Richtiges Verhalten bei Verdacht auf Kindesmisshandlung und -missbrauch

Einladung für Journalisten zum „10. Ulmer Abend für Kinderchirurgie“ am 19. November

 

Laut offizieller Polizeistatistik sterben in Deutschland jede Woche drei Kinder an den Folgen ihrer Misshandlung. Rund siebzig Kinder werden pro Woche so massiv malträtiert, dass sie ärztlich behandelt werden müssen. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Vor diesem Hintergrund lädt die Sektion Kinderchirurgie der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in Kooperation mit der Kinderchirurgischen Praxis Ulm von Dr. Thomas Kugler zum „10. Ulmer Abend für Kinderchirurgie“ am Mittwoch, 19. November, ab 16:30 Uhr in die Villa Eberhardt ein. Moderatorin der Veranstaltung ist Prof. Dr. Doris Henne-Bruns, Ärztliche Direktorin der Klinik, die zusammen mit Dr. Clothilde Leriche, Leitende Ärztin der Sektion Kinderchirurgie, ein facettenreiches Vortragsprogramm zusammengestellt hat. Journalisten sind zu diesem Update zum richtigen Verhalten bei Verdacht auf Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch herzlich eingeladen. 

„Wichtige Ziele des Ulmer Abends sind die interdisziplinäre fachliche Beratung und der Austausch untereinander. In diesem Jahr geht es u.a. um die Darstellung lokaler Probleme hinsichtlich der praktischen Umsetzung von Kooperationen im Kinderschutz“, sagt Dr. Leriche.

 

"Täter sind häufig die Eltern"

Was genau verbirgt sich eigentlich konkret hinter den Begriffen Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch, die seit einigen Jahren zwar fast schon inflationär in öffentlichen Diskussionen auftauchen, aber sehr oft lieber nicht mit tatsächlichen Inhalten gefüllt werden? Kinder werden totgeprügelt, totgeschüttelt, verhungern oder sehen sich psychischen Grausamkeiten ausgesetzt. Sie erleiden Verbrennungen und Verbrühungen. Benutzt werden heiße Herdplatten, Dampfbügeleisen, glühende Zigaretten und kochendes Wasser. Keine Seltenheit sind Bisswunden, Strangulationen und mit blauen Flecken übersäte Körper. „Täter sind häufig die Eltern oder deren Lebenspartner, aber auch Tagesmütter und Kita-Personal machen sich hier schuldig“, sagt Professor Henne-Bruns. Sie weiß aus ihrer Berufspraxis, dass Misshandlungen in den „besten“ Familien vorkommen: Lehrer, Anwälte und Co. würden jedoch eher selten angezeigt. Dieser Gesellschaftsschicht traue man das offensichtlich weniger zu.

Der 10. Ulmer Abend ist eine Fortbildungsveranstaltung für Ärzte sowie für pädagogische und medizinisch-therapeutische Fachkräfte, zu der Journalisten herzlich eingeladen sind. Unten angehängt finden Sie das Programm, aus dem die Themen der Vorträge hervorgehen. Gerne vermitteln wir Ihnen Gesprächspartner.

Cover