Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm (UKU) ist Präsident der Europäischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie (engl.: European Society for Child and Adsolescent Psychiatry, kurz: ESCAP). Die Präsidentschaft wurde im Rahmen des 20. internationalen Kongresses der ESCAP vom 29.06. bis 01.07.2023 in Kopenhagen nach den Vorstandsneuwahlen angetreten. Das Amt wird Prof. Fegert voraussichtlich für eine Wahlperiode bis 2027 ausüben.
Die ESCAP ist eine gemeinnützige Vereinigung mit dem Ziel, die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Europa zu fördern. Außerdem soll ihre Lebensqualität verbessert und das Recht der Kinder auf Unterstützung einer gesunden psychischen Entwicklung sowie auf angemessene präventive und therapeutische Dienste und Interventionen im Bereich der psychischen Gesundheit gewährleistet werden.
„Es ehrt und freut mich gleichermaßen, dass ich das bedeutende Amt des Präsidenten der ESCAP von meinem geschätzten Vorgänger, Professor Dimitris Anagnostopoulos, übernehmen darf“, sagt Prof. Fegert. „Die internationale Zusammenarbeit und politische Diskussionen sind wichtig für eine Verbesserung der Situation psychisch kranker Kinder sowie deren Familien.“ Prof. Fegert hat bereits viel Erfahrung in verschiedenen Gremien und interdisziplinären Gruppen gesammelt und war mehr als 10 Jahren im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) tätig. Innerhalb der ESCAP bekleidete er zuvor das Amt als Vorstandsmitglied und Leiter der Policy Abteilung. Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm ist der in Heilbronn geborene Mediziner seit 2001 und baute die Klinik damals mit auf: „Die Arbeit mit Patientinnen und Patienten und ihren Familien ist für mich ein Privileg, das es uns in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie früh wie ein Seismograph ermöglicht, Veränderungen in der Gesellschaft zu erkennen, die wir in Krankenversorgung, Politik und Forschung angehen müssen.“
Globale Krisen sowie Herausforderungen der heutigen Zeit beschäftigen die ESCAP, die sich mit der enormen psychische Belastung bei Kindern und Jugendlichen, beispielsweise durch die Auswirkungen von Kriegen, Naturkatastrophen, Fluchtbewegungen sowie der Corona-Pandemie, auseinandersetzt. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die europäischen Kenntnisse und Fähigkeiten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie zu fördern und den Ausbau der Verbindungen zwischen den europäischen Ländern in Fragen der psychischen Gesundheit zu erleichtern. Die Verbreitung von Forschungsergebnissen und Erfahrungen durch die Veröffentlichung von Berichten spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Organisation von wissenschaftlichen Konferenzen und Tagungen sowie die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen mit verwandten Zielen“, so Prof. Fegert.