von 9:30 – 12:00 Uhr
Stadthaus Münsterplatz, 89070 Ulm
Leber und Nieren sind mittendrin: nicht nur mitten im Bauch, sondern auch mittendrin in allen wichtigen Stoffwechselvorgängen des Körpers. Wenn Sie geschädigt sind oder versagen, ist Leben in Gefahr. Was schadet Leber und Niere? Wie lassen sich Störungen frühzeitig erkennen und behandeln? Was, wenn Transplantation der letzte Ausweg ist? Ärzte der Klinik für Innere Medizin I und Vertreter des neu gegründeten Württembergischen Verbunds Organtransplantation sowie Selbsthilfegruppen informieren und stehen in einer ausführlichen Pause für Gespräche und Fragen zur Verfügung. Angeboten wird auch ein kostenloses Hepatitis B-Screening, eine Ernährungsberatung und die Demonstration von Ultraschalluntersuchungen der beiden Organe. Der Eintritt ist frei.
Zu viel vom Falschen auf dem Teller
Dass Alkohol die Leber schädigt, ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass die Verfettung der Leber ein immer größeres Problem wird, von deren verschiedenen Ausprägungen in Deutschland bereits rund 20 Prozent der Menschen betroffen sind. „Grund ist unsere bewegungsarme Lebensweise und zu viel vom Falschen auf dem Teller“, bringt es PD Dr. Matthias Dollinger, Oberarzt und Leiter des Schwerpunkts Hepatologie an der Klinik für Innere Medizin I, auf den Punkt. Andere Arten der Leberentzündung, der Hepatitis, nehmen in Deutschland ebenfalls zu. Auch die Nieren sind lebenswichtig. „Nierenkrankheiten tun nicht weh, das ist das Tückische“, erläutert Prof. Dr. Frieder Keller, Leiter der Sektion Nephrologie der Ulmer Klinik. Geschädigt wird die Niere vor allem durch die Zuckerkrankheit, die übermäßige Einnahme von Schmerzmitteln oder verschiedene Autoimmunerkrankungen. „Warnhinweise wie z.B. Bluthochdruck, Beinödeme oder rote Blutkörperchen im Urin sollten unbedingt ernst genommen werden“, rät Professor Keller.
Liegt der Verdacht auf eine Erkrankung von Leber und Niere vor, hilft eine Ultraschalluntersuchung bei der Klärung. „Die Zeit diffuser grauer Bilder ist beim Ultraschall vorbei - das ist für die Diagnose von Leber- und Nierenerkrankungen ganz entscheidend“, weiß Prof. Dr. Wolfgang Kratzer, Leiter des Zentralen Ultraschalls und Oberarzt der Inneren Medizin I.
Letzter Ausweg Transplantation
Wenn Leber und Niere nicht richtig arbeiten, wird der gesamte Organismus geschädigt. Der letzte Ausweg kann dann die Transplantation sein. Die Universitätskliniken Ulm und Tübingen haben den Transplantationsverbund Württemberg gegründet, um damit die Versorgung der Betroffenen besser gewährleisten zu können. Der Leiter der Transplantationschirurgie Tübingen PD Dr. Silvio Nadalin sowie PD Dr. Christina Schleicher von der Deutschen Stiftung Organtransplantation Baden-Württemberg und Beatrice Sabia von der Selbsthilfegruppe Lebertransplantierte Deutschland e.V. berichten über Möglichkeiten und Erfahrungen. „Wir laden alle Interessierten herzlich ein, sich über Vorbeugung, Erkennung und Therapie von Erkrankungen der beiden wichtigen Organe Leber und Niere zu informieren. Nutzen Sie die Chance, uns zu fragen“, sagt PD Dr. Matthias Dollinger.
Zu Beginn der Veranstaltung werden Ulms Erster Bürgermeister Gunter Czisch, der Leitende Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Prof. Dr. Reinhard Marre und PD Dr. Matthias Dollinger die Besucher begrüßen. Wir würden uns freuen, wenn Sie auf die Veranstaltung hinweisen. Gerne vermitteln wir Ihnen auch Gesprächspartner.
Das beigefügte Bild zeigt Leber und Niere und Mittelpunkt des Interesses.