Am 6. Dezember schaut traditionell der Nikolaus bei den Kindern vorbei, um ihnen mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten eine Freude zu bereiten. Alle Jahre wieder stattet er auch der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Ulm (UKU) einen Besuch ab. Bereits zum fünften Mal wählt er dabei einen ganz besonderen Weg: Aus luftiger Höhe schwingt sich der Nikolaus, vertreten durch einen Höhenretter der Feuerwehr Ulm, mit einem Sack voller Geschenke über die Dachkante des Klinikgebäudes und seilt sich aus 15 Metern ab. Zum ersten Mal bestritt er in diesem Jahr die Strecke allerdings nicht alleine – zwei heldenhafte Begleiter begaben sich mit dem Nikolaus auf die abenteuerliche Route. Ihre Mission: Den kleinen Patient*innen in der Klinik eine vorweihnachtliche Überraschung bescheren.
„Lustig, lustig, tralalalala! Bald ist Nikolausabend da!”, ertönt es vor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Michelsberg. Um die 30 leuchtenden Kinderaugen blicken dabei gespannt nach oben. Obwohl viele der jungen Patient*innen nicht oder nur von innen zuschauen können, ist der Außenbereich der Kinderklinik am Mittwoch, 6. Dezember gut gefüllt. Neben einigen Mitarbeitenden und Eltern haben sich auch die Kinder der Kita „Fuchsbau” des UKU sowie die Kindergartengruppe des Kinder-, Jugend- und Familienzentrums „guter Hirte” gemeinsam mit einigen Erzieher*innen versammelt, um den Nikolaus und seine Helfer zu sehen. Insgesamt rund 60 Personen tummeln sich vor dem Gebäude. Die Kinder spähen immer wieder nach oben und warten schon ungeduldig auf den Nikolaus, der auch in diesem Jahr wieder den Weg über das Klinikdach favorisiert. Bevor er aber selbst die anspruchsvolle Strecke abwärts antritt, schickt der Nikolaus erst zwei seiner Helfer los. Denn zum ersten Mal wird er von Superman und Spiderman begleitet. Vor der Fensterfront schwebend, seilen sich die Superhelden beinahe synchron vom Klinikgebäude ab. Plötzlich dreht sich Spiderman um 180 Grad und klettert kopfüber an der Scheibe die Fassade hinunter, was nicht nur bei den Kindern für staunende Blicke sorgt. Dann ist es endlich soweit: Eine rote Zipfelmütze erscheint über der Dachkante und prompt rufen die Kita-Kinder: „Hallo Nikolaus!”. Mit seinem prall gefüllten Jutesack seilt sich nun auch der Nikolaus gut gesichert von dem Gebäude ab und winkt dabei sowohl den Kindern im Hof zu, als auch den Patient*innen und Mitarbeitenden, die das Spektakel hinter der Glasfassade im Inneren der Klinik verfolgen.
Sicher am Boden angekommen, wird das Trio – Nikolaus, Superman und Spiderman – von Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKU, in Empfang genommen. „Dass der Nikolaus dieses Jahr wieder die Kinderklinik besucht und unseren Patientinnen und Patienten, die die Weihnachtszeit nicht zu Hause verbringen können, eine kleine Abwechslung beschert, freut uns sehr”, so Prof. Debatin. „Umso schöner, dass er diesmal zwei eindrucksvolle Begleiter an seiner Seite hat“. Nachdem der Nikolaus einen schweren Sack voller Geschenke für die Patient*innen an Prof. Debatin übergab, widmete er sich den Kita-Kindern und teilte auch an sie eine süße Überraschung aus.
„Die Nikolaus-Abseilaktion ist für das gesamte Team der Höhenrettung immer wieder ein besonderes Ereignis und eine Herzensangelegenheit. Das fünfte Jahr in Folge möchten wir damit den Kindern, die die vorweihnachtliche Zeit in der Klinik verbringen, etwas Freude schenken. Der Nikolaus konnte diesmal sogar wieder auf der onkologischen Station in der Kinderklinik vorbeischauen und an ein paar der jungen Patientinnen und Patienten persönlich Geschenke verteilen. Das war in den letzten Jahren aufgrund von Corona und dem RS-Virus leider nicht möglich”, erzählt Johannes Hühn, Leiter der Höhenrettung bei der Ulmer Feuerwehr. „Auch in diesem Jahr finden über 50 solcher Aktionen in ganz Deutschland statt, bei denen Höhenrettungsgruppen klinische Einrichtungen ‘von oben’ besuchen”, berichtet Hühn weiter. Für ihn und sein eingespieltes Team war der besondere Einsatz an der Kinderklinik der Uniklinik Ulm wieder ein voller Erfolg.