Forschungsprojekt SafeClubs startet

Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt in Sportvereinen

Athlet*innen und Sportler*innen erfahren häufig sexualisierte Gewalt im Kontext eines Sportvereins. Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm (UKU) startet nun gemeinsam mit der Sporthochschule Köln das Forschungsprojekt „SafeClubs“. Ziel des Projekts ist es, Sportvereine bei der Entwicklung nachhaltiger Strategien für den Schutz von Kindern und Jugendlichen gegen sexualisierte und interpersonale Gewalt im Sport zu unterstützen. Finanziert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Zu den zentralen Bausteinen des Forschungsprojekts gehört zum einen die Unterstützung und Weiterbildung von Athlet*innen, Trainer*innen und Vereins- bzw. Verbandsmitarbeiter*innen. Zum anderen sollen gemeinsam mit ausgewählten Vereinen Risikoanalysen zum Thema sexualisierte Gewalt durchgeführt und darauf basierend Schutzprozesse entwickelt werden. Das Projekt ist in fünf Teilprojekte gegliedert, die von den jeweiligen Kooperationspartner*innen durchgeführt werden. Das Universitätsklinikum Ulm leitet das dritte Teilprojekt. Hier werden Workshops zur Prävention sexualisierter Gewalt für Erwachsene in Sportvereinen – Trainer*innen, Vereinsverantwortliche sowie Eltern – erstellt und erprobt. Mithilfe der Workshops soll die in den Sportvereinen bestehende Kultur zum Thema sexualisierte Gewalt hin zu einem Empowerment-fördernden Klima und einer Kultur des Hinsehens verändert werden.
„Um Sportvereine unterstützen zu können, werden wir im Rahmen des Projekts unterschiedliche Tools wie zum Beispiel Online-Tutorials oder Leitfäden entwickeln. Zum Ende des Projekts werden diese Tools über die beteiligten Praxispartner allen Sportvereinen in Deutschland zur Verfügung gestellt“, sagt Dr. Marc Allroggen, Projektverantwortlicher am UKU. „Das Projekt trägt damit unmittelbar zur Prävention von sexualisierter Gewalt im organisierten Sport in Deutschland bei“, ergänzt er.
Das Forschungsprojekt „SafeClubs“ folgt auf die Studie „Safe Sport“, die bereits von den drei Projektleitungen Dr. Jeannine Ohlert und Professorin Bettina Rulofs, beide von der Deutschen Sporthochschule Köln, sowie PD Dr. Marc Allroggen, UKU, durchgeführt wurde.

Praxispartner*innen:
- Athleten Deutschland e.V.
- Deutsche Sportjugend im DOSB
- Landessportbünde Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen, Sportjugend Hessen im Landessportbund Hessen e.V.