Die Propagierung der Methadontherapie gegen Krebs verstoße gegen die gute wissenschaftliche Praxis. Es sei daher als ethisch kritisch einzustufen, dass manche Ärzte, Naturwissenschaftler und die Medien Methadon als Therapieoption propagieren. Denn nach derzeitigem
Stand gibt es keine ausreichend zuverlässige Evidenzbasis für eine methadonbasierte Krebstherapie.
Diese Bewertung haben kürzlich Professor Dr. Florian Steger, Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik in der Medizin der Universität Ulm, dessen Mitarbeiter Dr. Giovanni Rubeis und Professor Dr. Peter Gierschik, Direktor des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie des Universitätsklinikums Ulm, in der Fachzeitschrift "Der Onkologe" veröffentlicht.
Die Autoren kritisieren, dass dadurch nicht nur Hoffnungen bei fortgeschritten kranken Patienten geweckt, sondern auch das Verhältnis zwischen Arzt und Patient beeinflusst werde, da so ein Konflikt zwischen der Selbstbestimmung des Patienten und der ärztlichen Verpflichtung, nicht zu schaden, entstehe.
Den vollständigen Artikel finden Sie anbei oder unter folgendem Link:
Methadon gegen Krebs. Ethische Aspekte
Florian Steger1 · Peter Gierschik2 · Giovanni Rubeis1
1 Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität Ulm, Ulm, Deutschland
2 Institut für Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
doi.org/10.1007/s00761-018-0445-5
- Finden Sie hier außerdem die aktualisierte gemeinsame Stellungnahme von Universitätsklinikum, Universität und Medizinischer Fakultät zum Einsatz von Methadon in der Krebstherapie (29.10.2019)