Sport bei Krebs: Eine sinnvolle Kombination

Experten und Betroffene berichten am 8. September, der Eintritt ist frei / Ab Herbst neue Programme für Betroffene am Universitätsklinikum Ulm

Eine Krebserkrankung schwächt nicht nur den Körper an sich, sie lässt auch oft das Vertrauen der Betroffenen in den eigenen Körper schwinden. Sie leiden häufig an schneller Ermüdung, dem „Fatigue-Syndrom“ und sind verunsichert, was körperliche Aktivitäten angeht. Das ist oft unbegründet und sogar kontraproduktiv, wie Prof. Dr. Jürgen Steinacker, der Leiter der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin am Universitätsklinikum Ulm, berichtet: „Sport bei Krebs ist kein Widerspruch, sondern eine sinnvolle Kombination. Wer körperlich aktiv ist, unterstützt die Krebstherapie nachweislich. In den letzten Jahren hat sich zunehmend gezeigt, dass Bewegung die Heilungschancen bei Tumorerkrankungen verbessern kann.“ Auch belastende Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und schnelle Ermüdung träten bei körperlich aktiven Patienten weniger stark auf.

 

Ein Schritt zurück ins Leben

Dabei geht es nicht um Höchstleistungen, sondern um kontinuierliches Training, das auf die individuellen Möglichkeiten des Patienten abgestimmt ist. Besonders Menschen, die sich schon vor der Erkrankung wenig bewegt haben, könnten schnell Erfolgserlebnisse erzielen, wie Prof. Dr. Steinacker erzählt: „Ein Patient, der durch etwas Training wieder frei gehen oder Treppen steigen kann, ist auch motiviert, die nächsten Etappen zu nehmen.“ Neben den physischen seien auch die psychologischen Effekte nicht zu unterschätzen, so der Sportmediziner: „Wer sich mit der eigenen Krebserkrankung beschäftigt, beschäftigt sich viel mit dem, was nicht oder nicht mehr geht. Zu sehen, was alles doch geht, ist ein Schritt zurück ins Leben.“

 

Deshalb bieten er und seine Kollegen in der sportmedizinischen Ambulanz des Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) ab Herbst neue Programme an, die Krebspatienten dazu ermutigen, sportlich aktiv zu werden: Eine Trainingsgruppe für Patienten mit Einschränkungen der Muskelfunktion und Leistungsfähigkeit sowie eine ambulante onkologische Rehabilitation.

 

Veranstaltung für Interessierte - Diskussion von Betroffenen, Experten und Sportlern

Eine Möglichkeit, sich über dieses Thema zu informieren und auszutauschen, besteht im Rahmen der Veranstaltung „Sport und Krebs“ am

 

Donnerstag, 8. September, von 19 bis ca. 21 Uhr

 

im Studio der Sparkasse Neue Mitte, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 2, 89073 Ulm. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Neben Prof. Dr. Steinacker wird auch der bekannte Autor Freerk T. Baumann („Die Macht der Bewegung“) von seinen Erfahrungen berichten. Der Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln hat bereits zweimal Brustkrebspatientinnen bei einer Wanderung auf dem Jakobsweg begleitet und die positiven Effekte auf Körper und Seele dokumentiert. Im Anschluss diskutieren Betroffene, Experten und Sportler, darunter Beate Roth, zweifache Einstein-Marathon-Siegerin und Betroffene nach Brustkrebs.

 

Gerne vermitteln wir Ihnen Gesprächspartner.

 

Vorschlag BU: Sport tut gut: Bewegung unterstützt die Krebstherapie nachweislich (Foto: UK Ulm).

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Sport tut gut: Bewegung unterstützt die Krebstherapie nachweislich (Foto: UK Ulm)