Ein neuer Kindergarten, Telearbeit, Gesprächsleitfäden rings um Schwangerschaft und Elternzeit – das Ulmer Universitätsklinikum hat in den letzten Jahren viel getan, um seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern. Weitere Ziele wurden in umfangreichen Auditierungs-Workshops festgelegt. Dafür hat das Klinikum heute in Berlin zum zweiten Mal das Zertifikat zum audit berufundfamilie der gemeinnützigen Hertie-Stiftung erhalten, dessen Verleihung unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler steht.
Das Klinikum zukunftsfähig machen
„Eine familienbewusste Unternehmenskultur ist unbedingt notwendig, um hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei uns zu halten oder für uns zu gewinnen. Sie stärkt die Motivation und macht uns zukunftsfähig“, begründet der Kaufmännische Direktor Rainer Schoppik das Engagement des Klinikums. Bei einer Mitarbeiterbefragung im Rahmen des Audits gaben fast 60 Prozent an, dass sie mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie am Klinikum im Großen und Ganzen zufrieden seien: Ein Wert, der die Erfolge des Audits zeigt und zu weiteren Anstrengungen einlädt.
Zum Re-Audit haben Beschäftigte aus unterschiedlichen Bereichen und Hierarchieebenen in umfangreichen Workshops mit starker Beteiligung des Vorstands in acht Handlungsfeldern Ziele erarbeitet, deren Umsetzung von den Auditoren überprüft wird. Ein entscheidendes Thema ist dabei die Kinderbetreuung: Das Klinikum hat in den vergangenen Jahren bereits eine Kinderkrippe und einen Kindergarten gebaut, die Betreuung für die unter Dreijährigen soll wegen der großen Nachfrage ausgeweitet werden. Auch die Angebote für Ferien- und Kurzzeitbetreuung wurden und werden ausgebaut.
Flexible Arbeitszeiten und ein erweiterter Familienbegriff
„Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielen zudem flexible Arbeitszeiten eine große Rolle“, erklärt Dr. Katrin Dietrich, die als persönliche Referentin des Leitenden Ärztlichen Direktors das Audit koordiniert. „Die Einführung von Telearbeit ist bereits gelungen, auch den flexibleren Einsatz von Arbeitszeitkonten haben wir erreicht, weitere Maßnahmen sind in der Diskussion.“ Die größte Herausforderung ist dabei, Planbarkeit und Flexibilität für Arbeitgeber und Arbeitnehmer im 24-Stunden-Betrieb eines Klinikums in Balance zu bringen.
„Wir haben in unserem Audit zudem den Familienbegriff erweitert und prüfen, welche Möglichkeiten es gibt, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Pflege von Angehörigen zu unterstützen“, berichtet Pflegedirektorin Anna Maria Eisenschink, die das Zertifikat heute in Berlin entgegennimmt. „Ein wichtiges Ziel ist auch, unsere vielfältigen Angebote noch stärker bei unseren Beschäftigten bekannt zu machen“, so Eisenschink.
In Baden-Württemberg tragen aktuell insgesamt 123 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen das Zertifikat audit berufundfamilie bzw. familiengerechte Hochschule. Das Universitätsklinikum Ulm war 2008 das erste Universitätsklinikum im Land, das diese Auszeichnung erhielt.
Weitere Informationen zum Thema Beruf und Familie am Klinikum
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