Neue Notfallpraxis für Kinder und Jugendliche in Ulm ab 1. Dezember

Neuordnung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes

 

Der ärztliche Bereitschaftsdienst für Kinder und Jugendliche in Ulm wird neu geregelt. Am 1. Dezember 2014 eröffnet die neue Notfallpraxis für Kinder und Jugendliche an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin, die künftig für die Versorgung außerhalb der Sprechstundenzeiten unter der Woche und an den Wochenenden und Feiertagen zuständig sein wird. Die Notfallpraxis wird für die Stadt Ulm, den Alb-Donaukreis, sowie für Neu-Ulm, Nersingen, Senden und Vöhringen zuständig sein. Die Notfallpraxis für Kinder und Jugendliche ist von Montag bis Freitag von 19:00 bis 21:30 Uhr und samstags, sonn- und feiertags von 9 bis 20:30 Uhr geöffnet. Zu diesen Öffnungszeiten können die Eltern mit ihren Kindern ohne Voranmeldung in die Notfallpraxis kommen.

 

Eine gute Lösung

„Die neue Notfallpraxis ist Teil unserer Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Baden-Württemberg, in deren Rahmen wir zentrale Notfallpraxen an Krankenhäusern einrichten. Wir freuen uns, dass wir die Notfallpraxis gemeinsam mit der Uniklinik realisieren können“, begrüßte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Dr. Johannes Fechner, den Start. „Vor allem freue ich mich, dass wir hier eine Zusammenarbeit mit Bayern haben und damit sowohl für die Patienten als auch die Ärzte eine gute Lösung gefunden haben.“ Auch Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, ist mit der Entwicklung sehr zufrieden: „Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ist überall in der Region als Anlaufstelle bekannt. Die Patienten können schnell versorgt werden und die Kinderklinik ist für schwerere und insbesondere für bedrohliche Fälle als Sicherheitsnetz sofort verfügbar“.

 

Vorteil: Im Notfall eine zentrale Anlaufstelle

Für das Klinikum ist die Einrichtung der Notfallpraxis für Kinder und Jugendliche ein wichtiger Schritt in der Zusammenarbeit zwischen dem stationären und dem ambulanten Sektor. „Wir behandelten bisher in der Notfallaufnahme unserer Klinik mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche pro Jahr. Doch nicht alle von Ihnen sind Notfälle, die dringend einen stationären Aufenthalt benötigen“, betonen der zuständige Oberarzt für den Ambulanzbereich Dr. Carsten Posovszky und Prof. Dr: Helmut Hummler, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Das führe für solche Patienten gerade an den Wochenende oft zu Wartezeiten in der Notfallambulanz. „Künftig werden diese Patienten zuerst der Notfallpraxis der niedergelassenen Ärzte zugeführt. Dies entlastet unsere Notaufnahme und wir haben mehr Zeit, uns um die Kinder und Jugendlichen mit schwereren Erkrankungen zu kümmern. Für die Eltern von Kindern und Jugendlichen ist das Klinikum schon immer die erste Adresse bei der stationären Versorgung. Wir freuen uns nun, dass wir in Kooperation mit niedergelassenen Kinderärztinnen/ärzten und der Kassenärztlichen Vereinigung den Eltern die Notfallversorgung noch weiter vereinfachen können: Es gibt im Notfall nun nur noch eine Anlaufstelle, die Klinik für Kinder und Jugendmedizin“, so Professor Debatin. Einzige Ausnahme sind noch Kinder und Jugendliche mit Knochenbrüchen oder schweren Verletzungen. Diese würden weiter von der Unfallchirurgie am oberen Eselsberg versorgt.

 

Dienstbelastung der Ärzte senken

Der Notfallpraxisbeauftragte für den kinder- und jugendärztlichen Notfalldienst, der Kinder- und Jugendarzt Dr. Matthias Schlaud aus Ulm, sieht in der neuen Notfallpraxis eine Reihe von Vorteilen für Patienten und Ärzte: „Wir können durch die Notfallpraxis die Dienstbelastung der Ärzte senken, was wiederum wichtig ist, um die Tätigkeit in der Praxis für Nachfolger attraktiv zu halten. Es ist für die Familien und die niedergelassenen Kinderärzte wichtig für die Zeiten außerhalb der Praxissprechstunden eine zentrale Anlaufstelle für dringende Fälle zu haben. Außerdem können wir Niedergelassene eng mit den Kollegen im Krankenhaus zusammenarbeiten. Das heißt, dass auch Ultraschalluntersuchungen, Röntgen oder Labor grundsätzlich zur Verfügung stehen. Und wenn sich herausstellt, dass ein Patient doch stationär behandelt werden muss, ist er gleich am richtigen Ort. Außerdem freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen in der Klinik, mit denen wir auch einmal einen interessanten Fall beraten können.“ 

Dr. Fechner bedankte sich bei den Verantwortlichen der Universitätsklinik ausdrücklich für die konstruktive Zusammenarbeit. „Wir sind der Uniklinik sehr dankbar für das große Engagement bei der Einrichtung der Notfallpraxen und die Unterstützung“, betonte der KV-Vorstand.

 

Auf den Punkt

Notfallpraxis für Kinder und Jugendliche an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin

Eythstraße 24,

89075 Ulm

Sprechstundenzeiten:

Montag bis Freitag: 19 bis 21:30 Uhr

Samstag, Sonn- und Feiertag: 9 bis 20:30 Uhr

 

Das unten angehängte Foto zeigt von links Dr. Johannes Fechner, stv. Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg; Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Klinik- für Kinder- und Jugendmedizin; Dr. Matthias Schlaud, Kinder- und Jugendarzt, Beauftragter für den Notfalldienst; Prof. Dr. Helmut Hummler, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. (Foto: Universitätsklinikum Ulm)

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Von links Dr. Johannes Fechner, stv. Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg; Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Klinik- für Kinder- und Jugendmedizin; Dr. Matthias Schlaud, Kinder- und Jugendarzt, Beauftragter für den Notfalldienst; Prof. Dr. Helmut Hummler, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. (Foto: Universitätsklinikum Ulm)