Zur Heilung von bösartigen Lebererkrankungen sind häufig Leberoperationen erforderlich. Diese Eingriffe werden zunehmend durch den Einsatz schonender Schlüssellochtechniken durchgeführt. Sie können entweder mit starren Instrumenten (laparoskopisch) oder unter Anwendung des Operationsroboters (robotisch) durchgeführt werden. Bisher gab es jedoch keine qualitativ hochwertigen Studien zum Vergleich dieser beiden Schlüssellochtechniken für die Leberchirurgie. Nun haben Chirurg*innen am Universitätsklinikum Ulm (UKU) die weltweit erste vergleichende Studie zur minimalinvasiven Leberchirurgie unter Verwendung des Operationsroboters in der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet - Regional Health Europe" veröffentlicht.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass minimalinvasive, d.h. robotische und laparoskopische Leberoperationen, sehr sicher sind und bei Leberkrebserkrankungen eine hohe Lebensqualität für unsere Patientinnen und Patienten bieten. Auch sehr komplexe Leberteilentfernungen sind in spezialisierten Leberzentren minimalinvasiv sicher möglich und bieten nach der Operation eine rasche Genesung“, erklärt der Studienleiter Prof. Dr. Emrullah Birgin, Leiter der Leberchirurgie und des Studienzentrums an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am UKU.
„Ich freue mich sehr über die wichtigen Ergebnisse dieser randomisiert kontrollierten Studie, die einen wertvollen Beitrag für die Behandlung von Leberkrebserkrankungen leistet. Bisher gab es lediglich Daten aus unkontrollierten Beobachtungsstudien mit unschlüssigen Ergebnissen. Die Erkenntnisse unserer kontrollierten Studie sind für die Sicherheit von Leberkrebserkrankten von besonderer Bedeutung und unterstreichen, dass Leberoperationen primär minimal-invasiv durchgeführt werden sollten. Am Universitätsklinikum Ulm ist die minimalinvasive Leberchirurgie ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Klinik“, sagt der Ärztliche Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Prof. Dr. Nuh Rahbari.