Wenn Frauen während ihrer monatlichen Regelblutung von heftigen Schmerzen geplagt werden, denken die wenigsten an eine ernsthafte Erkrankung. Doch starke Unterleibsschmerzen sind kein Normalzustand. Professorin Dr. med. Katharina Hancke, geschäftsführende Oberärztin und stv. Leiterin Endometriosezentrum, fordert deshalb betroffene Frauen auf, „bei starken Regelschmerzen in jedem Fall eine/n Gynäkologen/in aufzusuchen. Immerhin ist in bis zu 70-80 Prozent der Fälle eine Endometriose Ursache für die Schmerzen bei der Regel und beim Geschlechtsverkehr und häufig auch für ungewollte Kinderlosigkeit.“ In Deutschland ist etwa jede zehnte Frau von einer Endometriose betroffen, darunter auch viele junge Frauen: Denn die chronische Erkrankung setzt oft schon mit der ersten Regelblutung ein. Nach wie vor dauert es durchschnittlich jedoch sechs bis sieben Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird.
Aufklärung ist wichtig! In Zusammenarbeit mit der Europäischen Endometriose Liga lädt deshalb die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Ulm am Mittwoch, 8. März 2017, zu einer Informationsveranstaltung über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten ein. Prof. Dr. med. Katharina Hancke, Oberarzt Dr. med. Dr. Peter Widschwendter, Leiter Endometriosezentrum, Dr. Klaus Hönig, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Leiter Konsiliar- und Liaisonpsychosomatik und PD Dr. Peter Steffen, Klinik für Anästhesiologie und Sektionsleiter Schmerztherapie informieren und stehen den Besucherinnen für Fragen zur Verfügung. Zudem berichten betroffene Frauen über ihre Erfahrungen.
Endometriose – gutartig, lästig aber behandelbar
Unter einer Endometriose versteht man die gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut. Herde von ‚versprengtem‘ Gebärmuttergewebe können sich an unterschiedlichen Stellen im kleinen Becken ansiedeln, die sich im weiblichen Zyklus auf- und wieder abbauen. Blutungen und häufig starke Schmerzen treten auf. Doch anders als in der Gebärmutter kann das Blut nicht nach außen abfließen. Die Endometrioseherde werden immer größer und es können sich blutgefüllte Zysten oder Verwachsungen bilden. Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch leiden häufig auch unter einer Endometriose. Ursache können beispielsweise Verwachsungen und Verklebungen sein.
Die geeignete Therapie wird jeweils nach einer gründlichen gynäkologischen Untersuchung empfohlen. Je nach Ausprägung des Krankheitsbildes und der Lebensumstände der Patientin kann das der Einsatz von Medikamenten, teilweise auch kombiniert mit einer Operation, sein. In jedem Fall ist ein zügige Diagnose und eine gute Betreuung der Frauen wichtig!
Informationsveranstaltung
Wann: Mittwoch, 8. März 2017, 18.30 Uhr
Wo: Universitäts-Frauenklinik Ulm
Hörsaal
Prittwitzstraße 43, 89075 Ulm
Referenten:
· Prof. Dr. med. Katharina Hancke, geschäftsführende Oberärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und stv. Leiterin Endometriosezentrum
· Dr. med. Dr. Peter Widschwendther, Oberarzt der Klink für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Leiter Endometriosezentrum
· Dr. Klaus Hönig, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Leiter Konsiliar- und Liaisonpsychosomatik
· PD Dr. Peter Steffen, Klinik für Anästhesiologie, Sektionsleitung Schmerztherapie
Eintritt frei – keine Anmeldung erforderlich.