Anfang November hat die neue Interdisziplinäre Onkologische Tagesklinik (IOT) auf dem Klinikgelände am Michelsberg offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Intensivstation in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe wurden in sieben Monaten grundlegend renoviert und modern gestaltet. Im Rahmen eines Pressegesprächs zeigten am heutigen Freitag, 4. Dezember, Verantwortliche der Ulmer Universitätsmedizin die Behandlungsvorteile für Krebspatientinnen und -patienten in der neuen IOT auf und erläuterten insbesondere ihr Konzept einer gelebten Interdisziplinarität, die heutzutage untrennbar mit universitären Behandlungsstrategien auf höchstem medizinischen Niveau verknüpft ist.
„Die Eröffnung der IOT ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Onkologie am Standort Ulm", ist Prof. Dr. Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III und Sprecher des Integrativen Tumorzentrums von Universitätsklinikum und Medizinischer Fakultät (CCCU), überzeugt. Für ihn und seine ärztlichen Kolleginnen und Kollegen aus den drei beteiligten Kliniken (Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Urologie und Kinderurologie sowie Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie) ist die Interdisziplinäre Onkologische Tagesklinik eine ideale Ergänzung zur bereits seit zehn Jahren bestehenden Medizinisch Onkologischen Tagesklinik (MOT) auf dem Oberen Eselsberg.
„Die neue IOT, hervorgegangen aus den ehemaligen ambulanten Chemotherapieambulanzen, bietet eine in sich abgeschlossene Einheit mit drei Behandlungszimmern und insgesamt 19 Behandlungsplätzen in geschützter Atmosphäre und somit abseits vom manchmal hektischen Alltag eines Großklinikums", erläuterte Prof. Dr. Jens Huober, Oberarzt an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Leiter der IOT. Er ergänzte: „Im Durchschnitt behandeln wir pro Tag 35 Patienten mit systemischen onkologischen Therapien, zu denen hauptsächlich Chemo- und Immuntherapien gehören."
Die IOT ist als gemeinsame Einrichtung der Ulmer Universitätsmedizin organisatorisch beim CCCU verortet, das als eines von nur insgesamt 13 Onkologischen Spitzenzentren in Deutschland von der Deutschen Krebshilfe gefördert wird.
„Ich möchte mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den beteiligten Kliniken und bei der Klinikumsverwaltung für ihre große Tatkraft während der Planungs- und Umbauphase herzlich bedanken. Der Einsatz hat sich gelohnt. Unsere Patientinnen und Patienten profitieren nun von einem medizinischen Angebot, das mithelfen kann, eine sehr belastende Lebenssituation zu meistern und die Heilungschancen zu optimieren", sagte Prof. Dr. Wolfgang Janni, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, mit großer Zufriedenheit.
Prof. Dr. Christian Bolenz, Ärztlicher Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie, und Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, skizzierten die konkreten Vorteile für Betroffene: „Die neue IOT ermöglicht, dass unsere Patientinnen und Patienten in ihrem gewohnten Michelsberg-Umfeld verbleiben können. Die Pendelei zwischen zwei Klinikbergen entfällt. Wirklich entscheidend ist aber die Interdisziplinarität unseres Angebots. Wir sind ständig bestrebt, die bestmöglichen Behandlungsstrategien zu finden, und das geht am besten im Rahmen eines sehr engen und strukturierten Austauschs, an dem viele medizinische Fachdisziplinen beteiligt sind. Die neue IOT ist insofern auch ein Sinnbild modernster Krebstherapie zum Vorteil unserer Krebspatientinnen und -patienten."
Christa Ranz-Hirt von der Frauenselbsthilfe nach Krebs e. V., Landesverband Baden-Württemberg e. V., Gruppe Ulm richtete den Fokus auf die physischen und psychischen Folgen einer Krebserkrankung: „Mit der Diagnose einer Krebserkrankung und den damit verbundenen notwendigen Therapien beginnt für Betroffene meist ein längerer Weg durch den Medizinbetrieb. Zumindest vorübergehend oder anhaltend können seelische Belastungen, berufliche Einschränkungen oder eine Pflegebedürftigkeit zu den Folgen gehören. Vor diesem Hintergrund trägt das geschützte und angenehm gestaltete Umfeld der IOT dazu bei, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen, die Kraft geben und eine wertvolle Hilfe jenseits aller medizinischen Therapiemaßnahmen bedeuten können."
Gerne vermitteln wir Ihnen Gesprächspartner.
Das angehängte Foto zeigt Prof. Dr. Jens Huober, Leiter der IOT (Foto: Universitätsklinikum Ulm).
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