Mit den Onkologischen Spitzenzentren verfolgt die Deutsche Krebshilfe das Ziel, eine interdisziplinäre Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten auf höchstem Niveau sicherzustellen sowie die Weiterentwicklung der Krebsmedizin voranzubringen. Im Rahmen der 10. Ausschreibung haben sich das Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) und das Comprehensive Cancer Center Tübingen-Stuttgart (CCC-TS) als gemeinsames Konsortium „CCC-SüdWest“ beworben und wurden nach den Empfehlungen einer internationalen Gutachterkommission als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Verbunden mit der Auszeichnung ist eine Förderung in Höhe von 5,9 Millionen Euro über 4 Jahre. Insgesamt unterstützt die Deutsche Krebshilfe derzeit bundesweit 14 Onkologische Spitzenzentren.
Prof. Dr. Jens Maschmann, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikum Tübingen und Vorsitzender des Lenkungsgremium CCC-SüdWest, und Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikum Ulm und Stellvertretender Vorsitzender des Lenkungsgremium CCC-SüdWest erklären: „Die Weiterentwicklung zum gemeinsamen Onkologischen Spitzenzentrum freut uns sehr. Wir sind stolz auf die enorme Leistung der Mitarbeitenden in Medizin und Forschung, die die interdisziplinäre Versorgung und Behandlung der Patientinnen und Patienten mit Innovation und Tatkraft auf ein neues Level heben. Unser herzlicher Dank gilt deshalb dem gesamten Team, das sich täglich für eine Medizin auf höchstem Niveau einsetzt.“
Das CCCU und das CCC-TS bieten als integrative Tumorzentren der Universitätsklinika und Medizinischen Fakultäten in Ulm und Tübingen in Zusammenarbeit mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart für Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen eine interdisziplinäre Versorgung auf höchstem Niveau und wurden bereits 2009 bzw. 2007 erstmalig als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet und gefördert. In einem Gebiet, welches sich weit über die Stadtgrenzen er-streckt und urbane wie ländliche Regionen erfasst, werden Krebspatientinnen und -patienten gemeinsam mit Spezialisten in umliegenden Praxen und Krankenhäusern in langjährig etablierter partnerschaftlicher Kooperation betreut.
Im CCC-SüdWest kombinieren das CCC-Ulm und Tübingen-Stuttgart ihre komplementäre Expertise in Grundlagenwissenschaft, Translation und klinischen Studien basierend auf einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Beide CCCs gehören zu den größten und lange bestehenden Onkologischen Spitzenzentren und die Krebsmedizin ist als Kernaktivität in Wissenschaft und Krankenversorgung an beiden Institutionen definiert. Dies wird unterstrichen durch die Beteiligung in zahlreichen nationalen und internationalen Netzwerken, eine hohe Zahl an Professuren und Kliniken sowie Instituten mit Fokus auf Krebserkrankungen, und ein herausragendes Maß an Publikationsleistung sowie Einwerbung von Forschungsgeldern.
Durch den Austausch von Innovationen, die enge Kooperation bei klinischen Studien und im Bereich der Personalisierten Medizin werden Patientinnen und Patienten in Ulm ebenso von der Expertise in Tübingen-Stuttgart profitieren und umgekehrt. Und über das jeweilige regionale Netzwerk auch die Menschen in den ländlichen Regionen drumherum. Die strukturierte Einbindung der Patientenbeiräte in inhaltliche Arbeit und Entscheidungsprozesse wird die Perspektive von Betroffenen außerdem noch mehr in den Fokus rücken.
Die beiden Dekane, Prof. Dr. Thomas Wirth, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm, und Prof. Dr. Bernd Pichler, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen, sind sich einig: „Das CCC-SüdWest wird ein international kompetitives Exzellenzzentrum in multidisziplinärer Patientenversorgung, klinischen Studien, Translationaler Forschung, Patientenbeteiligung und Weiterbildung. Es dient als Impulsgenerator und Referenzzentrum im regionalen Netzwerk in interdisziplinärer und transsektoraler Forschung und Krankenversorgung.“
Als herausragendes Krebszentrum ist es das Ziel in einem patientenorientierten Ansatz der personalisierten Medizin bestmögliche Versorgung aller von Krebserkrankungen Betroffenen zu gewährleisten.
Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe: „Um die zunehmend komplexen Herausforderungen in der Krebsversorgung bewältigen zu können, ist es für die Deutsche Krebshilfe eine wichtige Weiterentwicklung, dass die von ihr initiierten und geförderten CCCs ihre Expertise innerhalb von Konsortien bündeln. Wir freuen uns daher über den Zusammenschluss der Spitzenzentren Ulm und Tübingen-Stuttgart zum gemeinsamen Konsortium CCC-SüdWest, auf den die beiden Zentren intensiv hingearbeitet haben. Das CCC-SüdWest konnte dem internationalen Gutachtergremium der Deutschen Krebshilfe ein überzeugendes Gesamtkonzept vorlegen und wir sind uns sicher, dass Patientinnen und Patienten in den jeweiligen Regionen von dem Zusammenschluss profitieren werden.“
„Die Auszeichnung der Deutschen Krebshilfe zu einem gemeinsamen Center CCC-SüdWest ist ein wunderbarer Erfolg und eine Anerkennung der Leistungen beider Zentren. Sie wird die bereits be-stehende Zusammenarbeit der Patientenvertretungen erleichtern und intensivieren. Für die be-troffenen Patientinnen und Patienten bedeutet der Zusammenschluss einen einfacheren und schnel-leren Zugang zu den weltbesten Behandlungsmethoden“, so Roland Baier und Dr. Manfred Vodegel, Patientenvertreter im Direktorium des CCC-SüdWest.
Das CCC-SüdWest versorgt derzeit mehr als 70.000 Patientinnen und Patienten mit Krebserkran-kungen pro Jahr und ist damit eines der größten Onkologischen Spitzenzentren in Deutschland. Bei allen gemeinsamen Anstrengungen stehen stets die von Krebserkrankungen Betroffenen im Mittel-punkt. Durch strukturierte Beteiligung der Patientenbeiräte in inhaltlicher Arbeit und Entscheidungsprozessen ist die Patientenbeteiligung in der Weiterentwicklung des CCC-SüdWest integraler Bestandteil.
„Das positive Votum der Deutschen Krebshilfe ist für das CCC-SüdWest eine hohe Auszeichnung, die auf der Evaluation einer hochkarätigen internationalen Gutachter-Kommission beruht“, so Prof. Dr. Sara Brucker, Sprecherin des CCC-TS und Deputy Speaker des CCC-SüdWest. „Basierend auf der langjährigen großzügigen Unterstützung durch die Deutsche Krebshilfe können wir nun gemeinsam unseren erfolgreichen Weg fortsetzen mit dem Ziel, Krebspatientinnen und -patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten“, freut sich Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer, Ärztlicher Direktor des CCCU und Active Speaker des CCC-SüdWest.
Den erfolgreichen Zusammenschluss ihrer Expertisen in der onkologischen Spitzenforschung und Krankenversorgung haben das CCCU und das CCC-TS bereits mit dem gemeinsamen Standort NCT SüdWest im „Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen“ (NCT) und den „Zentren für Personalisierte Medizin“ (ZPM) in Baden-Württemberg unter Beweis gestellt. Mit dem CCC-SüdWest bündeln das CCCU und das CCC-TS nun weiter ihre Kompetenzen für eine bestmögliche Versorgung der Krebspatientinnen und -patienten in Baden-Württemberg.