Etwa jede dritte Frau leidet an Blasenschwäche und/oder sogenannten Senkungsbeschwerden, einer Lageveränderung der Unterleibsorgane. Gerade Inkontinenz führt häufig zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität bis hin zu sozialer Isolation. In den meisten Fällen liegt die Ursache an einer Schwäche des Beckenbodens. Das kann auch junge Frauen betreffen, beispielsweise nach einer Geburt. In verständlichen Vorträgen möchten die Experten des Universitätsklinikums Ulm am 23.11. im Stadthaus Betroffene, Angehörige und Interessierte über Form und Ursache von Inkontinenz- und Senkungsbeschwerden informieren. Außerdem wird ein Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten und Therapien gegeben. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, der Eintritt ist frei.
„Wir wollen Frauen ermuntern, über ihre Beschwerden offen zu reden“, so Prof. Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Ulm. „Es gibt noch immer Frauen, die sich bei Blasenschwäche oder Stuhlinkontinenz nicht trauen, Hilfe zu suchen.“ Trotz der hohen Zahl an Betroffenen, sind ungewollter Urinverlust und Senkungsbeschwerden noch immer Tabuthemen. Dabei kann durch eine genaue Abklärung der Beschwerden und die richtige Therapie den meisten Betroffenen geholfen werden. „Es gibt ein breites Spektrum an Behandlungsmethoden, die wir am Universitätsklinikum Ulm anbieten. Diese reichen von der Akupunktur der Reizblase bis hin zu minimal-invasiven Operationsverfahren bei Senkungsbeschwerden“, so Dr. Miriam Deniz, Leiterin der Abteilung Urogynäkologie.
Seit Januar 2015 ist das Beckenbodenzentrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe als zertifiziertes interdisziplinäres Zentrum durch die entsprechenden Fachgesellschaften anerkannt. Das Zentrum der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Ulm bündelt das Fachwissen der Experten und schafft damit eine optimale medizinische Versorgung. Neben der medizinischen Kompetenz runden regelmäßige Informationsveranstaltungen für Patientinnen und niedergelassene Ärzte sowie die monatliche Interdisziplinäre Kontinenz- und Beckenbodenkonferenz das Behandlungskonzept ab.
Betroffene, Angehörige und Interessierte sind herzlich zur Informationsveranstaltung im Stadthaus (Münsterplatz 2, 89073 Ulm) eingeladen. Der Eintritt am Mittwoch, den 23.11.2016, ist frei. Beginn ist um 18:00 Uhr, Ende gegen 19:30 Uhr.