Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fand am 23. Februar wieder der Neujahrsempfang des Universitätsklinikums Ulm (UKU) statt. Rund 130 Gäste folgten der Einladung des Klinikumsvorstands in das Zentrum für Chirurgie auf dem Oberen Eselsberg.
Professor Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Ulm, blickte einleitend auf die Corona-Pandemie zurück: „Es liegen drei Jahre hinter uns, die in unserem Alltag ganz wesentlich durch Corona beherrscht und bestimmt wurden, drei Jahre, die uns allen aber im Besonderen unseren Mitarbeitenden viel abverlangten.“ Die Krisenreaktion und -kommunikation wurde fortlaufend angepasst, personelle und materielle Ressourcen koordiniert und neu zugeordnet. „Die Pandemie hat uns klar vor Augen geführt, wo unsere Stärken und unsere Schwächen liegen. Und so birgt diese Krise auch eine Chance“, sagte Prof. Dr. Kaisers resümierend.
Sein großer Dank galt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des UKU: „Die Mitarbeitenden haben Außergewöhnliches geleistet, eine hohe Flexibilität und Einsatzbereitschaft gezeigt. Es wurde für alle konkret erfahrbar, welche Potenziale durch gegenseitiges Vertrauen, Solidarität und Zusammenarbeit möglich sind.“ Zur Bewältigung der Pandemie am UKU maßgeblich beigetragen haben auch die Studierenden der Medizinischen Fakultät. Als Zeichen der Wertschätzung und des Dankes übernimmt das UKU die Kosten für die E-Learning-Plattform Meditricks.
Prof. Dr. Kaisers dankte auch den Partnern des UKU – der Stadt Ulm, den Ministerien, den angrenzenden Landkreisen und umliegenden Kliniken sowie den Rettungsdiensten – für ihre unkomplizierte Zusammenarbeit und Abstimmung während der Pandemie. Die gewachsenen, engen Kooperationen sollen zukünftig verfestigt und ausgebaut werden.
Hervorgehoben wurde auch der Erwerb der Gesellschaftsanteile der RKU – Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm im Jahr 2021: „Dies ermöglicht uns, unseren Patientinnen und Patienten zukünftig eine integrierte Versorgung aus einer Hand anzubieten“, sagte Prof. Dr. Udo. X. Kaisers. Im Jahr 2022 feierte die Ulmer Universitätsmedizin außerdem ihr 40-jähriges Jubiläum, das mit einem Festakt im Stadthaus Ulm zelebriert wurde.
Auch Bettina Rottke, kaufmännische Direktorin, richtete ihren Dank an die Mitarbeitenden: „Alle Kolleginnen und Kollegen des Klinikums haben in der Pandemie wirklich Großartiges für die Menschen in der Region und darüber hinaus geleistet. Auf ihre Arbeit und ihren Einsatz können sie und wir hier alle stolz sein.“ Ihr weiterer Dank galt im Besonderen dem Land Baden-Württemberg, dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Ministerium für Finanzen – die während der Pandemie fest an der Seite des Universitätsklinikums standen und den Standort unterstützten. Auch wenn die Pandemie wirtschaftliche Folgen für das UKU hatte und nach wie vor hat, blickte Bettina Rottke mit Zuversicht auf das neue Jahr: „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen werden wir am Universitätsklinikum Ulm in 2023 und auch in der Zukunft auf ein wirtschaftlich tragfähiges Ergebnis abzielen.“
Im Namen der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm begrüßte anschließend Dekan Professor Dr. Thomas Wirth die Gäste. Auch er blickte hinsichtlich der Lehre und Forschung auf eine herausfordernde und zugleich spannende Corona-Zeit: „Das Medizinstudium von jetzt auf gleich von der Präsenzlehre in die digitale Lehre zu überführen, war eine große Herausforderung“, so Prof. Dr. Thomas Wirth. Trotz pandemiebedingter Einschränkungen in der Forschung konnten drei bestehende Sonderforschungsbereiche – SFB1279 zu Peptinom-Forschung, der SFB 1074 Leukämie-Forschung und der SFB 1149 zur Trauma-Forschung – eine neue Förderrunde erreichen. Zudem gibt es seit dem vergangenen Jahr den vierten Sonderforschungsbereich zur Alterungsforschung in der Medizinischen Fakultät. Zwei weitere bedeutende Meilensteine für die Ulmer Universitätsmedizin waren auch die bevorstehende Etablierung des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendgesundheit (DZKJ) und des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG). Darüber hinaus betonte Prof. Dr. Wirth den Erfolg bei der gemeinsam mit Tübingen gelungenen Einwerbung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen „NCT-SüdWest“ im Rahmen der nationalen Dekade gegen Krebs. „Das zeigt die besondere Stellung, die die onkologische Forschung in Ulm insgesamt national einnimmt“, so der Dekan.
Für Ministerialdirigent und Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Benz (Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg) war es der erste Neujahrsempfang des UKU. „Die Pandemie hat die zentrale Rolle der Universitätsmedizin in einer solchen Krise aufgezeigt: Krankenversorgung auf höchstem Niveau. In diesen Zeiten hat das Universitätsklinikum sein Ziel erreichen können, die Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen – auch unter schwierigsten Bedingungen“. Im Namen des Aufsichtsrates bedankte Clemens Benz sich für das große Engagement und den Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Zum Abschluss unterstrich Professor Dr.-Ing. Michael Weber, Präsident der Universität Ulm und Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Universitätsklinikums Ulm, die enge Verbindung von Universität und Universitätsklinikum. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Triade Universität, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum ermöglicht die herausragende Forschung in Ulm.
Nach den Grußworten tauschten sich Gastgeber und Gäste beim anschließenden Empfang aus.