Große Emotionen und eine Rekordsumme von 230.000 Euro

Übergabe des Erlöses der Tour Ginkgo 2011 / Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm e.V. freut sich, dadurch neue psychosoziale Nachsorge-Begleitung anbieten zu können

Diese Zahl war eines der bestgehüteten Geheimnisse der Region – jetzt ist es amtlich: Bei der Tour Ginkgo 2011 sammelten die unzähligen Unterstützer die Rekordsumme von 230.000 Euro. Vom 30. Juni bis 2. Juli schlängelten sich die Radfahrer durch den Großraum Ulm/Alb-Donau und machten in zwanzig Orten Halt. „Jede einzelne Station war ein Erlebnis“, schwärmte Organisatorin Christiane Eichenhofer, Vorsitzende der Christiane-Eichenhofer-Stiftung, bei der Übergabe.

 

Kreative Mitstreiter allerorten

In einer kurzen Rückschau ließ sie die einzelnen Stationen der Tour aufleben und würdigte den Einsatz aller Beteiligten: „Mit wie viel Kreativität und Begeisterung die Menschen vor Ort dabei waren, ist einfach unglaublich.“ So wurden in Illertissen Ginkgoblätter aus Marzipan verkauft. In Erbach fand Eichenhofer in einem Schulleiter einen Verbündeten, der mit Kollegen und Schülern ein ganzes Schulfest organisierte. Und die Blaubeurer brachten Ginkgobäume an neue Besitzer. „Mittlerweile müsste in jedem Garten der Region ein Bäumchen stehen, über 4.000 Stück wurden insgesamt für unsere Aktion verkauft“, freute sich Eichenhofer.

 

Summe macht sprachlos

So viel persönlicher Einsatz erklärt dann auch die Rekordsumme, die Christiane Eichenhofer und ihre Mitstreiterinnen am gestrigen Mittwochabend an den Förderkreis für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm e.V übergeben konnten. Dessen Vorsitzende Elvira Wäckerle nahm den Scheck in Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Städte, Gemeinden und Unternehmen sichtlich bewegt entgegen. „Ich habe ja immer wieder probiert, eine Größenordnung in Erfahrung zu bringen, aber da war bei Christiane Eichenhofer nichts zu machen“, erinnerte sich Wäckerle. „Dass es diese Summe geworden ist, macht mich sprachlos.“

 

Familien stark machen

Die 230.000 Euro fließen in die „Aktion Hand in Hand“ des Förderkreises, die schwerkranken Kindern und ihren Familien psychosoziale Unterstützung bietet. Ziel ist es, die kleinen Patienten und ihre Angehörigen in ihr soziales Umfeld integriert zu halten. „Eine Tumor- oder Leukämiediagnose ist für jede betroffene Familie der Beginn eines langen Kampfes“, weiß Prof. Klaus-Michael Debatin, der Ärztliche Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. „In dieser Situation ist es wichtig, den Familien- und Freundeskreis stark zu machen, um die Krankheit besiegen zu können. Das macht dieses Angebot besonders wertvoll.“

 

Neue Mitarbeiterin unterstützt wohnortnah

Durch die Unterstützung der Christiane-Eichenhofer-Stiftung nimmt ab dem 1. April eine neue Mitarbeiterin ihre Arbeit auf. Sie wird in der Tagesklinik, aber auch bei den Familien zu Hause psychosoziale Betreuung anbieten und Betroffene mit wohnortnahen Angeboten vernetzen. „Die ersten Idee zu diesem Konzept hatten wir schon in 2007“, sagte Wäckerle. „Es fehlte allerdings der sprichwörtliche ‚rettende Engel’, der die Finanzierung übernimmt.“

 

 

Die einzelnen Stationen der Tour Ginkgo 2011 im Überblick:

 

Tag 1:

Blaubeuren

Ulm

Neu-Ulm

Weißenhorn

Illertissen

Altenstadt

Senden

 

Tag 2:

Blaubeuren

Schelklingen

Erbach

Ahingen

Allmendingen

Laichingen

 

Tag 3:

Leutkirch

Bad Waldsee

Altshausen

Bad Schussenried

Warthausen

Mietingen

Laupheim

Elvira Wäckerle, Vorsitzende des Förderkreises für tumor- und leukämiekranke Kinder Ulm e.V. sowie Christiane Eichenhofer und Beate Müller von der Christiane-Eichenhofer-Stiftung e.V.; Foto: Universitätsklinikum Ulm.