Nur etwa 1.000 Patient*innen weltweit tragen einen Zungenschrittmacher. Gudrun Otto, Patientin der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie des Universitätsklinikums Ulm, ist eine von ihnen. Vor der Operation litt sie viele Jahre unter ihrer Schlafapnoe. Sie schnarchte und ihr Atem setzte im Schlaf immer wieder aus, weswegen sie nachts sehr häufig aufwachte und morgens müde zur Arbeit gehen musste. Die nächtliche Atemtherapie mit einer CPAP-Maske hatte sie nicht toleriert.
Dies gehört nun der Vergangenheit an. An der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie setzten Professor Dr. Jörg Lindemann, Frau Anna-Sophia Grossi und das Team der HNO-Klinik der Patientin einen Zungenschrittmacher ein, der unter dem Schlüsselbein platziert wurde. Jetzt kontrolliert ein zusätzlicher Atemsensor bei Gudrun Otto die Atmung im Schlaf. Der Zungenschrittmacher stimuliert atemsynchron den Zungennerven, der die Zunge im Schlaf nach vorne bewegt und somit die oberen Atemwege freimacht. „Normal dient der Schlaf zur Erholung. Treten nachts Atemstörungen auf, so kann sich der Körper im Schlaf nicht richtig erholen“, erklärt Professor Lindemann. Dies kann langfristig zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen wie zum Beispiel einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Um diese Folgen muss sich Gudrun Otto keine Sorgen mehr machen. Mittlerweile schläft die Patientin nachts durch, schnarcht nicht mehr, die Atempausen sind behoben und sie fühlt sich tagsüber wieder fit.
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