“Starkes Wissen – Starke Pflege” – unter diesem Motto trafen sich am Montag, 04. April rund 200 Interessierte anlässlich der dritten Pflegetagung am Universitätsklinikum Ulm (UKU). Im Fokus standen innovative Lösungsansätze für die aktuellen Herausforderungen der Pflege, sowohl für die Berufsgruppe generell, als auch für besondere Pflegebereiche und -situationen. Aufgrund der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen fand die Veranstaltung digital statt.
Die Pflegetagung am UKU machte deutlich, dass es zahlreiche Lösungsvorschläge für die gegenwärtigen Herausforderungen der Pflege gibt. Das Themenspektrum umfasste generelle Entwicklungen und Trends, die den Beruf verändern, ebenso wie innovative Konzepte, die im Klinikum erprobt und erfolgreich implementiert wurden. Interne und externe Referenten gaben Einblicke in ihre Ideen und Lösungen, von denen Pflegende und Patient*innen gleichermaßen profitieren können. „Enge Zusammenarbeit und starker Zusammenhalt prägen den Alltag im Universitätsklinikum“, stellte Pflegedirektor Robert Jeske zu Beginn der Tagung fest. Ein gelungenes Beispiel dafür präsentierten Ariana Rothenbacher, Bereichsleitung Chirurgie, und Sven Dörr, Pflegedienstleitung Chirurgie, mit der ULMINA, der interprofessionellen Ausbildungsstation am UKU. Dort übernehmen Pflegeauszubildende und Medizinstudierende gemeinsam die ganzheitliche Patientenversorgung und lernen auf Augenhöhe mit- und voneinander.
Als universitärer Maximalversorger ist das UKU auf Fachkräfte für besonders komplexe Pflegesituationen angewiesen. Um diesen den Berufsstart zu erleichtern, hat die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Bereich Neonatologie/Pädiatrische Intensivstation ein spezielles Einarbeitungskonzept entwickelt. Denn der Einstieg im pädiatrischen Intensivbereich ist für Berufsanfänger*innen oft eine besondere Herausforderung. Das Pflegeteam um Bereichsleiterin Kristina Geist unterstützt sie mit Paten-Programmen, strukturierten Anleitungskonzepten und regelmäßigen Feedbackrunden.
Um gemeinsames Lernen und klinikübergreifenden Austausch ging es auch beim Dialog zwischen Helene Maucher, Pflegedirektorin an den Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU) und Robert Jeske zum Thema „Shared Governance“. Dabei geht es um Lösungsansätze, die die geteilte Verantwortung in der Pflege betreffen. Das sogenannte Magnet®- Modell und der Shared Governance Ansatz überträgen Pflegekräften ein höheres Maß an beruflicher Autonomie und sie befähigt sie, Probleme auf eine für sie geeignete Weise zu lösen. Das RKU-Pflegeteam um Helene Maucher befindet sich hier mitten in der Umsetzung und konnte durch die bisherigen Erfahrungen interessante Impulse und Anregungen teilen.
Die rund 200 Teilnehmer*innen, die die Veranstaltung digital verfolgten, arbeiten zum Großteil selbst in der Pflege und schalteten sich aus ganz Deutschland zu. „Die durchgehend hohe Teilnehmerzahl und die aktive Beteiligung verdeutlicht die Relevanz der Themen auf unserer Agenda über die verschiedenen Pflegeberufe und Schwerpunkte hinweg“, so Jeske. Herausforderungen wie die Digitalisierung in der Pflege oder integrative Pflegkonzepte, die ein partnerschaftliches Miteinander von Patient*innen, Angehörigen und dem Betreuungsteam beinhalten, beschäftigen nicht nur die Fachkräfte am UKU. Vorträge und Diskussionen zur geriatrischen Schmerztherapie, zur Evidenzbasierung in der Pflege oder die Vorstellung praxisorientierter Konzepte bei der Pflege demenzkranker Patient*innen vervollständigten das Tagesprogramm.
„Die Pflegetagung verknüpft jedes Jahr aufs Neue die hohe Expertise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den wertvollen Impulsen externer Referentinnen und Referenten. So konnten wir erneut eine überaus interessante und für alle gewinnbringende Veranstaltung auf die Beine stellen“, sagt Udo Wihlenda, Pflegedienstleitung Innere Medizin und Organisator der Veranstaltung. „Ich möchte allen an der Organisation und Durchführung Beteiligen recht herzlich danken und freue mich bereits auf die Pflegetagung und neue Eindrücke im nächsten Jahr.“