Vor rund einem Jahr hat die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Ulm (UKU) das Projekt „Sicherer Babyschlaf“ ins Leben gerufen. Mit Informationsmaterialen und einem Babyschlafsack, den alle Eltern kostenfrei mit nach Hause nehmen können, hat die Klinik wichtige Maßnahmen ergriffen, um das Risiko für den Plötzlichen Säuglingstod zu reduzieren. Dank der anhaltenden Unterstützung der Sponsoren kann das Projekt nun auch im zweiten Jahr fortgeführt werden.
Der Plötzliche Säuglingstod (Sudden Infant Death Syndrome (SIDS)) ist ein schmerzhaftes und beängstigendes Thema für Paare, die gerade Eltern geworden sind. Damit ist das unerwartete und nicht erklärbare Versterben eines Säuglings oder Kleinkindes gemeint, das zumeist in der Schlafenszeit eintritt. Die richtige Schlafumgebung für Babys spielt bei der Prävention eine entscheidende Rolle. Deshalb hat die Frauenklinik im vergangenen Jahr das Projekt „Sicherer Babyschlaf“ gestartet. „Unser Ziel ist es, ein Bewusstsein für die Thematik zu schaffen und den Eltern praktische Tipps mit nach Hause zu geben – und natürlich auch unseren Babyschlafsack, der bei der Prävention eine ganz zentrale Rolle spielt“, weiß Professor Frank Reister, Leiter der Sektion Geburtshilfe am UKU. Denn die größten Gefahren für Babys gehen von verschlossenen Atemwegen oder Überwärmung aus. „Der Kopf des Babys sollte durch nichts bedeckt werden können, so lassen sich Atemrückstau, Überwärmung oder das Verschlucken kleiner Teile vermeiden“, so Professor Reister weiter. Die Schlafumgebung sollte also möglichst spärlich ausgestattet sein. Statt Decken sollte ein Schlafsack genutzt werden, in dem Babys strampeln können, ohne sich den Stoff über das Gesicht zu ziehen. Einen solchen Schlafsack dürfen seit Mai 2021 alle Eltern kostenfrei mit nach Hause nehmen – rund 3.000 Schlafsäcke wurden seitdem an frisch gebackene Mamas und Papas übergeben. „Die Eltern freuen sich jedes Mal sehr über das Geschenk, wir erhalten sehr viele positive Rückmeldungen“, berichtet Susanne Lehr, Hebamme und Bereichsleiterin Geburtshilfe am UKU. „Bereits in der Klinik informieren unsere Pflegekräfte die Eltern rund um das Thema sicherer Babyschlaf. Unsere Info-Flyer sind dabei ebenfalls eine wichtige Hilfestellung, die die Eltern anschließend zum Nachlesen mit nach Hause nehmen können“, so Lehr.
Dass die Babyschlafsäcke auch weiterhin kostenfrei an die Eltern verschenkt werden können, ist der anhaltenden Unterstützung der Sponsoren zu verdanken. Die Aktion 100.000 der Südwest Presse und die Generationen Stiftung der Sparkasse Ulm beteiligen sich bereits das zweite Jahr in Folge an dem Projekt. Mit dem Förderkreis intensivpflegebedürftiger Kinder Ulm e.V. und Römer Britax konnten zudem zwei neue Sponsoren gewonnen werden. „Wir sind allen Sponsoren für die finanzielle Unterstützung sehr dankbar. Diese ermöglicht es uns auch weiterhin, einen Beitrag für eine sichere Schlafumgebung der Neugeborenen zu leisten. Das Projekt ist eine Erfolgsgeschichte, die nun fortgeführt werden kann“, resümiert Professor Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Weitere Informationen zum sicheren Babyschlaf finden Sie hier.