Eine Chance für den Kin­der­schutz

Stadt Braun­schweig ist Vor­rei­ter in der Vor­beu­gung von Kin­des­miss­hand­lung / Koope­ra­ti­ons­pro­jekt mit dem Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm und der UBS Opti­mus Founda­tion

Die Stadt Braun­schweig ist ein wich­ti­ger Vor­rei­ter der „Bun­des­in­itia­tive Frühe Hil­fen“. Ein Pro­jekt, das sich die Vor­beu­gung von Kin­des­miss­hand­lung und -​vernachlässigung zum Ziel gesetzt hat. Die Pilot­funk­tion Braun­schweigs fand gro­ßes Lob bei Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­psych­ia­trie/Psy­cho­the­ra­pie am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm. Er stellte am heu­ti­gen Mitt­woch, 11. Dezem­ber, zusam­men mit Rein­hard Fichtl, Pro­gram Direc­tor „Edu­ca­tion & Child Pro­tec­tion“ der UBS Opti­mus Founda­tion, und Mar­tin Albi­nus, Lei­ter des All­ge­mei­nen Sozi­al­diens­tes der Stadt Braun­schweig, das Koope­ra­ti­ons­pro­jekt auf einer gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz in der Löwen­stadt vor.

 

„Frühe Hil­fen zur Prä­ven­tion von Kin­des­miss­hand­lung und -​vernachlässigung sowie frühe Inter­ven­tio­nen im Kin­der­schutz sind eine inter­dis­zi­pli­näre und sys­tem­über­grei­fende Her­aus­for­de­rung“, sagt Pro­fes­sor Fegert und ergänzt: „Lösun­gen las­sen sich in aller Regel nicht mit iso­lier­ten Maß­nah­men und auch nicht mit den Kom­pe­ten­zen einer ein­zel­nen fach­li­chen Dis­zi­plin fin­den. Inso­fern ist es sehr aner­ken­nens­wert, dass Braun­schweig sich auf den Weg gemacht hat, das Frühe-​Hilfen-System umfas­send auf- und aus­zu­bauen. Hier­bei unter­stüt­zen wir als Wis­sen­schaft­ler und Medi­zi­ner gerne, denn schon jetzt pro­fi­tie­ren in der Stadt viele junge Fami­lien von einem Pro­jekt, das ganz gezielt Kom­pe­ten­zen für die Pra­xis ver­mit­telt.“

Pro­fes­sor Fegert und seine Teams haben sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren inten­siv mit Fra­gen der Vor­beu­gung, der Inter­ven­tion bei Ver­nach­läs­si­gung, Miss­hand­lung und sexu­el­lem Miss­brauch aus­ein­an­der­ge­setzt. In Baden-​Württemberg mün­dete diese kon­ti­nu­ier­li­che Arbeit nun ganz aktu­ell in der Errich­tung des „Kom­pe­tenz­zen­trums Kin­der­schutz in der Medi­zin“ (www.comcan.de), das zukünf­tig sicher­lich rich­tungs­wei­send für den gesam­ten deutsch­spra­chi­gen Raum sein wird.

 

Fach­li­che Grund­la­gen­kom­pe­tenz erwer­ben

Zen­trale Auf­ga­ben des neuen Kom­pe­tenz­zen­trums sind koor­di­nie­rende Akti­vi­tä­ten in der Lehre, Aus-, Fort- und Wei­ter­bil­dung. Her­aus­for­de­run­gen, denen sich jetzt auch die Stadt Braun­schweig als eine der ers­ten Kom­mu­nen in Deutsch­land ver­stärkt und in gan­zer Band­breite stellt: „Kin­des­miss­hand­lung ist häu­fig der End­punkt eines nega­ti­ven Pro­zes­ses. Daher ist es unser zen­tra­les Ziel, mög­lichst viele Fach­kräfte auf einer gemein­sa­men Basis zu schu­len. Das Erken­nen von Kin­des­wohl­ge­fähr­dun­gen und das Anbie­ten von geeig­ne­ten Hil­fen muss fach­li­che Grund­la­gen­kom­pe­tenz wer­den“, unter­streicht Mar­tin Albi­nus, Lei­ter des All­ge­mei­nen Sozi­al­diens­tes der Stadt Braun­schweig.

 

Schutz von Kin­dern ver­bes­sern

Ein zen­tra­ler Bau­stein zur Ver­wirk­li­chung die­ses Ziels ist die E-​Learning-Plattform „Frühe Hil­fen und frühe Inter­ven­tio­nen im Kin­der­schutz“ (www.fruehehilfen-​bw.de), die nun ins­be­son­dere mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung der inter­na­tio­nal täti­gen UBS Opti­mus Founda­tion bun­des­weit genutzt und wei­ter eva­lu­iert wer­den kann. „Die Stiftung möchte dazu beitragen, innovative Ansätze im Kinderschutz zu entwickeln und umzusetzen. Auf diese Weise kann posi­ti­ver Ein­fluss auf Poli­tik und Pra­xis genom­men wer­den. Das wie­derum führt zur Frei­set­zung finan­zi­el­ler Mit­tel, um letzt­lich für einen bes­se­ren gesetz­li­chen Schutz von Kin­dern sor­gen zu kön­nen. Die E-​Learning-Plattform ent­spricht genau die­sen Vor­ga­ben“, erläu­tert Rein­hard Fichtl, Pro­gram Direc­tor „Edu­ca­tion & Child Pro­tec­tion“ der UBS Opti­mus Founda­tion. Sitz die­ser deut­schen För­der­stif­tung der UBS AG ist Frank­furt am Main.

Eine wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chung der Ulmer Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­psych­ia­trie/Psy­cho­the­ra­pie hat gezeigt, dass Fach­kräfte aus dem Bereich Frühe Hil­fen (Kinder-​ und Jugend­hilfe, Gesund­heits­hilfe, Jus­tiz etc.) mit­hilfe des Online-​Angebots signi­fi­kant dazu­ge­lernt haben. Sie ach­ten u.a. stär­ker auf die Eltern-​Kind-Interaktion und füh­len sich siche­rer im Erken­nen von Risi­ko­in­di­ka­to­ren einer Ver­nach­läs­si­gung sowie in der Ein­schät­zung einer Kin­des­wohl­ge­fähr­dung.

 

Wichtiger Meilenstein für den Kinderschutz

„Der von der UBS Optimus Foundation unterstützte E-Learning-Kurs bietet die wichtige Möglichkeit einer berufsfeldübergreifenden Qualifizierung aller Akteure“, fassen Martin Albinus und Professor Fegert übereinstimmend zusammen. Beide freuen sich, dass die UBS „Frühe Hilfen“ als erstes Projekt ausgewählt hat, das von ihr in Deutschland unterstützt wird. „Der heutige Tag ist für den Kinderschutz ein wichtiger Meilenstein“, so Professor Fegert, der im Anschluss an die Pressekonferenz noch einen Vortrag zum Thema vor Fachleuten der Jugendhilfe, Ärzten, Psychologen und Pädagogen hielt.

 

Weitere Informationen:

Im Internet finden Sie unter den folgenden Adressen weitere Informationen:

E-Learning Frühe Hilfen : www.fruehehilfen-​bw.de

Bundesinitiative: www.fruehehilfen.de/bundesinitiative-fruehe-hilfen/

Kompetenzzentrum Kinderschutz:www.comcan.de

 

Das ange­fügte Bild zeigt: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Jörg. M. Fegert, Ärzt­li­cher Direk­tor der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­psych­ia­trie/Psy­cho­the­ra­pie am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm, Prof. Dr. Ute Zie­gen­hain, Lei­te­rin der Sek­tion Päd­ago­gik, Jugend­hilfe, Bin­dungs­for­schung und Ent­wick­lungs­psy­cho­pa­tho­lo­gie der Kli­nik für Kinder-​ und Jugend­psych­ia­trie/Psy­cho­the­ra­pie am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Ulm, Mar­tin Albi­nus, Lei­ter des All­ge­mei­nen Sozi­al­diens­tes der Stadt Braun­schweig und Rein­hard Fichtl, Pro­gram Direc­tor „Edu­ca­tion & Child Pro­tec­tion“ der UBS Opti­mus Founda­tion (Foto: Michaela Heyse/Stadt Braun­schweig).

 

Diese Infor­ma­tion geben wir in Zusam­men­ar­beit mit der Stadt Braun­schweig und der UBS Opti­mus Founda­tion her­aus.

Fotos und Gra­fi­ken sind nur für die Pres­se­be­richt­erstat­tung über das in die­ser Infor­ma­tion mit­ge­teilte Ereig­nis frei­ge­ge­ben.

Foto: Michaela Heyse/Stadt Braun­schweig