Prof. Dr. Meinrad Beer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, und Prof. Dr. Ambros Beer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Nuklearmedizin, stellten heute im Rahmen einer Pressekonferenz ihr neu gegründetes Zentrum für Bildgebung vor. „Mit dieser Einrichtung leisten wir nicht nur einen Beitrag für eine exzellente und moderne medizinische Versorgung unserer Patienten, sondern bündeln auch unsere vielfältigen Aktivitäten auf dem Gebiet der Forschung und Weiterentwicklung moderner molekularer Bildgebung und Therapieverfahren, die im Ergebnis eine wichtige Voraussetzung für den medizinischen Fortschritt bedeuten“, sind sich die beiden Ärztlichen Direktoren einig.
Das Zentrum für Bildgebung ist somit Ausdruck vernetzten Denkens und interdisziplinärer Zusammenarbeit, das für Patientinnen und Patienten viele Vorteile bietet. „Wir gewährleisten strahlensparende Untersuchungsmethoden, die dennoch ein Maximum an Information liefern. Möglich macht dies die enge Abstimmung unserer Kliniken untereinander, die zu einem kombinierten und optimierten Einsatz modernster Medizintechnik und Diagnose- sowie Behandlungsverfahren führt. Im Ergebnis bieten wir unter dem Dach des neuen Zentrums eine schnelle und maßgeschneiderte Medizin in höchster Qualität“, sagt Professor Meinrad Beer.
Stärkung als überregionales Ausbildungszentrum
Sein Namensvetter Professor Ambros Beer ergänzt: „Wir haben zudem ein Doppelfacharztprogramm entwickelt, das unsere Positionierung als überregionales Ausbildungszentrum stärkt. So steigert sich die Attraktivität der Ulmer Universitätsmedizin für junge Medizinerinnen und Mediziner weiter.“
Ein aktuelles Praxisbeispiel für diese Grundgedanken bieten Dr. Sabrina Schwenzer und Dr. Catharina Vonend, die im Rahmen des strukturierten Austauschprogramms zurzeit ihre Doppelfacharztausbildung auf dem Oberen Eselsberg absolvieren. „Vom Konzept des Zentrums für Bildgebung profitieren alle Seiten und Bereiche: Patientinnen und Patienten, zukünftige Kolleginnen und Kollegen, die uns nachfolgen werden, aber auch Forschung und Lehre“, zählen die beiden Ärztinnen auf.
Rotationsprinzip sichert die hohe Qualität
Professor Meinrad Beer unterstreicht diese Überzeugung: „Für uns war es wichtig, dass wir ein innovatives und integratives Konzept jenseits von standespolitischen Diskussionen entwickeln. Das hinter der Ausbildung zum Doppelfacharzt stehende Rotationsprinzip umfasst beispielsweise auch die Medizinisch-technische-Radiologieassistenz. Diese wechselseitigen Schulungen und Ausbildungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern langfristig die hohe Qualität der Durchführung, Ausbildung und Befundung insbesondere im Bereich der Hybridbildgebung.“
Was bedeutet das konkret? Zukünftig wird beispielsweise der Fokus auf eine Bildfusion und gemeinsame Auswertung von PET/CT und MRT liegen. Schon jetzt realisiertes Ziel ist eine gemeinsame Befunderhebung im Bereich PET/CT, die für Patientinnen und Patienten sowie Überweiser das Maximum an Informationen in einem Bericht liefert.
Teamarbeit als Voraussetzung fürs Gelingen
„Gemeinsam sind wir noch besser.“ Diese Erkenntnis war schon in der aufwändigen Organisationsphase Leitmotiv, denn das Zentrum für Bildgebung ist schließlich nicht „einfach so“ entstanden. Insbesondere Heidrun Kneer, Leitende MTA in der Klinik für Nuklearmedizin, und Pia Jung, Leitende MTRA in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, haben zusammen mit ihren Teams und in enger Abstimmung mit den Ärzteschaften beider Kliniken die praktischen Voraussetzungen für das neue Zentrum geschaffen. „Die monatelangen Vorbereitungen haben sich gelohnt. Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die geleistete Arbeit zum Wohle unserer Patienten“, sagt Professor Ambros Beer abschließend.
Weitere Informationen
Was ist unter Nuklearmedizin zu verstehen? Die Funktions- und Lokalisationsdiagnostik mittels kernphysikalischer Verfahren und radioaktiver Substanzen ist ein wichtiger Bestandteil der klinischen Nuklearmedizin. Hinzu kommt der therapeutische Aspekt durch den Einsatz so genannter offener Radionuklide z. B. in der Therapie von gut- und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen, sowie verschiedener Krebserkrankungen durch gezielt an Tumore bindende radioaktive Arzneimittel.
Die moderne Diagnostische und Interventionelle Radiologie realisiert zweierlei: Zum einen erlauben Computertomographie (CT) und Magnetresonanztherapie (MRT) einen äußerst genauen Blick in den Körper. Veränderungen z. B. an den Organen können so erkannt und unter Zuhilfenahme von Kontrastmitteln interpretiert werden. Hinzu kommt auf dem Gebiet der Interventionellen Radiologie die Nutzung der bildgebenden Verfahren, um etwa Tumoren im Bereich von Submillimetern mit Punktionsnadeln und Mikrokathetern zu erreichen und zu behandeln. Wenn die medizinischen Voraussetzungen stimmen, lassen sich auf diese Weise Therapieerfolge sehr schonend („minimal invasiv“) erreichen.
Das neue Zentrum für Bildgebung befindet sich auf dem Oberen Eselsberg in der Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm. Die zentralen Rufnummern lauten 0731 500-61314 / bzw. -61310. Per E-Mail ist das Zentrum unter zentrum.bildgebung@uniklinik-ulm.de zu erreichen.
Die unten angehängten Fotos zeigen:
Nr. 12919: Magnetresonanztomographie (MRT)
Nr. 54084: Reinraum in der Nuklearmedizin
Nr. 57178: von links: Dr. Sabrina Schwenzer und Prof. Dr. Ambros Beer (Klinik für Nuklearmedizin), Prof. Dr. Meinrad Beer und Dr. Catharina Vonend (Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie)
Nr. 54057: Befundung in der Radiologie (Fotos: Universitätsklinikum Ulm)
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