IPS-PILOT – Integrierte Psychosoziale Unterstützung in der Intensivmedizin

Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie startet IPS-Projekt

Seit Januar 2023 wird unter der Leitung von Prof. Harald Gündel, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm (UKU), das multizentrische Forschungsprojekt IPS-Pilot durchgeführt. Das Projekt widmet sich einer integrierten psychosozialen Unterstützung von Mitarbeitenden, Patient*innen und Angehörigen in der Intensivmedizin. Am Standort Ulm findet die Intervention in Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Ärztliche Direktorin Prof. Bettina Jungwirth) statt.


Das Projektkonsortium bildet sich aus drei Standorten; neben Ulm sind das die Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik der Charité – Universitätsmedizin Berlin (Prof. Matthias Rose) sowie die Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Prof. Florian Junne) der Universitätsmedizin Magdeburg. Methodisch wird das Projekt durch das Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg (Prof. Christian Apfelbacher) begleitet.

Ziel des Projektes ist es, die Mitarbeitenden auf Intensivstationen substantiell zu unterstützen sowie die psychosoziale Versorgung von Patient*innen und deren Angehörigen nachhaltig zu verbessern. Das Projekt wird durch den Gemeinsamen Bundesausschuss Innovationsausschuss für drei Jahre bis Ende 2025 mit insgesamt ca. 1,4 Millionen Euro gefördert.


Auf Intensivstationen sind Patient*innen und Klinik-Mitarbeitende vielfältigen Belastungen ausgesetzt, denn hier werden Schwerstkranke mit lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen behandelt, deren Versorgung besonders anspruchsvoll ist. Auch für die Angehörigen ist dies eine Ausnahmesituation mit potentiell belastenden Folgen. Die Mitarbeitenden – Pflegefachkräfte, Therapeut*innen und Mediziner*innen – in der Akut-, Intensiv- und Notfallmedizin führen fachspezifische Tätigkeiten aus, tragen eine große Verantwortung und müssen in Akutsituationen schnell handeln.

Im Rahmen des IPS-Projekts wird im ersten Schritt ein Konzept für eine integrierte psychosoziale Versorgung in der Intensivmedizin erarbeitet, um anschließend in einer Pilotstudie dessen Realisierbarkeit zu überprüfen. Hier werden alle Betroffenen – also Klinik-Mitarbeitende, Angehörige und Patient*innen – einbezogen. „Zentrales Element ist die Integration einer Psychologin in das jeweilige Stationsteam. So können die Mitarbeitenden in ihrem Arbeitsalltag unterstützt und auch die psychosoziale Versorgung der Intensivpatientinnen und -patienten sowie deren Angehörigen verbessert werden“, sagt Prof. Dr. Harald Gündel, Projektleiter und Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am UKU.


Auf insgesamt acht Intensivstationen des Universitätsklinikums Ulm, der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Universitätsklinik Magdeburg wird in der anschließenden Pilotstudie geprüft, ob das zuvor erarbeitete Konzept umsetzbar ist und für eine darauffolgende Wirksamkeitsstudie in Frage kommt.

Projektleiter Prof. Dr. Harald Gündel und das Projektteam