Live-OP für Unfallchirurgen in aller Welt

430 registrierte Teilnehmer verfolgen via Internet eine Schulungs-Operation im neuen Hybrid-OP

430 registrierte Teilnehmer, darunter Unfallchirurgen und Orthopäden, verfolgten heute im Internet eine Schulungsoperation, die die Möglichkeiten des in seiner technischen Konstellation einzigartigen neuen Hybrid-OPs am Ulmer Universitätsklinikum ganz praktisch vorstellte. Von Nepal bis Tansania, von Indien bis Chile ließen sich die Mediziner erklären, wie sich mit Hilfe der dreidimensionalen Bildgebungs- und Navigationssysteme ein Bruch des Beckens durch eine hochpräzise Verschraubung therapieren lässt.

 

Live-Übertragung in alle Welt

Der Nebenraum des Ulmer Hybrid-OPs glich zwischen 14 und 15 Uhr der Regie eines Fernsehstudios, am Regiepult kombinierten die mit OP-Kleidung und Bleischürzen ausgerüsteten Techniker die Bilder von extra im OP installierten Kameras mit den verschiedenen Aufnahmen, die die Bildgebungs- und Navigationssysteme lieferten. Operiert wurde an einem Dummy, einer technisch aufwändigen lebensgroßen Puppe, die zur Medizinerschulung eingesetzt wird und in diesem Fall unter einem Bruch des Beckens „litt“. „Lehrer“ und Operateur in einem war Prof. Dr. Florian Gebhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie. Zusammen mit Prof. Dr. Christian Krettek, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie an der Medizinischen Hochschule Hannover, der die Rolle des Moderators übernommen hatte, erklärte er den wissbegierigen Medizinern aus aller Welt jeden Schritt der Operation und beantwortete die via Internet gestellten Fragen.

 

Wissen aus Ulmer Pionierarbeit weitergeben

„Wir wollen Experten unseres Fachgebietes die Möglichkeiten zeigen, die wir in Ulm mit unserem neuen Hybrid-OP haben, um beispielsweise Verletzungen des Beckens hochpräzise zu behandeln“, erläutert Professor Gebhard. Im Ulmer Hybrid-OP ist in einer bisher weltweit einzigartigen Konstellation dreidimensionale Bildgebung, z.B. von CT (Computertomographie, das so genannte „Schichtröntgen“) und Angiographie (Darstellung von Gefäßen) mit speziellen Navigationssystemen gekoppelt. „Wir können genau planen, wie in diesem Fall eine Schraube gesetzt werden soll, sie während der Operation genau dort platzieren und die richtige Position sofort kontrollieren“, erläutert Professor Gebhard. „Wir wollen das Wissen aus unserer Pionierarbeit hier in Ulm weitergeben,  denn die neuen Techniken bedeuten für den Patienten höhere Präzision und mehr Sicherheit bei Operationen im Bereich der Unfall- und Neurochirurgie, der Herz- und Gefäßchirurgie.“

 

Übertragen wurde die Schulungsoperation über das Internetportal der AO Foundation, einer non-profit- Organisation, in der sich weltweit mehr als 10.000 Chirurgen, Wissenschaftler und medizinisches OP-Personal aus 100 Ländern für die Weiterentwicklung ihres Faches einsetzen. Webbasierte Schulungen in wegweisenden OP-Verfahren sind eines der Angebote des Netzwerkes.

 

 

 

Fotos und Grafiken sind nur für die Presseberichterstattung über das in dieser Information mitgeteilte Ereignis freigegeben.

Konzentrierte Arbeit der Regie vor dem OP_UK Ulm

Konzentrierte Arbeit der Regie vor dem OP_UK Ulm