Für kommenden Donnerstag, 15.3., und Freitag, 16.3., hat die Gewerkschaft ver.di die Tarifbeschäftigten des Universitätsklinikums Ulm zu Warnstreiks an den Standorten Michelsberg und am Oberen Eselsberg aufgerufen.
Die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten ist für diesen Zeitraum sichergestellt. Lediglich elektive Operationen müssen verschoben werden.
Dringend notwendige Operationen werden selbstverständlich auch während des Streiks zuverlässig durchgeführt. Auch Notfälle werden weiterhin wie gewohnt behandelt.
Das Universitätsklinikum bittet Sie, etwaige Unannehmlichkeiten wie längere Wartezeiten, aufgrund des von ver.di initiierten Streiks zu entschuldigen.
Konkret werden die Tarifbeschäftigten folgender Bereiche von ver.di zum Streik aufgerufen:
Donnerstag, 15.März 2018
- Früh- und Spätschicht
Oberer Eselsberg
- OP / Anästhesiepflegepersonal
- Kardiotechnik
Michelsberg
- OP / Anästhesiepflegepersonal
- Von 10:00 bis 11:00 Uhr: alle Tarifbeschäftigten am Michelsberg
Freitag, 16.März 2018
- Früh- und Spätschicht
Oberer Eselsberg
- OP / Anästhesiepflegepersonal
- Kardiotechnik
- Bettenführende Stationen:
F1 / F6 / G1 / G4 / G5 / G6
M 2ab / M 2cd / M 3cd /M 3g/ M 4ab / M 4cd
Michelsberg
- OP / Anästhesiepflegepersonal
- Int. Gyn/Uro / KK4
- Von 12:00 bis 14:00 Uhr: alle Tarifbeschäftigten am Oberen Eselsberg
Derzeit stehen die vier Universitätsklinika Baden-Württemberg, vertreten durch den von ihnen gegründeten Arbeitgeberverband (AGU), in Tarifverhandlungen mit ver.di zum Thema „Entlastung in der Pflege“. Trotz des im Januar nochmalig stark erweiterten Angebots der Arbeitgeberseite mit schnellen und wirksamen Maßnahmen zur Entlastung der Mitarbeiter*innen in der Pflege ist ver.di bislang nicht zu einem Tarifabschluss bereit. Stattdessen hat die Gewerkschaft erneut zu Streiks am Universitätsklinikum Ulm aufgerufen.
„Diese Reaktion der Gewerkschaft auf die konstruktiven Gespräche am vergangenen Freitag ist unangemessen und für uns nicht nachvollziehbar“, so AGU-Vorstand und Leitender Ärztlicher Direktor des Ulmer Universitätsklinikums, Prof. Dr. Udo X. Kaisers. Unverständlich sei der Streikaufruf auch deswegen, weil die Arbeitgeberseite zuletzt Präzisierungen des Pflegestärkungsvertrags angeboten habe.
Überdies gehe der Streik – vor dem Hintergrund der aktuellen Grippewelle, die mit einem hohen Krankenstand und hohen Patientenzahlen verbunden ist – eindeutig zu Lasten der Patient*innen. Die Leitung des Universitätsklinikums Ulm werde ver.di vor Streikbeginn noch einen Vorschlag zu einer Notdienstvereinbarung machen, teilt Prof. Kaisers mit.
Zum Hintergrund
Die vier Universitätsklinika Baden-Württemberg, vertreten durch den von ihnen gegründeten Arbeitgeberverband (AGU), stehen derzeit in Tarifverhandlungen mit ver.di. Am 15.1. hat die dritte Verhandlungsrunde stattgefunden, vergangenen Freitag, 9.3., ein weiteres Gespräch. Leider war bisher eine Einigung nicht möglich, obwohl die vier Universitätsklinika BW ein umfassendes Angebot zur schnellen und wirksamen Entlastung der Pflegekräfte unterbreitet haben und den Forderungen der Gewerkschaft damit weit entgegengekommen sind. Ein Gespräch am vergangenen Freitag war in konstruktiver Atmosphäre verlaufen, ver.di hatte kurz zuvor einen angekündigten Warnstreik am Universitätsklinikum Heidelberg verschoben. Das UKU reagiert mit Unverständnis auf diesen von ver.di erneut initiierten und vom Klinikum als unangemessen betrachteten Streik.