Am Abend des 05. Dezember stellen Kinder für gewöhnlich ihre fein säuberlich geputzten Stiefelchen vor die Tür – voller Vorfreude, mit welchen Geschenken und Leckereien sie am Nikolaustag befüllt sein werden. Diese Tradition kann für Kinder und Jugendliche in klinischen Einrichtungen so leider nicht stattfinden. Um den kleinen Patient*innen trotz dessen auch eine vorweihnachtliche Freude zu bereiten, hat sich der Nikolaus in Ulm, vertreten durch einen Höhenretter der Ulmer Feuerwehr, etwas ganz besonderes überlegt: Bereits zum vierten Mal besucht er auf eindrucksvolle Weise am Dienstag, 06. Dezember das Universitätsklinikum Ulm – in diesem Jahr wieder die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie.
Dabei favorisiert er auch diesmal einen eher ungewöhnlichen Weg, denn statt der Tür wählt er das Dach. Mit ca. 20 Metern geht es hoch hinaus auf das Gebäude der Klinik, wo er von seinem fünfköpfigen Team gut gesichert wird. Währenddessen sind von unten bereits die “Nikolaus! Nikolaus!”-Rufe der Kinder und Jugendlichen zu hören. Sie haben sich im Hof versammelt und blicken gespannt nach oben. Und dann ist es soweit: Aus luftiger Höhe seilt sich der Nikolaus schwer bepackt von dem Klinikgebäude ab. Auf dem Weg nach unten winkt er den jungen Patient*innen zu, die ihn mit spontanen “Oh Tannenbaum”-Gesängen begleiten.
Wieder am Boden angekommen wird der Nikolaus – hinter dem sich der Höhenretter Christian Hagg von der Feuerwehr Ulm verbirgt – bereits von Prof. Dr. Jörg Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik, erwartet und übergibt ihm den Geschenke-Sack. “Wir freuen uns sehr, dass uns der Nikolaus dieses Jahr wieder besucht, vor allem nach den vergangenen schwierigen Monaten”, so Fegert. Für die Aktion ist auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie Vizepräsidentin und Vorstandsmitglied vom Deutschen Kinderschutzbund Bundesverband e.V., Ekin Deligöz, an die Klinik gekommen. Einem kleinen Jungen, der ihr freudig entgegenläuft, überreicht sie den ersten Schoko-Nikolaus und verteilt anschließend gemeinsam mit Prof. Fegert die restlichen Nikoläuse an die wartenden Kinder und Jugendlichen.
“Mit der Aktion möchten wir den jungen Patientinnen und Patienten zum Nikolaustag eine Freude bereiten und ihnen die Adventszeit trotz Klinikaufenthalt etwas versüßen”, sagt Johannes Hühn von der Feuerwehr Ulm. Für die Höhenrettung in Ulm ist die Veranstaltung eine Herzensangelegenheit und für die Patient*innen sowie das ganze Behandlungs-Team in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie der Uniklinik Ulm eine gelungene Abwechslung.
Über die Höhenrettungsgruppe
Die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Ulm wird zur speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen (SRHT) eingesetzt und besteht aus Mitgliedern der Feuerwehr Ulm, die diese Zusatzqualifikation durch eine spezielle Ausbildung erworben haben. Die Aktion der Ulmer Höhenrettung zum Nikolaustag ist dabei längst kein Einzelfall mehr: In ganz Deutschland beteiligen sich mittlerweile 55 Höhenrettungsgruppen, die verschiedene klinische Einrichtungen für Kinder und Jugendliche besuchen, freut sich Feuerwehrmann und Höhenretter Hühn.