Geburtenrekord an der Ulmer Frauenklinik

Nie zuvor haben so viele Babys auf dem Ulmer Michelsberg das Licht der Welt erblickt

 

Der Storch ist 2015 in Ulm sehr fleißig gewesen. Darauf deutet jedenfalls die Geburtenstatistik der Ulmer Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe hin. Die Klinik zählte im gerade zu Ende gegangenen Jahr 2.765 Neugeborene (2014: 2.694 Neugeborene) – das bedeutet einen neuen Geburtenrekord: Noch nie in der Geschichte der Ulmer Frauenklinik erblickten so viele Babys in einem Jahr das Licht der Welt. „Wir freuen uns natürlich sehr über das große Vertrauen, das die werdenden Eltern uns mit ihrer Entscheidung für eine Geburt in der Ulmer Frauenklinik schenken", sagt Prof. Dr. Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Frauenklinik, dessen Team im vergangenen Jahr 2.633 Mütter im Kreißsaal betreute.

 

Der Monat Juli verzeichnet mit 261 die meisten Entbindungen. Unter den 1316 Mädchen und 1449 Jungen, die in Ulm geboren wurden, waren 123 Zwillingspärchen und fünfmal Drillinge. Die Ulmer Frauenklinik ist erste Ansprechpartnerin für werdende Mütter aus der Region Ostwürttemberg, Donau/Iller, Bodensee-Oberschwaben und das angrenzende Westbayern, bei denen eine Risikoschwangerschaft diagnostiziert wurde. Das ist unter anderem bei Mehrlingsschwangerschaften der Fall. Doch auch viele Frauen mit einer Schwangerschaft ohne besondere Risiken wählen die Klinik auf dem Michelsberg ganz bewusst aus. „Viele werdende Mütter schätzen ein Mehr an Sicherheit durch die unmittelbare Nähe zur Kinderklinik mit ihrer Neugeborenenstation und entscheiden sich für die Universitätsmedizin mit allen medizinisch-technischen Vorteilen – im Wissen, dass wir immer eine möglichst natürliche Geburt anstreben", sagt Professor Janni. Viele überwachungsbedürftige Neugeborene können durch die Kinderklinik auch auf der Känguru-Station der Frauenklinik zusammen mit ihren Müttern betreut werden.

 

„Obwohl wir ein Zentrum für die Betreuung von Schwangeren mit besonderen Risiken sind, liegt unsere Kaiserschnittrate mit 28 Prozent deutlich unter dem bundesweiten Schnitt. Das Umfeld eines modernen Perinatalzentrums ermöglicht eine natürliche Geburt oft auch in Risikosituationen", so PD Dr. Frank Reister, Leiter der Sektion Geburtshilfe an der Frauenklinik. Bundesweit kommt inzwischen im Schnitt jedes dritte Kind per Kaiserschnitt auf die Welt. Das entspricht nahezu einer Verdopplung über die letzten zwanzig Jahre. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht aber davon aus, dass ein Kaiserschnitt nur bei 15 Prozent aller Geburten medizinisch unbedingt erforderlich ist. So können z. B. auch Frauen mit einer Beckenendlage oder Mehrlingen, oder Patientinnen mit einer vorbestehenden Erkrankung oft eine normale Geburt erleben, ohne dass das Risiko dabei ansteigt. „Besteht keine medizinische Notwendigkeit, dann ist das Risiko des Eingriffs letztlich oft größer als der Nutzen. Der Kaiserschnitt ist und bleibt eine Operation, die man eigentlich nur durchführen sollte, wenn man damit Schaden von Mutter und Kind abwenden kann", erklärt Dr. Reister. Aus diesem Grund hat sich die Frauenklinik auch als eine der ersten Kliniken in Baden-Württemberg an der Landeskampagne zur Stärkung der natürlichen Geburt beteiligt, deren Ziel es ist, Frauen zu ermöglichen, ihr Kind so natürlich – und dabei gleichzeitig so sicher – wie möglich auf die Welt zu bringen. Die Abschlussveranstaltung dieser Kampagne hat die Ulmer Frauenklinik im Dezember 2015 im Stadthaus Ulm unter der Schirmherrschaft von Sozialministerin Altpeter ausgerichtet.

 

Die angehängten Fotos zeigen (1) ein Neugeborenes in der Ulmer Frauenklinik und (2) eine Schwangerschaftsuntersuchung (Fotos: Universitätsklinikum Ulm).

 

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