Premiere in der Ulmer Herzchirurgie

Herzklappenoperationen ohne Eröffnung des Brustbeins

„Ich wusste gar nicht, dass bei einem solchen Eingriff nur ein kleiner Schnitt zurück bleibt“, zeigt sich Heinz Karg aus Altusried gleichzeitig verwundert und glücklich. Nur drei Tage zuvor wurde er als Notfallpatient mit schwerer Luftnot per Hubschrauber in die Herzchirurgie auf den Ulmer Safranberg gebracht. Dort operierte Prof. Dr. Andreas Liebold, seit Anfang dieses Jahres Ärztlicher Direktor der Klinik für Herzchirurgie, den 44-Jährigen umgehend mittels einer minimal-invasiven Technik, die die Eröffnung des Brustkorbs überflüssig macht – ein innovatives Verfahren, das erstmals in der Geschichte der Ulmer Universitätsmedizin angewendet wurde.

 

Schwerer Herzfehler

„Aufgrund eines schweren Herzfehlers mussten wir bei Herrn Karg eine Klappe ersetzen. Dabei kam u.a. eine Mini-Kamera zum Einsatz, die durch eine winzige Öffnung am Brustkorb eingeführt wird“, erläutert Prof. Liebold und ergänzt: „Oftmals unterziehen sich Patienten viel zu spät einer Herzoperation, weil sie Angst vor dem Eingriff und dem langen Schnitt am Brustkorb haben. Mit den neuen minimal-invasiven Operationsmethoden haben wir nun die Möglichkeit, auch schon in sehr frühen Krankheitsstadien Herzfehler zu korrigieren, ohne dass es zu funktionellen Einschränkungen kommt.“

 

Nur eine kleine Narbe bleibt zurück

Einer Routineuntersuchung und der Aufmerksamkeit ihres Hausarztes hat Sylvia Schabel aus Vöhringen zu verdanken, dass eine hochgradige Undichtigkeit an einer der vier Herzklappen ohne ernste gesundheitliche Konsequenzen blieb. „Ein Fortbestehen des Herzfehlers hätte unweigerlich zu einer Herzinsuffizienz geführt und die Entwicklung von Herzrhythmusstörungen begünstigt“, ist sich Prof. Liebold sicher. Er operierte die 47-Jährige ebenfalls minimal-invasiv und „reparierte“ ihre Herzklappe. Zurückgeblieben ist lediglich eine kleine Narbe, die praktisch unsichtbar ist, da sie bei Frauen unterhalb der Brust angelegt werden kann.

 

Gesundheitliche Fortschritte innerhalb kürzester Zeit

Heinz Karg und Sylvia Schabel konnten nach weniger als einer Woche das Universitätsklinikum verlassen. Beide befinden sich in einer heimatnahen Rehabilitationseinrichtung, arbeiten dort an ihrer weiteren Genesung und freuen sich über die Besuche ihrer Familien. Sie können über gesundheitliche Fortschritte innerhalb kürzester Zeit berichten, die so noch vor kurzem unvorstellbar gewesen wären: Ohne neueste minimal-invasive Operationsmethoden lägen beide Herzpatienten noch immer in ihren Klinikbetten und hofften darauf, dass die erfolgte Eröffnung des Brustkorbes nicht zu Komplikationen führt …

 

Weitere Informationen:

Die unten angehängten Bilder zeigen die Patienten Heinz Karg und Sylvia Schabel sowie Prof. Dr. Andreas Liebold, Ärztlicher Direktor der Klinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Ulm. Gerne vermitteln wir Ihnen ein Gespräch mit Prof. Liebold.

 

Fotos und Grafiken sind nur für die Presseberichterstattung über das in dieser Information mitgeteilte Ereignis freigegeben.

 

Prof. Dr. Andreas Liebold (Foto: UK Ulm)