“ die neue Klinik nicht. Direkt am Waldrand auf dem Oberen Eselsberg gelegen, in unmittelbarer Nähe zur Inneren Medizin und Chirurgie sowie Dermatologie, vereinigt sie vielmehr auf rund 1.900 Quadratmetern die auf die Krankheitsbilder der Patientinnen und Patienten abgestimmte Ruhe und Abgeschirmtheit mit unaufdringlicher und gleichzeitig zeitgemäßer Funktionalität. Zu letzterer gehören – neben Ambulanzen, Konsil-/Liaisondienst und vier störungsorientierten tagesklinisch-stationären Behandlungeneinheiten, ein Speisesaal und verschiedene Räume für Kunst-, Musik-, Körper- und Bewegungstherapie sowie auch ein großzügiger Patientenaufenthaltsraum mit Wohnzimmeratmosphäre und Internetanschluss.
Hinzu kommen die Arbeiten von renommierten Ulmer Künstlern (Michael Danner, Prof. Martin Krampen, Frank Hempel), die den eigenständigen Charakter des Gebäudes noch weiter unterstreichen.
Fächerkonzentration auf dem Oberen Eselsberg schreitet voran
„Die Fertigstellung der Klinik bedeutet einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg hin zu einer umfassenden Fächerkonzentration auf dem Oberen Eselsberg“, unterstrich Prof. Dr. Reinhard Marre, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm, in seiner Rede den Stellenwert des Neubauprojektes für die Ulmer Universitätsmedizin. Man habe zudem schon vor Jahren erkannt, dass die integrierte stationäre und ambulante Versorgung von Patienten mit seelischen und körperlichen Belastungen immer wichtiger wird. „Dem tragen wir im Sinne unserer Patienten nun Rechnung.“
Professor Gündel wies in seinen Ausführungen zur historischen Entwicklung von Psychosomatik und Psychotherapie in der Ulmer Universitätsmedizin darauf hin, „dass mit dem Standort Oberer Eselsberg an die Anfänge der Psychosomatischen Medizin in Ulm angeknüpft wird, die sich unter Leitung von Prof. Thure von Uexküll von Beginn an mit der nicht selten engen Wechselwirkung zwischen seelischen und körperlichen sowie medizinischen und gesellschaftlichen Einflüssen beschäftigte“.
Umfassendes ambulantes und stationäres Angebot
Auf den Rundgängen erfuhren die Gäste von Prof. Dr. Jörn von Wietersheim, Leiter der Ambulanz, dass die Klinik ein in Ulm und der Region beispielloses Spektrum bietet. Depressionen, Angsterkrankungen, berufsbezogene psychosomatische Beschwerden und strukturelle Persönlichkeitsfehlentwicklungen werden beispielsweise behandelt. Das ambulante Angebot reicht von der Psychosomatischen Betriebssprechstunde über die Allgemeine Psychosomatische Ambulanz bis hin zur Internistisch-Psychosomatischen Ambulanz, die sich unter anderem mit der Psychokardiologie, der Psychogastroenterologie und Patienten mit chronischen Schmerzen befasst. Abrundend kommt die Konsil- und Liaisonpsychosomatik hinzu, die auch die ambulante psychoonkologische Behandlung umfasst.
Im Laufe der vergangenen Wochen haben Patienten und Mitarbeiter den Klinikneubau bezogen und die neuen, störungsorientierten Settings etabliert. „Wir freuen uns sehr, für die psycho- und kreativtherapeutisch intensive Arbeit jetzt einen auch äußerlich stabilen, ansprechenden und durch künstlerische Kreativität mitgeprägten Rahmen gefunden zu haben“, so der Ärztliche Direktor abschließend.
Sowohl das Gebäude selbst als auch der Standort inmitten des universitären Campus geben zusätzliche Impulse für die Verwirklichung neuer, fachübergreifender Ideen in der Krankenversorgung, Lehre und Wissenschaft.
Weitere Informationen
Rufnummer: 0731 – 500 61831
Adresse: Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm
Anreise: Mit dem öffentlichen Nahverkehr kann der Neubau über die Stadtbuslinien 3, 5, 6, 13, 15 und 45 erreicht werden (Haltestelle Universität Süd). Parkmöglichkeiten bieten das Parkhaus Mitte (Albert-Einstein-Allee) und benachbarte Stellflächen.
Die Klinik: In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie werden im Jahr rund 1.100 Patienten ambulant, ca. 1.000 Patienten konsiliarisch und voraussichtlich rund 250 Patienten stationär und tagesklinisch versorgt. Mit dem Neubau wird das langfristig angelegte Konzept der Fächerkonzentration auf dem Oberen Eselsberg fortgesetzt. Bauherr ist das Land Baden-Württemberg, die Baukosten von insgesamt rund acht Millionen Euro trägt das Universitätsklinikum Ulm.
Projektinformation zum Bau von Vermögen und Bau B-W, Amt Ulm
Informationen zu den Fotos
1. Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie liegt zwischen Innerer Medizin und dem Waldrand am Oberen Eselsberg.
2. Zur Einweihung gratulierten dem neuen Hausherrn Prof. Dr. Harald Gündel (Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, ganz rechts) u.a. (v.l.): Wilmuth Lindenthal (Leiter von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm), Prof. Dr. Reinhard Marre (Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Ulm), Iris Mann (Bürgermeisterin für Bildung, Soziales und Kultur der Stadt Ulm), Hartmut Schrade (Leitender Ministerialrat im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und Vorsitzender des Aufsichtsrats des Universitätsklinikums Ulm) und Dr. Joachim Kohler (Ministerialdirigent im Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg).