Im neuen Trainingshospital der Universität Ulm werden Ärztinnen und Ärzte von morgen praxisnah ausgebildet: Heute ist der Neubau „ToTrainU“ mit über 3000 m2 Nutzfläche feierlich eröffnet worden. Bereits im gerade angelaufenen Wintersemester werden Medizinstudierende Untersuchungs- und Behandlungsmethoden in verschiedenen Simulationsräumen einüben, die beispielsweise einer Hausarztpraxis oder einem Schockraum ähneln. Außerdem beherbergt der Neubau den mit 450 Plätzen größten Hörsaal der Universität Ulm.
Für einen erfolgreichen Einstieg in den Arztberuf brauchen Medizinstudierende nicht nur Fachwissen, sondern auch praktisches und kommunikatives Geschick. Solche für die Patientenversorgung wichtigen Fähigkeiten können ab sofort im Ulmer Trainingshospital „ToTrainU“ (TTU) erworben und vertieft werden. Auf mehreren Etagen stehen flexibel nutzbare Simulations- und Lernräume für die angehenden Ärztinnen und Ärzte bereit – von der realitätsnahen Hausarztpraxis über die Notaufnahme bis hin zum Operationssaal. „Willkommen in der Zukunft der medizinischen Lehre! Die Eröffnung des Trainingshospitals hebt das Medizinstudium an der Universität Ulm auf die nächste Ebene: Das Simulationstraining bereitet die Studierenden optimal auf den klinischen Ausbildungsabschnitt vor – und insbesondere auf ihre Stationen in Kliniken oder Praxen“, erklärte Professor Thomas Wirth, Dekan der Medizinischen Fakultät bei der Einweihungsfeier.
In ihren Grußworten betonten Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch sowie Universitätspräsident Professor Michael Weber die große Bedeutung des Trainingshospitals für das Medizinstudium. Dr. Hans Reiter, Amtschef des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK), sagte anlässlich der Eröffnung: „Die Medizinische Fakultät Ulm hat allen Grund, mit Stolz auf das fertiggestellte Gebäude zu blicken. Es bietet hervorragende neue Möglichkeiten für die Ausbildung der Studierenden und wird einen wesentlichen Beitrag dabei leisten, den Studierenden die notwendigen praktischen Fertigkeiten und kommunikativen Fähigkeiten zu vermitteln.“ Mögliche Ausbildungsszenarien im TTU sind vielfältig und umfassen sowohl das Anamnesegespräch mit Schauspiel-Patientinnen und -Patienten als auch die Versorgung lebensbedrohlich verletzter „Dummy-Puppen“ im Schockraum. Unter realitätsnahen Bedingungen können Fertigkeiten wie chirurgisches Nähen, die Blutabnahme, Reanimation oder auch ein sicheres, empathisches Auftreten eingeübt werden. „Alle Simulations- und Prüfungsräume sind mit moderner Medientechnik ausgestattet: Aus Regie- und Beobachtungsräumen können Lehrende die angehenden Ärztinnen und Ärzte anleiten und wenn nötig Hilfestellung geben“, erläuterte Humanmedizin-Studiendekan Professor Tobias Böckers, der an der Konzeption des Trainingshospitals maßgeblich beteiligt war.
Bei der Eröffnungsfeier und den anschließenden Rundgängen stellte der leitende Baudirektor Wilmuth Lindenthal (Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ulm) Besonderheiten des Neubaus an der Meyerhofstraße vor. Neben den Behandlungsräumen und einem Lehrlabor für die Molekulare Medizin beherbergt das TTU unter anderem den bis dato größten Hörsaal der Universität Ulm mit 450 Plätzen. Außerdem zieht die Dekanatsverwaltung der Medizinischen Fakultät in das markante Gebäude mit der grünen Fassade ein. Die Gesamtkosten inklusive Erstausstattung belaufen sich nach rund drei Jahren Bauzeit auf 25 Millionen Euro – finanziert von der Medizinischen Fakultät und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.
Unmittelbar nach der feierlichen Eröffnung durften auch die künftigen Nutzerinnen und Nutzer das Trainingshospital zum ersten Mal besuchen: Medizinstudierende aus verschiedenen Semestern hörten den Eröffnungsvortrag im neuen TTU-Hörsaal.