Wenn es um das Augenlicht geht, ist jede Sekunde kostbar. Seit einiger Zeit ist das Hornhautexplantationsteam der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Ulm mit einem smart fortwo unterwegs, um Spenderhornhäute abzuholen und schnell zur weiteren Aufbereitung zu bringen. Dieses Fahrzeug wird von der Mercedes Benz und smart Niederlassung Ulm/Schwäbisch Gmünd gesponsert und nach einiger Zeit gegen ein neues ausgetauscht. Ende September konnte Assistenzarzt Jona Schick den mittlerweile dritten gesponserten Flitzer abholen, auf dessen Türen zum ersten Mal auch das neue Logo des Universitätsklinikums prangt . „In den vergangenen vier Monaten sind wir mit dem Auto rund 1000 Kilometer gefahren“, berichtet der Mediziner, der derzeit für die Hornhautentnahmen zuständig ist. „Das sind rund fünf Fahrten pro Tag von der Pathologie und Inneren Medizin, wo wir die Spenderhornhäute entnehmen, zum Ulmer Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik, das die Hornhäute prozessiert und deren Qualität sicherstellt, damit sie den Empfängern kurz darauf verpflanzt werden können.“
Das Auto mit der auffälligen Beschriftung sei durch die zahlreichen Fahrten mittlerweile auch schon sehr bekannt, berichtet Professor Dr. Gerhard Lang, Ärztlicher Direktor der Klinik für Augenheilkunde. „Der Transport der Hornhäute ist eine logistische Herausforderung, die wir mit dem Smart wesentlich effizienter bewältigen und dadurch auch leistungsfähiger werden“, so Lang. „Denn die Hornhauttransplantationschirurgie ist immer eine Teamleistung, nicht nur von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den beteiligten Kliniken, Instituten und anderen Einrichtungen. Sie benötigt auch Sponsoren, die, wie die Verantwortlichen der Daimler AG, speziell Herr Manfred Hommel, so hinter dieser Aufgabe stehen. Im Namen der Augenklinik und des Universitätsklinikums möchte ich mich daher herzlich für das große Engagement bedanken, das nicht selbstverständlich ist. Unser Dank gilt in erster Linie aber auch den Hornhautspendern und ihren Angehörigen, die durch die Gewebespende die Transplantation überhaupt erst ermöglichen. Besonders freue ich mich auch, dass der neue Smart direkt mit dem neuen Logo verziert wurde.“
Rund 130 Transplantationen von Augenhornhäuten führt die Hornhautbank des Universitätsklinikums Ulm führt im Jahr durch – Tendenz steigend. Die Einrichtung – eine Partnerschaft zwischen dem UKU und dem Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik (IKT) – verbessert somit die Verfügbarkeit von Hornhauttransplantaten in der Region. Dadurch verkürzt sich beispielsweise die Wartezeit auf ein Hornhauttransplantat und in Notfallsituationen können sofort Transplantate bereitgestellt werden können. Deutschlandweit werden jährlich rund 4000 Hornhäute verpflanzt.