Die Mutter trinkt heißen Tee, das Kind sitzt auf ihrem Schoß. Eine unbedachte Bewegung kann das Leben beider verändern: 30 Prozent der Kinderhaut können mit einer Tasse heißen Tee verbrüht werden. Die möglichen Folge: Schmerzen, jahrelange Behandlung, lebenslang sichtbare Narben.
Am kommenden Freitag, 7. Dezember ist der Tag des brandverletzten Kindes, auf Initiative des Vereins Paulinchen e.V. finden in ganz Deutschland Informationsveranstaltungen statt.
Die Sektion Kinderchirurgie der Ulmer Universitätsklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie informiert an diesem Tag mit einem Stand in den Kliniken am Michelsberg (gegenüber der Cafeteria) von 9 bis 14 Uhr über Vorbeugung und Behandlung von Brandverletzungen bei Kindern.
Narben wachsen nicht mit
Eine Tasse heißen Tee hat auf Kinderhaut viel verheerendere Auswirkungen als auf die Haut von Erwachsenen. „Kinderhaut ist sehr dünn, sie wird schon bei Temperaturen geschädigt, die erwachsener Haut kaum etwas ausmachen“, erläutert Prof. Dr. Doris Henne-Bruns, Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. „Außerdem wächst Kinderhaut. Narben aber, die durch Brandverletzungen entstehen, können nicht mitwachsen. Das bedeutet oft jahrelange Therapien oder auch Operationen, um die durch Narben beeinträchtigte Funktion z.B. von Händen wiederherzustellen“, so Henne-Bruns.
Die Sektion Kinderchirurgie der Klinik bietet eine Verbrennungssprechstunde an, rund um die Uhr sind Kinderchirurgen für schwere Notfälle in Rufbereitschaft. Für die Behandlung gibt es heute verschiedene Möglichkeiten, erklärt Sektionsleiterin Dr. Clothilde Leriche: „Bei Verbrennungen bis zum 2. Grad setzen wir z.B. einen künstlichen Hautersatz ein, unter dem die Haut wieder wachsen kann. In besonders schweren Fällen, Verbrennungen des 3. Grades, können wir z.B. Haut vom Kopf auf die verletzten Körperstellen transplantieren.“ Betroffen sind häufig Gesicht, Hände, Füße oder auch die Genitalien. Die Kinder müssen oft mehrere Jahre Kompressionswäsche tragen und direktes Sonnenlicht meiden.
Bei Verbrennungen den Arzt aufsuchen
Mehr als 30.000 Kinder sind in Deutschland jedes Jahr wegen thermischer Verletzungen in ärztlicher Behandlung, davon 6.000 stationär. Im Winter stellen heiße Getränke, Kerzen oder auch Wärmflaschen die häufigsten Unfallquellen dar. „Wenn es zu Verbrennungen kommt, sollten Sie die Haut sofort 20 Minuten lang mit etwa 20 Grad kaltem Wasser kühlen“, rät Dr. Melanie Kapapa, Ärztin der Sektion Kinderchirurgie. „Suchen Sie einen Arzt auf, denn das Ausmaß von Verbrennungen ist oft nicht sofort erkennbar.“
Am Tag des brandverletzten Kindes informieren Ärzte der Kinderchirurgie über Vorbeugung und Behandlung von Brandverletzungen – am Informationsstand in den Kliniken am Michelsberg, direkt gegenüber der Cafeteria, von 9 bis 14 Uhr.
Im Anhang finden Sie einen Informationsflyer von Paulinchen e.V., weitere Informationen unter: www.paulinchen.de. Das beigefügte Bild ist Teil der Informationskampagne von Paulinchen e.V. zum diesjährigen Tag des brandverletzten Kindes. Foto: Paulinchen e.V., Gabriela Acklin. (QUELLE BITTE NENNEN).
Fotos und Grafiken sind nur für die Presseberichterstattung über das in dieser Information mitgeteilte Ereignis freigegeben.
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